Das Wunder von Schlumpfhausen
Logbuch Eintrag, 8.11. im Jahr 2012, Hühnerheide, Kommando bei Generälin Miesmuschel:
Heute gab es einen Silberstreif am Horizont und es waren
nicht die aufsteigenden Gase einer Klärgrube.
Janinas PHS Spezial-Einheit traf am Vormittag ein, um die Truppen gegen Schlumpfhausen zu verstärken. Zunächst blinzelten sie mir ziemlich verschlafen entgegen:
„Mach den Deckel zu!“
„Licht aus, du Trulla!“
Allerdings konnte ich sie irgendwann dazu überreden, ihren Dienst an zu treten.
Okay, erst musste ich die Spezial-Einheit davon überzeugen, SOFORT die Stellung ein zu nehmen und DANACH für die Verstärkung zu sorgen. Ziemlich kuschelig, die Kleinen.
Die neuen Rekruten mögen ja aussehen, wie babyrosa Lutschbonbons, aber es sind echte Tiere!
Nach etwa 10 Minuten hatten sie die Lage sondiert, dann nahmen sie ihren Dienst auf: nämlich Deckschrubben!
Meine Miene verfinsterte sich trotzdem zusehends. Schlumpfhausen war mit seinen Gemeinheiten noch lange nicht am Ende. Zum einen wehrte es sich weiter verbissen gegen die Aufnahme von Co2, zum anderen hatte es Mikes Scheibenwürmchen Nr.12 praktisch ins Unendliche geklont. Über Nacht war aus Nr. 12 Legion geworden, denn es waren derer viele! Nr.12 war nun ÜBERALL!
Das ganze Becken, mitsamt Wasser, Bodengrund und Scheiben hatte Schlumpfhausen eingenommen und lachte mir dreckig ins Gesicht. Was sollten meine 7 Posthörner dagegen ausrichten?
Die Pflanzen warfen mir dagegen einen jämmerlichen Blick zu. Einige von ihnen mühten sich mit dem Wachstum ab, andere kämpften auf verlorenem Posten gegen das Siechtum.
Ich entschied mich zu einer Verzweiflungstat: entschlossen nahm ich die Bio Co2 Anlage von Schlumpfhausen ab, schüttete die Gärungsplörre weg und badete den Diffusor abermals in Klorix. Diesmal vermischte ich das Teufelszeug mit etwa 50% Wasser, so wie Jenny mir geraten hatte. Mag ja die Version für Mädchen sein, aber wenigstens bekam ich diesmal keine feuerroten Pusteln, sondern nur Fingerkuppen, die aussahen, als hätte ich sie einen klitzekleinen Moment zu lange in die offene Flamme gehalten. Auch Madame Nietzsche verlor nicht das Bewusstsein. Gut, sie taumelte ein wenig, doch die Gigantin fiel nicht. Eine sichtliche Erleichterung.
Während der Diffusor einweichte, stellte ich die neue Biomasse her, streng nach Friggas Rezept.
Eigentlich hatte ich schon jede Hoffnung verloren, was die Bio Co2 Anlage anging, aber aufgeben war keine Option. Ein Tanni hat eine gute Eigenschaft, es gibt niemals auf. Das Tanni hat auch eine schlechte Eigenschaft, …es kann einfach nicht aufgeben.
Später baute ich die Anlage wieder zusammen und nahm sie in Betrieb. Das Resultat überraschte mich nicht wirklich- …der Diffusor blieb stumm.
Gramgebeugt schlurfte ich zu meiner Kommandozentrale und starrte stumpfsinnig vor mich hin. Geweint hab ich natürlich nicht, ich hatte bloß was im Auge, so war das nämlich!
Knapp 2 Stunden später riss mich ein seltsames Trillern aus den düsteren Gedanken. Ganz leise nur, beinahe übertönt von den PHS Spezial-Einheit.
„Verdammt, wir sind in einen Sternensturm geraten!“
„Quatsch nicht, Pappnase, das ist ein Whiiiiiiiiiiiiiiiiirlpool!“
„Hui das prickelt aber!“
„Yiepphiiiee!“
Überrascht sah ich, wie die PHS von tausenden, glitzernder Bläschen umhüllt wurden. Erst wollte ich die sofortige Evakuierung einleiten, dann begriff ich. Schlumpfhausen hatte nicht standhalten können! Friggas Zaubertrank hatte den Widerstand gebrochen und Schlumpfhausens fieseste Waffe gegen den einstigen Meister gerichtet. Es konnte das Co2 nicht mehr länger abwehren!
Aaaharrhaaarrrharrr!
Wir mögen nur eine Schlacht gewonnen haben, doch wir kämpfen tapfer weiter, die PHS, Blasen und ich. Ein fulminanter Sieg! Und Schlumpfhausen hab ich aus dem Augenwinkel zittern gesehen, ich schwör! ...Na Mirko, feixt Du immernoch?
…Wer hat den Orang Utan in die Uniform eines Butlers gesteckt?
…Niiiiiiiieeeeeeetzsche?