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Tiger selektieren - Ziel blaue Tiger?

Chrisp

Supermaus
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Hallo,

ich habe gerade in einem anderen Forum die Frage nach blauen Tigern aus normalfarbenen Tigern mit hellen Augen gefunden.

Dort wird auf die Seite von Gerd Voss verwiesen und seine Beobachtung dort. Er hätte Tiger mit hellen Augen in seinem normalen Stamm gehabt und diese selektiert und bei Nachzuchten dieser untereinander festgestellt, das dabei immer wieder blaue Tiere auftauchten.

Wie kann dass funktionieren? Die Beobachtungen von Gerd nehme ich als feste Größe. Warum sollten die Garnelen mit hellen Augen, plötzlich blaue Nachzuchten hervorbringen?
Spalterbige Tiere müssten rein äußerlich genauso aussehen wie die dominanten Normalfarbenen, wenn es reinerbig rezessive Tiere sind, warum kommt dann die blaue Farbe?

Mein Erklärungsversuch:
Die Tigergarnelen mit den hellen Augen müssen spalterbig sein, wobei die hellen Augen dominant sein sollten, ansonsten wären die Tiere nicht spalterbig sondern reinerbig rezessiv.
Wenn ich davon ausgehe, dass die Tiere also eine Mischform sind, bei der eine Abweichung dominant gegenüber der Normalform ist, dann ist die Sache anders zu bewerten. Eine andere Erklärung für die von Gerd gemachten Beobachtungen kann ich nicht finden.
Verpaare ich also reinerbig normale Tiger mit der Mischform, bekomme ich wieder 50% normale und 50% mischerbige Tiere beim Nachwuchs.
Also 50% dunkle und 50% helle Augen.
Verpaare ich dagegen zwei spalterbige Tiere bekomme ich 25% reinerbig dominante Tiere, 50% spalterbige und 25% rezessiv reinerbige Tiere.
Was bedeutet das in unserem Fall. Ich gehe davon aus, dass die blaue Farbe rezessiv ist und in den spalterbigen Tieren vorhanden ist. Da beide Tiere dominante helle Augen haben, müssten 100% der Nachwuchstiere ebenfalls helle Augen haben. 25% davon müssten dann die blaue Färbung aufweisen, 50% sollten genau wie die Elterntiere normalfarben, aber mit blauer Färbung in den Genen sein und die restlichen 25% sollten zwar helle Augen haben, aber die blaue Färbung nicht mehr in sich tragen.
Das würde eine gezielte Zucht natürlich erschweren.

Das Ganze ist aber nur ein theoretischer Gedankengang von mir und müsste erst durch Versuche geklärt werden. Wenn jemand einen Gedankenfehler findet, immer raus damit - bin für jeden Tipp dankbar.
 
Ich versteh nur Bahnhof :( :@
Bewundere aber euer Wissen!!!

LG Gaby
 
Moin,

einfach mal bei Mendel nachlesen....guckst du z.b. hier :)
http://www.mendel-regeln.de/

Das die Augenfarbe dominant ist, würd mich ja verwundern, aber
möglich wärs...und die einzig logische Erklärung für blauen Nachzuchten.
Aber wieso wird die Augenfarbe zu 100% vererbt, aber nicht die Grundfarbe vom Körper? Gibt es denn blaue Tiger auch ohne helle
Augen? Wie siehts da beim Nachwuchs aus mit der Augenfarbe?

Schöne Grüße

Chris
 
Hallo Christian,

hier mein kurzer Einwurf:

Durch Zufall habe ich in mein Stamm normaler Tigergarnelen ein normalaussehendes Weibchen mit hellen Augen ausgesiedelt. Sie bakamm vor 3 Wochen Nachwuchs. Ich kann fast mit Sicherheit sagen, daß sie sowohl normalaussehende Tiger mit als auch ohne helle Augen auf die Welt gebracht hat. Ob dabei wirklich blaue sind, kann ich aufgrund der Größe noch nicht beurteilen.
 
Hallo Christian,

die hellen Augen müssen nicht zwangsläufig dominant sein. Bei der Guppyzucht gibt es z.B. auch doppelt rezessive Merkmale. Dann könnten die helläugigen einfach rezessiv und blondäugig blau dann doppelt rezessiv sein, wenn die beiden Merkmale überhaupt so eng verbunden sind. Guck z.B. mal hier: http://www.guppyinfo.de/html/grundfarben.html
 
Hallo,

@Chris: Danke für den Link. Ist sehr hilfreich, auch wenn mir zumindest die Gründzüge der Vererbungslehre schon bekannt sind.
Mich wundert es auch etwas, aber ich habe keine andere Lösung für die beschriebenen Zuchterfolge gefunden.
Die Grundfarbe der Spalterbigen Tiere ist ja normalfarben, erst bei Verpaarung zweier spalterbiger Tiere kommt es zu blauen Tieren
( nach Aussage von Gerd Voss auf seiner Seite )


Wenn sich also eine helläugige mit einer normaläugigen paart, müssten die Nachkommen bei rezessiver Vererbung der hellen Augen alle dunkeläugig sein. Dabei dürften dann auch keine blauen Tiere auftreten, da die blaue Farbe nach meiner Theorie rezessiv ist.
Bei dominanter Vererbung der hellen Augen müssten eigentlich alle helle Augen haben.

