Hallo zusammen,
wird man denn jetzt hier einfach so geoutet? Ich bin doch nur der cambarus :@
Aber mal kurz zu den Fragen der Namensgebung. Das Problem sind sicher die unterschiedlichen Sprachen, Übersetzungsfehler und die Tatsache, dass manche Dinge stückweise blind übernommen werden, ohne zu hinterfragen.
Fangen wir mal so an: Die Kristallrote Bienengarnele
und die übrigen Formen lasse ich zunächst einmal außen vor (erhöht ja auch die Spannung). Jedenfalls hat Suzuki seinen ersten roten Nachzuchten einen Namen verpasst, und der ist von der japanischen Fachpresse übernommen worden. War ja auch soweit in Ordnung bis Freund Suzuki eine neue Form schuf. Da benötigte man natürlich auch eine weitere Bezeichnung...
Leider sind wir hier in Deutschland anscheinend nicht einmal in der Lage, den Japanern, die einfach näher an der Quelle sitzen, bei der Einordnung verschiedener Phänotypen zu folgen. Diese hier im Forum und im Online-Magazin aufgegriffene Bezeichnung "New Bee" ist solch ein Negativbeispiel: In Aquaristik aktuell stellte mein Freund Fumitoshi Mori (übrigens auch verantwortlich für die weltweit gebräuchliche Bezeichnung pigeon blood - Taubenblut - für bestimmte Diskus-Zuchtformen) bereits vor mehreren Jahren Zwerggarnelen vor, die unseren alten "Hummeln" ähneln und bezeichnete sie als "New Bee". Was hier bei uns verloren gegangen ist - er unterschied mehrere "Typen". Die Bezeichnung "New Bee" ist also auch nur ein Sammelbegriff. Mit ihm werden alle neuen Phänotypen benannt, die ein abweichendes Muster haben und noch nicht wissenschaftlich eingeordnet werden konnten (ähnlich den deutschen "L-Nummern" für Harnischwelse).
In Japan ist man da mittlerweile bei Typ VII (sieben!!!) angelangt. Mehrfach wurden in der dortigen Literatur (Pisces Publishers) die verschiedenen Phänotypen in Bild und Wort vorgestellt.
Schaut man sich diese Varianten/Populationen/Arten (?) etwas genauer an, kann man neben unterschiedlicher Zeichnung und Färbung auch Unterschiede im Körperbau, Augenstellung und -größe, Rostrumlänge, usw. erkennen. Und hier sind es dann die Wissenschaftler, die auf den Plan treten müssen, um diese Garnelen zu untersuchen und ihnen vielleicht (unterstützt mit genauen Fundorten und Verbreitung) einen Platz im System zuzuweisen. Das sollten wir aber auch wirklich den Experten überlassen, denn wie da im letzten Online-Magazin (Stichwort New Bee) mit systematischen Begriffen umgegangen wurde, war - zurückhaltend ausgedrückt - grob fahrlässig.
Und jetzt, mit dem richtigen Blick fürs Detail, schauen wir uns einmal die Crystal Reds, Red Bees, und wie sie alle heißen, genau an. Gibt es da nicht auch Unterschiede in den Körperproportionen? Ich bin ja gerne dazu bereit, im August, wenn ich das nächste Mal Tiere von MFF hole, eine oder zwei Garnelen Andreas und Werner für Untersuchungen zur Verfügung zu stellen (müssen ja nicht die farblich besten sein). Allerdings wäre es mindestens genau so wichtig, alle "New Bee Phänotypen" gleichzeitig zu untersuchen. Vielleicht gibt es da ja eine kleine Überraschung...
Schönen Abend
cambarus