Get your Shrimp here

Ula-Hausen (Halocaridina rubra)

Ajaaaaaa. Und auf Bilder von Ula-Hausen und Ula-City bin ich voll gespannt :tt1:
 
Hallo Barbara,

da ein Ula-Becken ein sehr niedriges "Stoffwechselniveau" hat und ich mit den Ulas den biologischen Motor entferne, würde sich das Becken ganz schnell totlaufen (außerdem ist der Stellplatz bereits für ein "Versuchsbecken" verplant).

Hallo Mone,

wenn du etwas spezielles wissen oder sehen möchtest - immer gern.

Meine Populations-Start-Becken halte ich sehr schlicht: Lava-Haufen und Korallensand. Das reicht völlig und diese Becken stehen ohnehin nur 1 Jahr.

20220208_052710.jpg

Ich verwende (eigentlich) nur Lava und Koralle.
Die Tonvase in Ula-City ist meinem kleinen Einkaufsbegleiter geschuldet (kennt jemand die "Ach bitte, ... ich zeig dir auch meinen schönsten Hush-Puppy-Bick"-Nummer?).

Da ich gerade ein Becken einfahre, werde ich ein paar Eckpunkte "meiner" Methode in diesen Thread mit einstellen.

LG
Karin
 
Ula-City habe ich vor gut drei Wochen angesetzt.
Es läuft bei 24 °C mit einer Salinität von 1010 (das entspricht bei meinem Salz der Hälfte der Meerwasserdosierung) und ist gut belüftet, um den Prozess etwas zu beschleunigen.
In der ersten Woche habe 2x mit einer Zahnstocherspitze voll Staubfutter angefüttert, in der 2. Woche 3x und ab der dritten Woche täglich.
Ende der dritten Woche begann der Nitritspiegel zu steigen.

Jetzt, nach 25 Tagen, zeigen sich die ersten Kieselalgen.

20220210_085340.jpg


to be continued ...
 
Sehr interessant. Das in Bildern zu erklären finde ich super. Vielen Dank. So kann ich bzw jeder die einzelnen Schritte gut beobachten und nachvollziehen.
Wie lange soll ich so ein Becken ohne Besatz einfahren und wann kann zB die erste Schnecke einziehen? Oder wäre es ohne Schnecken besser? Mögen die Hawaiianer die Schneckenkacka oder brauchen sie sie sogar?
Reicht ein Söchtingoxydator oder lieber ein Blubberstein oder sogar ein Minifilter?
Fragen über Fragen:punk:
 
Die Einfahrzeit hängt von Temperatur, Licht, O2 und Fütterung ab.
Bei deutlich über 20°C dauert der Nitratzyklus im Brackwasser 4-5 Wochen. Danach steht das Becken hoch im Nitrat und es dauert 2-3 Wochen, bis die erwünschten Grünalgen sich stabil etabliert haben.
Es hat sich wirklich bewährt, diese Zeit abzuwarten.

Einen Filter benutze ich nur in den ersten 24 Stunden nach aufsetzen, um die Schwebstoffe zu entfernen.
Die Ulas reagieren auf Filter mit "Abwesenheit" und ich halte Filter (in diesem Fall) für kontraproduktiv. Die Tiere ernähren sich auch von Bakterienrasen, weshalb diese sich im Becken ansiedeln sollten und nicht im Filtermedium.

Luft führe ich eigentlich nur unter drei Bedingungen zu:
- Während des deutlich aeroben Nitratzyklus.
- Bei Temperaturen über 26°C (für die Bakterien, die Ulas brauchen das nicht).
- Bei starker Kammhautbildung (kommt selten vor).
Die Ulas haben einen extrem niedrigen Sauerstoffbedarf. Zu ihren Verteidigungsstrategien gehört das Abtauchen in sauerstoffarmes Wasser, da Prädatoren ihnen dorthin nicht folgen können, ohne zu ersticken.

Einen Söchting habe ich (an einem sehr heißen Tag und Stromausfall) nur einmal verwendet.
Der Söchting stand in der rechten, vorderen Ecke. Nach einer halben Stunde befanden sich alle Tiere in der linken, hinteren Ecke.
Ich habe ihn dann wieder heraus genommen ...

Schnecken sind gut und wichtig. Da ich die Becken bis zum letzten Tag hoch im Nitrat stehen lasse, setze ich sie nicht vor den Ulas ein.
Ihre Anzahl und Größe sollte sich nach der Beckengröße richten . Sie dürfen nicht zu Nahrungskonkurenten werden (Zebrarenner im 25l Becken gehen z.B. nicht - die fressen das Becken kahl).

