Ich mache meine Wasserwechsel ganz normal mit einem Schlauch, das Wasser wird in Eimern aufgefangen (ich habe drei 10l Eimer für das Altwasser). Und ich schaffe es jedes Mal, dabei nasse Socken zu bekommen
Mit einem Teil des Wassers gieße ich die Zimmerblumen, im Sommer auch die Balkonblumen. Der Rest wird ins Klo gekippt. Bevor ich das Wasser aus den Eimern gieße wird erst noch einmal Garnelenkontrolle gemacht, obwohl ich auch schon beim Absaugen darauf achte, nicht in die Nähe von Garnelen zu kommen. Beim WW am Wochenende musste ich recht viele Wasserlinsen abschöpfen, die wurden auch ins Klo gekippt. Und nachdem ich in allen Becken die Wasserwechsel durchgeführt hatte, werfe ich noch mal einen Blick ins Klo und da sehe ich eine kleine Rili die munter ihre Kreise zieht.
Ich denke, sie hing an den Wasserlinsen.
Nun ja, nach einer Viertelstunde Jagd mit einem kleinen Kescher konnte ich sie wieder befreien, zum Glück hat mich niemand beobachtet wie ich da vor dem Klo sitzend in der Schüssel rumgestochert habe
Und heute ist mir etwas passiert, womit ich niemals gerechnet hätte:
Seit einigen Jahren habe ich einen kleinen Balkonteich. Ca. 40 Liter und im Sommer sieht er so aus.
Er dienst als Sammelstelle für alles, was keinen Platz in den Becken hat, ich aber auch nicht in den Mülleimer werfen möchte. Unter anderem einige Mopaniwurzeln die ich zur Sicherheit wegen der Garnelen in keinem Becken mehr habe, ein paar veralgte Aquarienpflanzen, mit Moos bewachsene Lavasteine usw. Im Lauf des Sommers haben sich Algen und diese fleischfressende Wasserpflanze die zur Plage wird (wie heißt die doch gleich?) breit gemacht. Außerdem leben ettliche Hüpferlinge darin und im Sommer habe ich noch mindestens zwei Libellenlarven gesichtet. Aus diesem Teich entnehme ich immer das Gießwasser für meine Balkonpflanzen und fülle ihn Sonntags mit dem Altwasser aus meinen Nanobecken wieder auf. Aber nur den Sommer über, seit September habe ich nichts mehr an dem Kübel gemacht, auch kein Wasser nachgefüllt.
Nun ja, zum Wintereinbruch war der Teich gefroren, doch weil es in den letzten Tagen relativ mild war, ist er wieder aufgetaut und ich wollte vor dem Spätdienst noch die vergammelten Schwimmpflanzen absammeln und auf den Kompost werfen. Als ich die Wasserhyazinthe anhob, sah ich etwas rotes blitzschnell in eine Ecke abtauchen. Das war doch nicht etwas eine Garnele? Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, sah ich schon ein weiteres, ausgewachses Tier mit fettem, gelben Eifleck auf dem Javafarn am Kübelboden sitzen. Ich habe dann die Wasserhyazinthe wieder in den Kübel getan, falls in ihren Wurzeln noch mehr Tiere sitzen. Sehr viel mehr unternommen habe ich dann auch nicht weil ich arbeiten musste. Und jetzt, nach Feierabend ist es schon dunkel und ich kann in dem Miniteich nichts mehr erkennen.
Ich bin unschlüssig was ich unternehmen soll. Das Wasser ist so eisig, es schmerzt richtig wenn man die Hand länger drinhat. Ich hätte nie gedacht, dass Neocaridina davidi bei solchen Bedingungen nicht nur überleben sondern sich offensichtlich auch noch vermehren oder es zumindest versuchen. Tiere einfach im Kübel lassen? Versuchen alle Tiere abzufischen wobei ich mir das echt schwer vorstelle. Auf dem Boden ist eine dicke Schicht aus Kies, Mulm und vergammelten Blätter, wenn ich da rumrühre wird das Wasser ruck zuck trüb. Und dann noch die Kälte die verhindert, dass man überhaupt lange am Teich werkeln kann?
Ich habe natürlich schon gelesen, dass man Neocaridina keinesfalls aussetzen soll, weil sie im Verdacht stehen, auch den deutschen Winter zu überleben. Aber dabei dachte ich eher an Idealbedingungen wie der berühmte Guppybach oder Gegegenden mit besonders mildem Klima. Das es auch in einem techniklosen Miniteich bei Minusgraden klappen könnte, damit hätte ich eigentlich nicht gerechnet.
Gibts denn Erfahrungen mit Neocaridinas die schon draussen überwintert haben?