Gern geschehen, Lars !
Das Stichwort zum Thema aussetzen lautet Faunenverfälschung. Meine Ausgangstiere habe ich damals als Kaulquappen bei einem Züchter in Wuppertal abgeholt, ob der nicht mal irgendwann etwas eingekreuzt hat, weiß ja die hiesige Behörde nicht - also ist es nicht erlaubt, um die süddeutsche Population nicht zu gefährden. Das ist jetzt schon stark vereinfacht ausgedrückt und nur ein Beispiel. Da spielt nicht nur die chin. Unke eine Rolle, es geht auch um regionale Unterarten.
In der Natur laichen Unken in sog. temporären Sekundärgewässern ab, d.h. Pfützen die zeitweise trockenfallen. So können im Frühjahr nicht schon die Larven der Räuber oder Fische auf die Quappen warten. Das flache Wasser erwärmt sich schnell und die Entwicklung geht zügig. Vor Gewittern hört man schon Paarungsrufe, der Regenguß füllt die Pfützen wieder, drum wird sofort nochmal nachgelegt. Aber oft geht die Entwicklung der Quappen nicht schnell genug oder es fehlt Regen und die Pfütze trocknet zu früh aus.
Ich habe schon oft Wasser umgeleitet um fast trockene Pfützen zu füllen und auch schon Quappen aus dem Schlamm gepult und in benachbarte tiefere Pfützen gesetzt. Würde man sie aber mitnehmen durfen, würde ja jeder, der seinen Gartenteich beleben möchte auf "Gefahr im Verzug" plädieren und seine Eimer füllen, obwohl er Fische hält, deshalb wird das superstreng gehandhabt. Schließlich darf ja jeder das, was ich darf - Du willst nicht wissen, wieviele Kaulquappen von Frosch und Kröte jedes Jahr für die beliebten Beobachtungen der Metamorphose in Einmachgläsern ersaufen... Natürlich ist es wesentlich schlimmer, dass ständig Laichgewässer verschwinden, aber dagegen gibt es angeblich wenig Handhabe. Tja, ich kann keine Gesetze machen, die bestehenden muss ich aber befolgen.
Unsere Förster hier haben zum Glück aufgehört, jede Radspur vom Holz abfahren zuzuschottern. Seither sind in einigen Gebieten die Bestände wieder stabil. Ein paar trockene Sommer können das aber ganz schnell ändern.
Ich bin mit der Faunenverfälschung mal in Berührung gekommen, als wir vor 20 Jahren unser Haus kauften. Es gab eine Art Springbrunnen mit kleinen Koi und "Moderlieschen" im Garten. Letztere waren schon immer mein Lieblingsfisch weil sie amphibienverträglich sind, ich hatte auch einige Jahre welche im Teich hinter meiner Studentenbude, also blieben einige hier. Sie hatten massenhaft Junge und die Vorbesitzer erzählten, sie hätten was zuviel war immer "in den Bach geschmissen". Das Brutpflegeverhalten sah auch wirklich nach Moderlieschen aus, die Alttiere hatten aber irgendwie dickere Köpfe als meine früheren, schließlich entdeckte ich völlig untypischen Laichausschlag, machte ein Foto und brachte es einem Freund bei der Wasserwirtschaft. Da war ja vielleicht was los ! Es waren (damals noch nicht so bekannte) Breitkopfbärblinge, die waren als Beifang aus Amerika eingeschleppt worden, hatten sich in irgendwelchen Zuchtteichen vermehrt und waren als Moderlieschen in den Handel gelangt. Damals sah man das nicht so eng, was zuviel war wurde ausgesetzt...eine echte Gefahr für heimische Arten.
Ich hab dann alle rausgefangen, das Becken wurde sowieso abgebrochen zugunsten des größeren Folienteiches, die Wasserwirtschaftler schickten ein paar nette Tierpfleger aus der Stuttgarter Wilhelma her und die Breitköpfe wurden Schlangenfutter. Die Jungs aus der Wilhelma haben mir ein paar Beispiele genannt, die mir damals nicht bewußt waren. Rotwangenschildkröten in den Stuttgarter Seen und im botanischen Garten in Tübingen kennt hier inzwischen jeder.
