Hallo liebe Leserinnen und Leser,
wie Ihr sicher gemerkt habt, ist es eine kurze Zeit fotomäßig recht still um dieses AQ geworden und das hatte einen bestimmten Grund, den ich oben vage angedeutet hatte. Ich habe darin ein Experiment (wenigstens für mich ist es eines) laufen, von dem ich Euch heute das erste Mal berichten möchte. Durch die Ermunterung hier im Chat - vielen Dank dafür - traue ich mich einfach mal und berichte.
Sicher werden gleich manche von Euch denken:
"Und dat nennt der Experiment?? Hat doch nix auffe Hacken?"
Seid versichert, für mich als "noch-quasi-Anfänger" ist es eines.
Am Dienstag der letzten Februarwoche sind bei mir ein paar neue Bewohner in dieses Becken eingezogen, und zwar folgende:
Das ist eine von 15 Crystal Red von einem ganz lieben Mitforisten namens Bernd (wat'n sympathischer Zufall
), der den Stamm erfolgreich auf Leitungswasser hält und vor einiger Zeit hier im Marktplatz entprechend inseriert hatte. Ich konnte einfach nicht widerstehen.
Folgende Gedanken habe ich mir dazu gemacht:
- Die Tiere sollten aus einem Stamm kommen, der bereits auf Leitungswasser gezogen wird. Ist hier der Fall. So vermeide ich allzu drastische Wechsel der Wasserwerte. Außerdem ist mein Leitungswasser ja auch kein "basischer Beton", sondern von den Werten her für LW als eher moderat zu bezeichnen (pH 7,2-7,5 - KH 7 - GH 10). Insofern denke ich, dass bei einem entsprechenden Stamm die Chancen ganz gut stehen, eine gesunde Population etablieren zu können.
- Da sich die Caridina - so wie ich es gelesen habe - nicht ganz so rasant vermehren wie meine Yellows und in Gesellschaftsbecken dieser Art evtl. das Risiko besteht, dass es dadurch zu einer langsamen "Verdrängung" der Caridina kommen kann, kommen sie erstmal in mein 25l-Selektionsbecken. Hier werden regelmäßig Yellows abgegeben, so dass es zu keiner übermäßigen Besatzdichte kommt, die die CRs an ihrer Fortpflanzung hindern könnte.
- Die Optik steht an letzter Stelle.
CR-Stämme, die erfolgreich auf LW gehalten werden, sind ja nicht die gängigste Regel. Das dann auch noch solche Tiere hier im Marktplatz von einem netten Mitforisten angeboten werden, ist auch eher selten. Wichtig war mit ein wenig Rot und ein wenig Weiß - so im Ringelsöckchen-Look - und genau das habe ich nun auch bekommen und da bin ich einfach wahnsinnig stolz drauf!
Die erste Lieferung ist leider dank Versandunternehmen bis heute nicht bei mir eingetroffen (Versandschaden inkl. anschl. Neuverpacken), aber die treue und kulante gruenfinkliche Verkäuferseele brachte direkt nach Meldung ein zweites Paket auf den Weg, das superschnell und sehr gut verpackt bei mir ankam (Mo. Morgen versendet, Di. Morgen da)
. So konnte ich die neuen Krabbler erst einmal gut 2 Std. an die Zimmertemperatur gewöhnen, bevor ich dann begonnen habe, sie mit "modifizierter" Tröpfchenmethode auch an Ihr künftiges Wasser zu gewöhnen.
Modifiziert soll in diesem Falle heißen:
Ich lasse das Wasser nicht kontinuierlich über einen Schlauch eintröpfeln, sondern gebe alle 20-30 Min. langsam einen kleinen Messbecher (ca. 0,15l) vom heimischen Wasser hinzu. Hat bei mir bisher gut funktioniert und so auch dieses Mal. Während der ganzen Zeit verhielt sich keine CR in irgendeiner Weise auffällig, es schien sie nicht besonders zu stören.
Nach ca. 3 Std. war ich damit fertig und konnte beginnen, die 15 CR zu keschern und umzusetzen, was eine geraume Zeit in Anspruch nahm. Sobald sie aber merkten, dass das neue Heim auch seine Vorzüge und sogar nette gelbe Nachbarn vesprach
, wurde direkt neugierig begonnen, Umgebung und Kollegen genau zu inspizieren, was ohne Komplikationen über die Bühne ging. Bereits die ersten bilateralen Gespräche scheinen erfolgreich verlaufen zu sein, denn bei der ersten Fütterung wenige Tage später traf man sich in trauter Runde zum gemeinsamen Lunch.
Seitdem sind nun einige Tage und auch der erste Wasserwechsel ins Land gegangen und die Situation hat sich nicht geändert. YF und CR leben in friedlichem Neben- und Miteinander und zeigen keine Anzeichen von Stress oder sonstigen beunruhigenden Tendenzen. Das Verhalten beider Stämme ist sich sehr ähnlich, auch bei der Aktivität kann ich keine Unterschiede erkennen. Jetzt muss ich nur noch warten, ob das so harmonisch weitergeht und sie sich bei mir auch vermehren, aber da braucht es bei den Caridina wahrscheinlich ein wenig mehr Geduld, die ich wohl werde aufbringen müssen. Bin ich aber durchaus zu bereit.
Nun noch ein paar Impressionen aus den letzten Tagen, die gemischte Truppe ist einfach nur eine wahre Freude
:
Typisches Bild des Beckens:
Mal über den Tellerrand geschaut:
CR auf Erlenzapfen:
CR auf Alternathera reinecki mini:
CR auf Filterschwamm: