Hallo,
International wird die Dichte oft in ppt (parts per Thousands) angegeben. Deswegen ist die Angabe auf deinem Refraktrometer %o und nicht Prozent. Auf Google lassen sich leicht Rechner finden mit denen man ppt in sg und zurück umrechnen kann. Das bestätigt, was du schreibst.
Meerwasser liegt bei ca. 35 ppt. Die Hawaii-Garnelen sind nach meinen Erfahrungen wirklich sehr anpassungsfähigs. Ich habe mich damals, als es noch nicht ganz so viele Informationen gab an dieser Website orientiert:
https://www.petshrimp.com/supershrimp-species-information/
Das war einer der ersten Züchter von den Garnelen, der seine Erfahrungen geteilt hat. Er schreibt von Zuchterfolg zwischen 1.008 to 1.016, was ungefähr 10 bis 23 ppt entspricht. Das kann ich so bestätigen.
Mein Becken hat gerade 1.010. Es hatte zeitweise aber bestimmt auch mal unter 1.008, was die Garnelen nicht weiter gestört hat. Der Züchter schreibt an anderer Stelle, das er die Garnelen auch schonmal bei 7ppt also 1005 sg gehalten hat. Das sollte sicher kein Dauerzustand sein, aber vorübergehend macht es ihnen nichts aus.
Wenn dir der Wasserstand in deinem Becken gefällt oder leicht höher ist als dein optimaler Wasserstand, würde ich an deiner Stelle abhängig von der Schneckenart, die du halten möchtest, nur noch wenig bis gar nicht aufsalzen. Wenn das Becken erstmal eingefahren ist, brauchst du bei dieser Garnelenart wirklich nur noch ganz selten Wasserwechsel (einmal im Jahr könnte schon zu viel sein) machen. Es reicht dann, wenn du nach verdunsten frisches (Osmosewasser) auffüllst. Und das brauchst du abhängig von Temperatur auch nicht sehr häufig machen. In der Zeit, in der du das Wasser verdunsten lässt, wird der Salzgehalt höher werden. Bei unseren Rennschnecken ist es so, dass die bei höherem Salzgehalt auffällig oft an der Wasseroberfläche sind. Spätestens dann fülle ich nach, weil sie sonst oberhalb der Wasserlinie unterwegs sind. In einem Gezeitenbecken oder Paludarium stört das vermutlich nicht, weil da mehr Platz oberhalb der Wasserlinie ist, aber in einem reinen Brackwasseraquarium das bis zum Rand gefüllt ist, ist das gefährlich für die Schnecken. Uns ist dadurch schonmal eine ausgebrochen. Wir haben sie glücklicherweise an der Schrankrückwand gefunden, bevor sie vertrocknet ist. Wenn der Salzgehalt eher niedrig ist, haben sie bei uns kein Interesse daran das Wasser längere Zeit zu verlassen. Dementsprechend finde ich persönlich es einen guten Kompromiss mit eher niedrigem Salzgehalt zu beginnen, ein gutes Stück verdunsten zu lassen und dann wieder aufzufüllen.
Zumindest wenn man die Garnelen mit Rennschnecken hält. Bei Turmdeckelschnecken oder Halocaridina rubra alleine, mag das anders aussehen.