Was mich aber besonders stutzig macht ist, dass Versender der Tierchen (vor allem Profi-Züchter!) nur darauf aufmerksam machen, die Temperatur anzupassen, bevor man die Nelen ins neue Becken wirft.
Und genau danach, also dem Entlassen der neuen Tiere, ist das große Sterben aufgetreten zwischen der alten Besatzung und den Neuzugängen, innerhalb von vier bis rund zehn Tagen!
Also was mich hier sehr stutzig macht, ist deine Formulierung..
Ich kann mir schlecht vorstellen, dass das tatsächlich so gang und gäbe ist, und hoffe, das hast du nicht genau so gemacht. Eigentlich ist allgemein bekannt, dass man Tiere nicht nur an die Temperatur, sondern vor Allem auch an die Wasserwerte gewöhnen muss, indem man langsam schrittweise immer mehr Wasser vom zukünftigen Becken in das Angleichgefäß zugibt. Du hast doch überhaupt keine Ahnung, in was für Wasserwerten die vorher gehalten wurden, was du da mitbekommen hast beim Kauf. Wassertiere haben immer mit Osmose zu kämpfen usw., die kannste nich einfach von z.B. Regenwasser in Betonwasser klatschen, "hab ja Temperaturausgleich gemacht", dann machen die dir halt einfach die Grätsche. Fische sind da wohl angeblich nicht so empfindlich wie Garnelen, aber selbst da macht man das..
Ist jetzt nur so eine Idee, aber "Temperatur angleichen und dann einfach reinschmeißen" ist jedenfalls nicht sehr helle und Stress ohne Ende für die Tiere, da können die schon sehr empfindlich reagieren, wenn sie die Wasserwerte nicht gewöhnt sind, da sie aus anderen Haltungsbedingungen kommen und du ihnen keine Möglichkeit gibst, sich da langsam dran zu gewöhnen. Du willst denen doch nicht noch mehr krasse Belastungen aufs Auge drücken, wenn schon unter Umständen ein ganz anderes Bakterienmilieu in deinem Aquarium vorherrscht, was auch schon Angewöhnung fordert und stressig ist.
Und wenn die neuen dann dank "ich schmeiß die jetzt einfach rein" mit ihrem Immunsystem schwächeln, erkranken und sterben (und dann komplett bakterienverseucht auch noch von den anderen gefressen werden oder irgendwo in der Ecke vergammeln), erhöht sich auch die Keimbelastung logischerweise ordentlich für alle. Unter Umständen auf ein Maß, dass dann halt auch das Immunsystem bisher gesunder Tiere überwindet.
Mit regulärem, langsamen Angewöhnen, wie ich es vor 20 Jahren als Kind gelernt habe, hatte ich bisher keine Ausfälle beim Umsetzen im aktuellen Becken, egal ob ich die Garnelen irgendwo online bestellt oder in einem der 2 verschiedenen örtlichen Aquarien- bzw. Tierläden gekauft hatte. Habe schon mindestens 3-4x Neos (Genpool bissle erweitern, obwohl die sich gut vermehrt haben) und Amanos 2-3x dazu gesetzt in den letzten Jahren.
Die Neocaridina haben sich selbst in einem 4-5l Kasten komplett ohne Filter problemlos vermehrt, den ich für einige Monate zum selektiven Verpaaren mehrerer schick gefärbter Neo Exemplare nur mit 1cm Sand, Luftschlauch, etwas Javamoos und Turmdeckelschnecken betrieben hatte..
garnelenhaus.de meinte:
Die neuen Garnelen zu schnell ins Becken gesetzt
Da Garnelen einen recht empfindlichen Organismus haben, reagieren die Tiere auf sich stark ändernde Wasserbedingungen erheblich mehr als z.B. Fische. Man sollte den Tieren immer genügend Zeit geben, sich an die neuen Wasserwerte zu gewöhnen. Dabei spielen nicht nur Faktoren wie der pH-Wert und die Temperatur eine entscheidene Rolle, sondern auch die ganze Wasserzusammensetzung. Am besten gibt man die Tiere mit dem Transportwasser in ein Gefäss und dann alle 15 Minuten einen Schluck Wasser aus dem Aquarium dazu... Nach 2 bis 3 Stunden sollte ca. die doppelte bis dreifache Menge an Wasser in dem Gefäss sein. Dann kann man die Garnelen bedenkenlos ins Becken überführen. Bei zu schnell eingesetzten Garnelen kann der Organismus der Tiere erheblichen Schaden nehmen und sie sterben möglicherweise im Laufe der nächsten Tage oder Wochen. In einem solchen Fall hilft leider nur noch Daumen drücken, dass wenigstens einige es schaffen...
FAQ :: Hilfe, meine Garnelen sterben - Garnelenhaus.de
(Leider größere) Ausfälle und das Einstellen der Vermehrung hatte ich bei den Neos im großen Becken
nur ab und zu durch meine eigene Dummheit/Unwissenheit zu verzeichnen, wenn ich den bis vor einigen Monaten dort vorhandenen
Anubis radikal im ganzen Becken zurechtgestutzt habe (und dummerweise auch noch stückchenweise, anstatt höchstens einen großen Abschnitt rauszunehmen), niemals jedoch beim bzw. nach dem Einsetzen.
Zum Glück habe ich mittlerweile aber herausgefunden, dass der Anubis bei Verletzung diese Silikatnadeln oder so raus haut, die die Kiemen der Garnelen zerstören und ihn komplett entfernt..