Aber einen Fehler in meiner Theorie habe ich schon gefunden. Verpaare ich zwei spalterbige Tiere müssten 25% Tiere mit dunklen Augen dabei sein, da diese zumindest bei den Augen reinerbig rezessiv sein müssten.

Die Theorie ist recht kompliziert, weil ich von zwei verschiedenen Vererbungsmerkmalen ausgehe, die hellen Augen und die Körperfärbung.
Wobei ich die hellen Augen als dominant annehme und die blaue Färbung als rezessiv.

Wie gesagt, es ist nur eine Theorie, ob diese wahr sein könnte oder nicht stelle ich hier zur Diskussion. Mir fehlt ansonsten die logische Erklärung für das Phänomen. Zwei unabhängige Mutationen in einem Stamm halte ich jedenfalls ( in kurzer Zeit) für sehr unwahrscheinlich.
Vielleicht gibt es ja durchaus andere Lösungsansätze, wofür mir vielleicht das nötige Wissen fehlt.
 
Hallo Micha,

das ist ein interessanter Ansatz, dem ich mal nachgehen werde.
Das würde auch die verschiedenen Augenfarben bei George's Nachzucht erklären.
Aber das muss ich mir erst genau anschauen.
 
Hallo zusammen,

das ist gerade ein ganz heisses Thema! :p

Mich betrifft es nämlich momentan gerade auch, habe vor ein paar Monaten eine Gruppe Tiger bekommen, dazumals bin ich mir zu 100% sicher waren alle mit schwarzen Augen unterwegs! :@

Nun sind bei mir auch andere Tiere aufgetaucht, und zwar hab ich ein Weibchen entdeckt das helle Augen hat und auch sonst zimlich blond daher kommt, und noch zwei weitere Tiere ein älteres Männchen und ein junges ?, die beiden sind aber eher dunkelbraun mit hellen Augen!

Finde sie noch recht hübsch!

Was meint ihr, könnte ich nun die helläugigen ausquartieren und die dann so weiterzüchten bis alle solche Augen haben, oder muss man damit rechnen das es wieder zurück zum "normalen" Tiger geht?

Ich muss sagen, ich habe überhaupt nicht mit solchen Tieren gerechnet, aber ich finde sie nun fast hübscher als die normalos!

Es grüsst euch Roli
 
Hallo zusammen,

um das ganze Bildlich zu dokumentieren hab ich auf die schnelle versucht 2 Bilder zu machen wo man die Unterschiede so find ich gut sehen kann!

Bitte beachtet die Anubia nicht so genau :@ , ich weis sie gehört raus!

Gruss Roli
 
Hallo;

gern auch mal etwas "ketzerisch" schmeisse ich einfach mal zwei neue Begriffe in die Runde:
1. Albinismus
2. Intermediäre Vererbung

So denn mal viel Spass.

MfG aus Berlin Uwe Neumann
 
Hallo,

@Roli: Sofern du die Möglichkeit ( vor allem genügend Becken ) hast, wäre eine Selektion zumindest interessant. Bei sorgfältiger Selektion solltest du einen stabilen Stamm rauszüchten können.

@Uwe: deine neuen Begriffe scheiden für mich aus.
Zwar könnte eventuell Albinismus die grundsätzliche Ursache sein, würde aber nicht erklären, warum die Veränderungen in zwei Schritten erfolgen, also erst helle Augen, dann blaue Färbung. Wobei Albinismus als Grund für die blaue Färbung für mich zweifelhaft ist, da die Färbung ja nicht dauerhaft gleich ist, sondern im Tagesverlauf schwankt.
Die Intermediäre Vererbung bringt mich auch nicht weiter bei meinen Überlegungen. Das könnte eventuell eine blaue Farbe erklären, aber nicht die hellen Augen und auch nicht das Verändern in zwei Schritten.
Zumindest nach meinem Dafürhalten.
Aber danke, den Punkt der intermediären Vererbung hatte ich bisher nicht beachtet.
Hast du vielleicht weitere Ansätze.

Den Punkt mit der doppelt rezessiven Vererbung fällt für mich mittlerweile auch raus. Bei der Guppyzucht werden dabei zwei rezessive Farbformen gekreuzt. Daraus ergibt sich durch intermediäre Vererbung eine neue Grundfarbe. Diese ist aber wiederrum rezessiv gegenüber den Farbformen der Elterntiere, die selber rezessiv gegenüber der Grundfarbe Grau sind.
Das bedeutet für mich erst mal nichts anderes das eine Form dominant gegenüber der anderen ist. Ob die dominante Form einer anderen gegenüber rezessiv ist, ist dabei erst mal ohne Belang.
Bei der Tigergarnele dürfte meines Erachtens weder die intermediäre Vererbung noch die doppelt rezessive Variante in Frage kommen, da die Tiere ja aus normalfarbigen Stämmen herausselektiert werden.

