Gestern Abend sind wir in Hiroshima angekommen und sind erst mal ins Hotel gegangen. Das Hotel liegt gleich neben dem Bahnhof Hiroshima und bietet eine super Aussicht über die Stadt!
Frisch geduscht haben wir uns mit dem Tram ( Hiroshima hat ein Tram wie auch in Zürich) Richtung Ausgangsmeile aufgemacht um dort ein leckeres Abendessen zu geniessen!
Der Mann hinter dem Grill bereitet einem alles frisch zu. Es gibt so ziemlich alles was kreucht und fleucht, aber auch Vegetarisches zum essen. Ich habe grilierte Aubergine, Riesengarnelen, Jakobsmuscheln und Trockenreis gegessen. Lukas hat noch die grillierten Austern und "irgendwas vom Huhn" probiert. Da der Tresen ziemlich tief ist, wird mit einer Art Pizzaschaufel serviert.
ps: Fragt mich bloss nicht, weshalb man bei 30°C Raumtemperatur neben einem Grill ne Mütze trägt!
Heute morgen haben wir uns die Gedenkstätte von Hiroshimas tragischer Geschichte angeschaut. Das ganze bestand aus verschiedenen Teilen. Das folgende Gebäude war vor dem Angriff ein Ausstellungscenter für Industriegüter und repräsentierte Hiroshima als Stadt der Bildung. Im Dezember 1996 erklärte sie die UNESCO zum Weltkulturerbe mit der Begründung dass es „nicht nur ein starkes Symbol der zerstörerischsten Kraft sei, die je von der Menschheit geschaffen wurde; es drücke zudem die Hoffnung auf Weltfrieden und der endgültigen Beseitigung aller Kernwaffen aus“. Das Gerüst um das Gebäude besteht, weil es seit dem Angriff in dem damaligen Zustand "konserviert wird".
Das "Kenotaph" von Hiroshima
(Scheingrab, in welches jährlich die Namen aller Opfer gelegt werden, welche an den Spätfolgen von Hiroshima starben)
Wir wurden von diversen japanischen Schülergruppen angesprochen. Die jungen Schülerinnen und Schüler sind gerade am Englisch lernen und fragten uns immer die gleichen Sätze.
"Wie heisst du?"
"Welchen Sport magst du?"
"Kannst du Japanisch?"
"Magst du Pokemon?"
... XD
Die Antworten:
"Hannes"
"Sport?"
"Seh ich etwa so aus?!"
"klar mag ich Pokémon"
...
Als Dankeschön gabs einen Papiervogel. ( Origami-Kraniche )
Die Vögel haben eine berührende Geschichte eines jungen Mädchens:
Sadako Sasaki war zwei Jahre alt, als die Atombombe über ihrer Heimatstadt explodierte. Mit zwölf Jahren starb sie, wie viele Kinder Hiroshimas, an Leukämie, als Folge der radioaktiven Strahlung, der sie durch die Bombe ausgesetzt war. Als Sadako Sasaki schon im Krankenhaus lag, erzählte ihr eine Freundin, dass derjenige, der 1000 Kraniche faltet, einen Wunsch bei den Göttern frei hat. Schon nach einem Monat hatte das Mädchen über 1000 Papiervögel gefaltet.
Als Papier nahm sie Verpackungen, Zeitungen und Magazine. Mitpatienten und Freunde brachten ihr Bögen. Die Zwölfjährige faltete tapfer Tag für Tag. Der Wunsch auf Genesung blieb ihr verwehrt. Sadako Sasaki starb am 25. Oktober 1955. Als ihre Eltern sie an ihrem Todestag aufforderten, mehr zu essen, bat sie um Tee mit Reis. "Es schmeckt sehr gut", sagte das Kind. Es waren ihre letzten Worte.
Dies ist der Grund, weshalb die vielen Schulklassen, welche zum Museum fahren tausende solcher Vögel mitbringen. Jedes Kind in Japan kennt diese Geschichte.
So sah Hiroshima vor dem Angriff aus:
und so danach:
Nach dem Museumsbesuch war Gonzales ganz nachdenklich und traurig. Das Museum hat es wirklich in sich! Nichts für schwache Gemüter. Das war wohl das Grausamste aller Museen, welches ich je sah! Trotzdem sehr interessant und ein absolutes "must do" in Japan!
Nach dem Museum ging ich noch kurz zum Friseur und danach gingen wir lecker Mittag essen:
Nudeln, Ei, Fleisch, viel Gemüse und Kräuter als Omelette geformt und auf einer in den Tisch eingebauten Grillplatte selber fertig gebruzelt.
Gestärkt gings weiter in eine Koy Farm. Und zwar DIE Koy Farm schlechthin. Dieser Züchter ist bekannt dafür, dass Koy-fans aus ganz Japan und auch aus dem Ausland nach Hiroshima reisen um sich den passenden Koy zu kaufen. Die Tiere sind bis zu 70 cm gross! und bis zu mehreren tausend Franken teuer.
Gonzales gefällts!
Grosse Zuchtbecken mit hunderten Koys in allen Grössen und Farben
Nein es gibts nichts zu futtern!
Spannend: Die Filteranlagen bestehen aus Moos und Filtermatten! Ich kann mir gut vorstellen, dass die Züchter die anti-mykotischen und antibakteriellen Eigenschaften von Moosen nutzen für ihre Zucht.
Ahh, jetzt ists klar! Die habens auf Gonzales abgesehen. =) Gonzales ist aber ganz schön mutig, was?!
Sonnige Grüsse aus Hiroshima!
Hannes und Lukas