Das Thema liesse sich jetzt mit Goldrute und indischem Springkraut auch im Pflanzenreich fortführen, das hatten wir aber schon bei der Liste neulich. Dass z.B. Wasserhyazinthe eine Plage werden könnte, halte ich persönlich für stark übertrieben, da reicht eine kalte Nacht. Aber das führt jetzt zu weit und ist - wie so vieles - wohl auch sowohl Politikum als auch eine Frage des Blickwinkels.
lg cat, eigentlich schreibfaul, aber Du hast den Knopf gefunden ;-))))
Das Stichwort zum Thema aussetzen lautet Faunenverfälschung. Meine Ausgangstiere habe ich damals als Kaulquappen bei einem Züchter in Wuppertal abgeholt, ob der nicht mal irgendwann etwas eingekreuzt hat, weiß ja die hiesige Behörde nicht - also ist es nicht erlaubt, um die süddeutsche Population nicht zu gefährden. Das ist jetzt schon stark vereinfacht ausgedrückt und nur ein Beispiel. Da spielt nicht nur die chin. Unke eine Rolle, es geht auch um regionale Unterarten.
In der Natur laichen Unken in sog. temporären Sekundärgewässern ab, d.h. Pfützen die zeitweise trockenfallen. So können im Frühjahr nicht schon die Larven der Räuber oder Fische auf die Quappen warten. Das flache Wasser erwärmt sich schnell und die Entwicklung geht zügig. Vor Gewittern hört man schon Paarungsrufe, der Regenguß füllt die Pfützen wieder, drum wird sofort nochmal nachgelegt. Aber oft geht die Entwicklung der Quappen nicht schnell genug oder es fehlt Regen und die Pfütze trocknet zu früh aus.
Ich habe schon oft Wasser umgeleitet um fast trockene Pfützen zu füllen und auch schon Quappen aus dem Schlamm gepult und in benachbarte tiefere Pfützen gesetzt. Würde man sie aber mitnehmen durfen, würde ja jeder, der seinen Gartenteich beleben möchte auf "Gefahr im Verzug" plädieren und seine Eimer füllen, obwohl er Fische hält, deshalb wird das superstreng gehandhabt. Schließlich darf ja jeder das, was ich darf - Du willst nicht wissen, wieviele Kaulquappen von Frosch und Kröte jedes Jahr für die beliebten Beobachtungen der Metamorphose in Einmachgläsern ersaufen... Natürlich ist es wesentlich schlimmer, dass ständig Laichgewässer verschwinden, aber dagegen gibt es angeblich wenig Handhabe. Tja, ich kann keine Gesetze machen, die bestehenden muss ich aber befolgen.
Unsere Förster hier haben zum Glück aufgehört, jede Radspur vom Holz abfahren zuzuschottern. Seither sind in einigen Gebieten die Bestände wieder stabil. Ein paar trockene Sommer können das aber ganz schnell ändern.
Ich bin mit der Faunenverfälschung mal in Berührung gekommen, als wir vor 20 Jahren unser Haus kauften. Es gab eine Art Springbrunnen mit kleinen Koi und "Moderlieschen" im Garten. Letztere waren schon immer mein Lieblingsfisch weil sie amphibienverträglich sind, ich hatte auch einige Jahre welche im Teich hinter meiner Studentenbude, also blieben einige hier. Sie hatten massenhaft Junge und die Vorbesitzer erzählten, sie hätten was zuviel war immer "in den Bach geschmissen". Das Brutpflegeverhalten sah auch wirklich nach Moderlieschen aus, die Alttiere hatten aber irgendwie dickere Köpfe als meine früheren, schließlich entdeckte ich völlig untypischen Laichausschlag, machte ein Foto und brachte es einem Freund bei der Wasserwirtschaft. Da war ja vielleicht was los ! Es waren (damals noch nicht so bekannte) Breitkopfbärblinge, die waren als Beifang aus Amerika eingeschleppt worden, hatten sich in irgendwelchen Zuchtteichen vermehrt und waren als Moderlieschen in den Handel gelangt. Damals sah man das nicht so eng, was zuviel war wurde ausgesetzt...eine echte Gefahr für heimische Arten.
Ich hab dann alle rausgefangen, das Becken wurde sowieso abgebrochen zugunsten des größeren Folienteiches, die Wasserwirtschaftler schickten ein paar nette Tierpfleger aus der Stuttgarter Wilhelma her und die Breitköpfe wurden Schlangenfutter. Die Jungs aus der Wilhelma haben mir ein paar Beispiele genannt, die mir damals nicht bewußt waren. Rotwangenschildkröten in den Stuttgarter Seen und im botanischen Garten in Tübingen kennt hier inzwischen jeder.
Das Thema liesse sich jetzt mit Goldrute und indischem Springkraut auch im Pflanzenreich fortführen, das hatten wir aber schon bei der Liste neulich. Dass z.B. Wasserhyazinthe eine Plage werden könnte, halte ich persönlich für stark übertrieben, da reicht eine kalte Nacht. Aber das führt jetzt zu weit und ist - wie so vieles - wohl auch sowohl Politikum als auch eine Frage des Blickwinkels.
lg cat, eigentlich schreibfaul, aber Du hast den Knopf gefunden ;-))))