Kannst du bitte den Nitratfilter erläutern. Betreibst du den mit einer zusätzlichen Pumpe? Fütterst du mit Alkohol oder womit willst du die Bakterien füttern?
Hallo Mirco
Es sind drei getrennte Bypässe mit jeweils zwei (übereinander) in Reihe geschalteter Filterkammern á 35 Liter Volumen. Die Durchflussmenge wird manuell reguliert. Die erste Kammer dient zur Sauerstoffreduktion, falls sie anaerob laufen sollen. Nein es ist keine zusätzliche Pumpe nötig, da das aus den Aquarien abließende Wasser mittels Schwerkraft in diese Bypässe geleitet wird. Der Ausfluss der Bypassfilter mündet in das restliche gefilterte Wasser der anderen Filterkomponenten und wird dann gesammelt durch große Rezirkulationspumpen ins System zurückgeführt.
Aber ich will ja auch noch andere Versuche mit diesen Filtern machen. So kann man auch austauschaktive Filtermedien und Böden auf ihre Austauschkapazität testen. Ein wesentliches Medium wird bei mir ja das Zeolith sein, um im Vorfeld das Ammonium so weit wie möglich zu eliminieren. Dann brauche ich vielleicht gar keinen Nitratfilter.
Als Wasserwerte können sowohl im Einlauf als auch im Auslauf pH, LF, Redox und Sauerstoff gemessen werden. Die Durchflussmenge wird zunächst manuell gedrosselt, bis im Ausgang kein Sauerstoff mehr nachweisbar ist. Gefüttert werden die Bakterien mit einer Dosierpumpe, die in den Wassereinlauf Futter zufügt. Gesteuert wird die Dosierpumpe über die Redoxelektrode, die bei überschreiten des Sollwertes Futter in die Filterkammer fördert. Die Dosierung erfolgt nur für Sekunden und kann dann erst wieder nach einer einer Verzögerung erfolgen, damit es zu keiner Überdosierung kommt. Die Reaktion ist ja nicht sprunghaft messbar.
Sollte der Durchfluss nicht stark genug gedrosselt werden. Muss das Wasser mit einem Magnetventil in noch zu ermittelnden Zeitabständen in die Kammer geleitet werden. Somit steht das Wasser eine gewisse Zeit in den Filtern und muss dann aber intern mit einer kleinen Bewegungspumpe vermischt werden. Als Bakterienfutter kannst du beliebige energiereiche (entropiearme) Kohlenstoffquellen verwenden. Soll es schnell gehen, nimmst du Alkohol oder Traubenzucker. Darf es langsamer gehen nimmst du Speisestärke (Mondamin). Meine Idee ist es Calciumacetat zu verwenden. Dann habe ich im Ausgang zusätzlich freie Calciumionen. Da das Wasser in der Anlage eh mit Calcium und Magnesium aufgehärtet wird, spare ich mir einen Teil des Calciums und besonders der Partner-Anionen in Form von Sulfaten oder Chloriden und so habe ich gleichzeitig mehrere positive Effekte.
Die Japaner schalten häufig einen Bodenfilter und 2-3 Filter in Reihe, hast du sicherlich auch schon in den vielen Beiträgen gelesen. Bringt das auch etwas für den Nitratabbau (ohne Fütterung) oder wo siehst du die Vorteile von so einer Filterung? Spätestens nach dem Bodenfilter und dem ersten Filtertopf dürfte kein Ammonium/Ammoniak, Nitrit, ... im Wasser sein. Hast du eine Vorstellung was der 2 und 3 Filtertopf bringt?
In den nachfolgenden Filtern reduziert sich zunehmend der Sauerstoffgehalt. Allerdings ist so ein System nur brauchbar, wenn der erste Topf normal filtert, damit ich die Menge zirkulierendes Wasser im Aquarium habe. Von dem Rücklauf des ersten Filters zurück in das Aquarium MUSS ein Bypass abgezweigt werden, da das Wasser durch die Anaerobienfilter nur sehr langsam fließen darf. Eigentlich ist es sogar besser, das das Wasser für eine Weile im Filter verbleibt und intern vermischt wird. Wie genau dieses Flussschema aussieht, hat noch niemand hier in seinen Berichten genau geschildert, ist nicht gesehen worden oder man hüllt sich in Schweigen
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Ein Anaerobienfilter macht aber nur Sinn, wenn man ein so künstliches Wasser verwendet, wie ich es beabsichtige zu verwenden und Unmengen von teuren Salzen verbauchen würde. Diejenigen die Leitungswasser als Aquarienwasser oder zur Verschneidung ihres Osmose- oder entionisierten Wassers verwenden können, ist das nicht nötig. Ausnahme sind noch diejenigen, die ihre Becken sehr stark belasten und/oder schon im Ausgangs- oder Misch-Wasser hohe Nitratgehalte vorfinden. Eine hohe Nitratkonzentration steht bei mir im Verdacht Probleme bei den Häutungen zu verursachen. Ist ja schon bekannt bei den verwandten Insekten, die ja wie die Garnelen auch zu den Arthropoden gehören.
Gruß Roy