Hallo,
ich klinke mich an dieser Stelle nochmal kurz ein:
Das Foto ist zwar hübsch mit putzigen Bess darauf, aber meiner Meinung nach nicht scharf genug, dass man an den Tieren viel erkennen kann. Das liegt einfach daran, dass erst durch Luft, dann durch Glas und dann durch Wasser fotografiert. Die Aquarienlampe oben drüber mit ihrem intensiven Licht tut das ihrige noch dazu, den dynamischen Umfang eines digitalen Bildsensors zu überfordern. Daher würde ich dem Kollegen Shrimpfarffm nur eingeschränkt zur Blickdiagnose zustimmen wollen.
Für mich spricht auch dagegen, dass die Tiere das Futter aktiv aufsuchen. Wenn bei mir eine Krankheit unter den Tieren vorlag, zeigte sich das eigentlich immer durch deutlichen Farbverlust und ausgeprägte Appetitlosigkeit, bei welcher sie Tiere auf 2 cm neben dem Futter hocken konnten, ohne ranzugehen.
Wenn wir die Annahme der Infektion mal weiter verfolgen, sind Seemandelbaumblätter zwar hilfreich, aber ich sehe sie mehr als Prophylaktikum, denn als Heilmittel. Daraus folgt für mich, dass ich sie permanent im Becken habe, bei Problemen allerdings ein wenig nachdrücklicher werde:
Die positive Wirkung der Seemandelbaumblätter wird den darin enthaltenen Huminstoffen und Fulvosäuren zugeschrieben. Der Gehalt dieser Stoffe in Seemandelbaumblättern ist natürlich auch irgendwo begrenzt und schwankt, weil Naturprodukt.
Wenn ich also die Wirkung der Humin und Fulvostoffe erhöhen will, muss ich das durch eine höhere Dosierung selbiger tun. Da auch andere Produkte Huminstoffe und Fulvosäuren enthalten, muss ich dazu nicht den Weg über Seemandelbaumlätter gehen, die zum einen relativ viel Platz im Becken wegnehmen, wenn ich ordentlich Wirkstoff einbringen will, sondern zum anderen auch relativ teuer sind.
Daher würde ich eine Kur mit Erlenzäpfen-Sud vorschlagen, um Huminstoffe und Fulvosäuren konzentriert einzubringen.
Hier ist mein Rezept dazu:
200 mL Osmosewasser, lauwarm
1 Schraubglas
ca. 10 Erlenzapfen
Die Erlenzapfen kommen in das Schraubglas und werden mit dem wirklich nur lauwarmen Osmosewasser aufgegossen und das Glas verschlossen. Dann über Nacht stehen lassen. Nicht erschrecken, das gibt eine ziemlich schwarze Brühe.
Von dieser Flüssigkeit gibt man alle 2 Tage etwa 50 mL pro 30L Aqurienwasser in das Aquarium, bis der Sud aufgebraucht ist.
Beim Verdacht auf beginnende Infektion oder bei milden Verläufen hat dieses Rezept bisher gute Dienste geleistet, ohne gleich die massive Antibiotika-Keule schwingen zu müssen.
VG vom Himalaya
Yeti