Hallo werte Leserschaft...
Es begab sich an einem wunderschönen Donnerstag Morgen, dass der kleine Heiko, ausgestattet mit Handy, Lupe und einem Pott Kaffee, vor seinem Aquarium hockte, um die Krabbler zu beobachten.
Da es eh mal wieder Zeit für etwas Futter wurde, machte das Garenelen-Watching auch direkt doppelt soviel Spaß.
Während die Krabbler also nach und nach zum Futter kamen, wollte ich die Gunst der Stunde nutzen und mal wieder eine Volkszählung durchführen.
Und siehe da... plötzlich waren es wieder 8 Große. Die Kleinste von meinen Großen ist nach einer Woche Versteckspielen wie aus dem Nichts wieder aufgetaucht.
Ich hab mich gefreut wie Bolle.
Und da ich mich grade warm gezählt hatte, kamen die Minis auch dran: 13 Stück!
Ich dachte noch so bei mir, wenn ich jetzt abergläubisch wäre (was ich nicht bin), wäre das jetzt bestimmt ein böses Omen.
Während ich also glückseelig und gut gelaunt in meinen Cube starre, schießt eine von den Großen durch mein Blickfeld.
Netterweise war die Garnele in Seitenlage unterwegs und präsentierte mir ihre Unterseite. Und da war etwas in ihrer Bauchtasche.
Besagte Garnele war allerdings so schnell (mind. 200km/h, wenn nicht sogar Lichtgeschwindigkeit), dass ich eher etwas wahrgenommen, als gesehen habe.
Natürlich war mein erster Gedanke: Eiertante!
Innerlich habe ich dann schon die ersten Schritte eines immaginären Freudentanzes aufgeführt, wollte es aber doch genauer wissen.
Wie zuvor erwähnt, gab es vorher etwas zu Futtern und es herrschte reges Treiben im Becken.
Allerdings saßen die verflixten Viecher alle auf dem Boden und ließen mich nicht in ihre Bauchtaschen gucken.
Nach über 1 Std. angestrengtem Suchen, kam dann der Moment der Wahrheit, und ich konnte endlich einen genaueren Blick erhaschen.
Und immer wenn man denkt es läuft alles rund, kommt das Schicksal und tritt einem mit beiden Füßen in die Fresse.
Die erhofften Eier waren grün und entpuppten sich als Lagenidium, der unheilbare grüne Pilz.
Also herrschte hier bei mir erstmal Alarmstufe Rot und besagte Garnele mußte raus.
Jetzt hatte ich aber so sehr auf die Unterseiten der Krabbler geachtet, dass ich die Garnele als Ganzes nicht im Blick hatte.
Ich habe dann noch mal gute 90 Minuten gebraucht um das entsprechende Tier zu identifizieren.
Da ich ja, wie schonmal zuvor in diesem Thread erwähnt, meine Garnelen auseinander halten kann, mußte ich ja nur noch keschern. Dachte ich...
Mein Kescher stammt noch aus meiner Jugend-Aqaurienzeit und lag gute 30 Jahre im Keller meiner Eltern.
Bisher musste ich damit auch noch keine Garnelen fangen und er wurde nur gebraucht um schwimmende Pflanzenreste abzuschöpfen.
Optisch und technisch ist der auch noch völlig in Ordnung...
Aber in meinem Cube wirkt der doch eher wie ein Hochseeschleppnetz. (Garnelenkescher kaufen steht jetzt ganz oben auf meiner To-Do-Liste)
Nach weiteren 30 Minuten erfolgloser Garnelenjagd, wurde mir dann klar: So gibt dat nix.
Also mußte eine neue Taktik her: Wenn der Berg nicht zum Propheten... oder so ähnlich... ihr wißt schon.
Der Kescher steckte dann im Cube, meine Hand am Kescher, und ich saß wie Affe auf dem Schleifstein davor.
So nach und nach kamen dann auch alle Garnelen, selbst die Minis, um meinem Schleppnetz "Guten Tag" zu sagen.
Schrieb ich alle? Na gut, alle bis auf Eine. Unnötig zu erwähnen, welche als Einzige nicht zum Kescher kam.
Mein Objekt der Begierde saß recht teilnahmslos unter meiner Staurogyne und machte keinerlei Anstalten sich irgendwie fangen zu lassen.
Nach guten 90 erfolglosen Minuten mußte ich also nochmal über eine Taktikänderung nachdenken.
Also habe ich meine lange Pinzette ausgepackt und die vordere rechte Hälfte meines Beckens "entpflanzt".
Es sei noch erwähnt, dass ich zu Beginn meiner Kescheraktion doch endlich mal die Wasserpest zurück geschnitten habe.
Das Gestrüpp dümpelte auf der Wasseroberfäsche schon fast bis an die Frontscheibe.
Innerhalb kürzester Zeit konnte ich dann die Garnele fangen. Sie kam dann erstmal in ein altes Gurkenglas.
Dort habe ich sie dann genauer unter die wortwörtliche Lupe genommen um Gewissheit zu bekommen.
Da sich das winzige grüne Etwas tatsächlich als Lagenidium entpuppte, habe ich dann halt getan, was getan werden musste,
und der armen Garnele anschliessend eine feierliche Seebestattung zukommen lassen. Scheiß Gefühl...
Jetzt heißt es mit Adleraugen alle Garnelen beobachten und hoffen.
Morgen dürfte auch der UV-Klärer und neue Seemandelbaumblätter hier eintreffen, in der Hoffnung, dass evtl vorkommende Sporen keinen neuen Wirt finden.
Da soll nochmal einer sagen, Aquaristik ist langweilig...
Nach soooo viel Text, möchte ich eure Augen nicht weiter strapazieren und hänge noch in gewohnter Weise ein paar Bilder an.
Denn noch geht das bunte Treiben in meinem Cube weiter.
Ein Bild vom Mittwoch beim regulären WW, unter strenger Aufsicht von Gina:
Bilder von der donnerstägigen Raubtierfütterung, bevor das Unheil seinen Lauf nahm:
Wie immer, der obligatorische Flusentreffpunkt: Stein
Und noch Bilder von heute:
Soderle... das war es auch erstmal wieder von meiner Seite
LG
Heiko