LG
Karin
 
Um auch mal die möglichen unangenehmen Seiten zu zeigen:

20220213_141358.jpg

Tante Cyano ist zu Besuch ...:cuss::faint:

Das ist erfreulicher Weise nicht Ula-City, sondern mein 12l backup-Brackie.
Ich bin vor drei Wochen gebeten worden, vier halbtote Ulas aus einer Ecosphäre zu bergen.
Die Tiere waren viel zu klein, schneeweiß und völlig apathisch. Deshalb habe ich statt des ansonsten üblichen Vorgehens schlicht das Ei aufgebohrt und die Tiere samt Wasser in mein Becken entleert.
Bereits nach zwei Tagen waren die ersten Cyanos zu sehen.
Solange sich nicht die cyanotypischen "Teppiche" bilden, schadet das den Tieren nicht. Ich kann also nur abwarten in welche Richtung sie sich entwickeln.

Die gute Nachricht: Die vier Unglücksraben sind auf dem Wege der Besserung. Zwei beginnen langsam Farbe zu bekommen.
 
:thumbup::thumbup: Daumen sind ganz fest gedrückt.
Und vielen Dank das Du auch die negative Seite gezeigt hast.
Ich hätte bei den Farben nicht auf Cyano getippt.
 
Vier Ulas in einem Ecosphere ?
Wie groß war das Ding denn ?

Und wenn die noch klein waren dann konnte die Verhältnismäßigkeit da drin so gar nicht stimmen. Wachstum fordert ja viel zu viel Veränderung.

Dann hast Du einen goldenen Käfig zerstört.
Bitte auch ein Danke an die Person (Vorbesitzer) weiterleiten, für den Entschluß dies zu tun.
 
Hi Barbara,

das war keine original "Ecosphere" - die sind aus Glas - sondern irgendein Nachbau aus Kunststoff mit dem Innenraumvolumen eines Wasserglases.

Die Dame, die sie mir gebracht hat, fand das Ding im Nachlass ihres Bruders.
Sie hatte keine Ahnung, um was es sich handelt und war wochenlang aktiv, um das heraus zu finden.
Solche Menschen gibt es tatsächlich auch ...
 
Die Exuvie sieht aus wie eine Eisskulptur passend zur Jahreszeit die keine mehr ist.
Richtig schick.
 
Ich freue mich auch immer, wenn Tiere aus Misshandlungshaltung sich wieder berappeln.

Das gehäutete Tier sieht jetzt aus wie "neu":

20220215_104735.jpg

Als sie ankamen, sahen sie so aus:

20220214_164147.jpg

(Keine schönen Fotos, aber die Farben kann man erkennen)

Es gibt auch in der Natur rein weiße Tiere, aber sie sind sehr selten. Die meisten hellen Tiere habe einen Rosa- oder Gelbstich.
So gesehen ist das Weiß durchaus ein Zeichen für maximalen Stress.
 
Kann ich den Volcano von von JBL auch für das Brackwasserbecken nehmen?
 
Hi Mone,

den kannst du nehmen - der ist nur unnötig teuer.
Ich benutze für kleine Becken gern das Natalit von Hobby (gibt es im Garnelengarten Bayern).

LG
Karin
 
Hallo Karin,

vielen Dank für die Info. Werde ich gleich mal gucken gehen:zeit:
 
Kleines update:

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In einem Süßwasserbecken würde mir das langsam Sorgen machen...

... aber hier ist es erwünscht.

Ein Becken, in das 10-20 Ulas einziehen, braucht man nicht so eskalieren zu lassen.
Da in Ula-City 300 Ulas und zwei Zebrarenner (temporär) satt werden möchten, habe ich bewusst etwas übertrieben (ich möchte die Zebrarenner zur Eiablage anregen).

Da es mir so "reicht", werde ich jetzt das Anfüttern von täglich auf 2x/Woche herunter fahren.
 
OT, aber bischen passend.
In einem Süßwasserbecken würde mir das langsam Sorgen machen...
Diese Sorgen hatte ich letztes Jahr. Ein 60er war Monate flächendeckend, undurchsichtig mit diesem braunen Zeug voll.
Es war ein Test mit tiefschwarzem, sehr feinen Kalahari-Wüstensand aus der Terraabteilung. Leider ein tödliches Umfeld für Posthorn- und Blasenschnecken, Hornkraut, Nixkraut und eine Mini-Pflanze mit kleinen, lanzettförmigen, rötlichen Blättern. Andere Tiere habe ich nicht getestet. Meine schicken Redcanyonsteine sahen genauso grausig aus.

Nach dem Entfernen des Sandes und grobem Scheibenreinigen wurden die Scheiben klarer. Die Steine sehen immer noch aus. Pflanzen in Behältern und Schnecken leben jetzt drin.
 
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