Für mich deutet das eigentlich daraufhin, dass wir es mit zwei rezessiven Merkmalen zu tun haben - blaue farbe und helle Augen ( von blond in Verbindung mit der Augenfarbe zu sprechen widerstrebt mir persönlich :@ ). Das würde aber der Aussage von Gerd Voss widersprechen, dass er die hellen Augen für eine Vorstufe zur blauen Tiger hält. Dann müssten nämlich im Becken, wo die hellen Augen aufgetreten sind, ebenfalls blaue Tiger aufgetreten sein ( allerdings mehrheitlich mit dunklen Augen).
Das würde aber wiederrum zu George's Beobachtung passen, dass er bei Verpaarung von helläugig mit dunkeläugig beide Formen beim Nachwuchs beobachten konnte.
Es ist für mich irgendwie nicht ganz schlüssig zu erklären und deswegen suche ich nach weiteren Möglichkeiten.
 
Und das sagt Wikipedia dazu:

Albinismus (v. lat. albus ?weiß?)
ist eine Sammelbezeichnung für angeborene Störungen in der Biosynthese der Melanine und dem daraus resultierenden Mangel an Pigmenten in Haut, Haaren und Augen. Die Betroffenen nennt man Albinos oder Dondos.

Intermediäre Vererbung
Bei intermediärer Vererbung wird eine Mischform der beiden Erbanlagen ausgebildet. Zum Beispiel wird bei der japanischen Wunderblume (Mirabilis jalapa) die Blütenfarbe intermediär vererbt. Besitzt ein Exemplar eine Anlage für rote und eine für weiße Blütenblätter, so bildet es rosa Blütenblätter aus. Die Erbinformation selbst wird jedoch nicht vermischt und jeder Nachkomme enthält entweder die eine oder die andere Erbinformation, bei der Wunderblume also entweder rot oder weiß. Das heißt bei der nächsten Generation haben 25 Prozent weiße Blütenblätter, 50 Prozent rosa Blütenblätter und 25 Prozent rote Blütenblätter. Intermediäre Vererbung ist die seltenere Variante der Vererbung.
 
Hallo Christian,
kurze Zwischenfrage: gibt es überhaupt Blaue Tiger mit dunklen Augen?

Gruß Jule
 
Hallo Jule,

ja gibt es, was dafür spricht dass beide Merkmale nicht voneinander abhängig sind.

Schau mal hier:
http://www.crusta10.de/templates/index.php?page=19&showid=19&lang_id=1

Dort findest du Fotos von Spitzentieren mit dunklen Augen.
 
Hallo Tigergarnelenliebhaber ;)

nun, wer mal zu Besuch bei mir war und meine Blaue Tiger Selektionsbecken begutachtet hat, wird sich folgende Frage stellen:

Warum schreibt Gerd Voss auf seiner Homepage daß die Nachkommen der normalen Tiger mit hellen Augen (Blond war der, der den Begriff Blond kreiert hat :p ) zu einem großen Prozentsatz blau wären. Was ist mit einem großen Prozentsatz gemeint? Mehr als 50%? Wie heute Karine selbst sehen konnte war ein Wurf der Blauen Tiger Dame (Papa war auch ganz schön blau ;) ) nicht mal zu 20% wieder blau.
Entweder spielt da ein anderer Faktor bei der Selektion und der Nachzucht eine Rolle oder Gerd Voss ist da ein Missgeschick in der Formulierung unterlaufen.
Er ist hier im Forum registriert sodaß ich hoffe daß er uns in diesem Thema weiterbringt.
 
Danke für den Link Christian, ich kannte bisher nur Bilder von helläugigen Blauen Tigern und meine eigenen spalterbigen haben auch alle helle Augen, egal ob blau, leicht rötlich-braun oder ganz helle Tiere.
Gruß Jule

Ps: Könnt Ihr mal einen Link zu der Seite von Gerd Voss einstellen?
 
Hallo George,
danke für den Link.
Und gleich der erste Satz den ich lese lautet: Die blauen Tigergarnelen haben ausnahmslos helle bzw. blonde Augen..
Wie denn nun :@
Gruß Jule
 
Hallo Jule,

schaue dir die Tiere auf Crusta10 an und urteile selbst.
Ich denke, die Aussage bezieht sich aber auch nur auf die von ihm angebotenen Tiere.
 
Hallo Christian,
die Bilder habe ich gesehen. Das bedeutet doch dann, daß helle Augen und blaue Färbung nicht miteinander zusammenhängen.
Gruß Jule
 
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