Also ursprünglich haben wir ungefiltertes Leitungswasser für das Nano Aquarium verwendet, da uns jemand, der selber Schnecken und Garnelen hat sagte, dass er auch problemlos normales Leitungswasser verwendet. Da wir es nicht besser wussten wunderten wir uns sehr, dass die Schnecken so lange gebraucht haben um sich "einzugewöhnen", wie wir erst dachten.
In dem Beutel, in welchem wir sie erhielten waren sie putzmunter. Wir haben den Beutel erst verschlossen ins Aquarium gemacht, damit sich die Temperatur anpassen konnte. Danach haben wir alle 15-30 Minuten ein bisschen Wasser in den Beutel getreufelt. Der ganze Vorgang hat ein paar Stunden gedauert, bis wir sie dann vorsichtig einsetzten. Eine der Posthornschnecken ist nach kurzer Zeit dann etwa 10cm gekraucht, bis sie dann plötzlich umgefallen ist. Es sah dann so aus als versuchte sie angestrengt sich aufzurichten, wobei sie ihren Körper streckte und dann kopfüber wieder einzog. Im Nachhinein betrachtet (da ich die Ursache jetzt kenne) sah es ein wenig krampfartig aus. Die Posthornschnecken lagen dann alle nur auf der Seite und zogen sich ab und zu zurück oder guckten raus.
Die Turmdeckelschnecken zogen sich, nach einem kleinen Rundgang, ganz zurück.
Da wir zu diesem Zeitpunkt leider weder von dem Kupfer in unserem Wasser wussten, noch den nötigen Kupfertest hatten, gingen wir nach ein paar Tagen mit Wasserproben zu Fressnapf. Dort testete ein Mitarbeiter unser Wasser auf Kupfer und Silikat. Als wir sahen, dass beides im Wasser vorhanden war haben wir uns die zwei Tropfentests gleich mitgenommen (die fehlten uns noch in unserem Testkoffer).
Zu Hause angekommen haben wir sofort den Dennerle Wasseraufbereiter eingesetzt. 60 Tropfen für die Erstbehandlung von 30 Litern, plus 5 Tropfen zur Sicherheit (eine leichte "Überdosierung" soll unschädlich sein). Die armen Schnecken waren bis zu diesem Zeitpunkt immerhin schon 5 Tage in diesem verseuchten Wasser, da wollten wir nichts riskieren. Und siehe da, noch am selben Abend schaffte es eine der Schnecken sich zu drehen. Am nächsten Tag schneckte sie schon im Becken herum, die anderen dann nach und nach auch. So ging dann alles 3 Wochen lang gut und die Schnecken fühlten sich sichtlich wohl. (Exzessive Paarung und Aktivität)
So, als sich dann das Dennerle Testprodukt dem Ende zuneigte (nach etwa 3 Wochen, bei 50% WW zu je 30 Tropfen), haben wir uns im Netz nach guten Aufbereitern erkundigt. Wie gesagt, Easy Life wird ziemlich angepriesen, also bestellten auch wir es uns. Schon beim ersten Einsetzen fiel uns auf, dass eine Posthorn sich zurückzog. Da dachten wir uns noch nichts dabei. Die anderen schneckten immerhin noch herum. Jedoch kamen sie uns ein wenig langsamer/träger vor. Am nächsten Tag hatte die eine Posthornschnecke sich mittlerweile in einen Dekotempel, den wir drin haben, zurückgezogen. Anfangs dachten wir noch, dass das vielleicht die erwähnte "Anti-Stress-Wirkung" sei. Das kam uns alles schon sehr komisch vor, aber wir wollten dem Easy Life noch eine Chance geben.
Beim nächsten Wasserwechsel kam dann die Höhe. Absolut alle Schnecken zogen sich direkt nach dem Einsetzen des neuen Wassers, welches wir schon im Eimer mit Easy Life "gefiltert" hatten zurück. Ein Wassertest ergab <0,1 mg Kupfer. Wir waren uns nicht sicher, ob Easy Life einfach länger braucht das Kupfer zu binden. Als sich das auch nach einem Tag nicht besserte fügten wir unsere letzten Tropfen vom Dennerle Testprodukt hinzu. Und siehe da, nach nur 2 Minuten guckte eine der Posthorn schon wieder raus und in den nächsten 30 Minuten waren alle wieder fleißig unterwegs.
Der Kupferwert direkt aus dem Wasserhahn liegt bei uns bei 0,8 mg. Jedoch lassen wir das Wasser für das Aquarium immer sicherheitshalber durch unseren Wasserfilter am Wasserhahn laufen. Dieser reduziert den Kupferwert auf <0,1 mg. Das haben wir selber per JBL Tropfentest getestet vor etwa 2-3 Wochen, sind also keine Angaben des Wasserfilterherstellers.
Diese "nur" <0,1 mg Kupfer haben wir dann immer verwendet. Allerdings kamen wir beim Testen des Dennerle Aufbereiters auch mit 0,8 mg Kupfergehalt auf 0 mg Kupfer.
Nungut, zusammenfassend kann ich also denke ich folgendes Schlussfolgern:
- wir haben nicht gerade wenig Kupfer im Wasser
- der Dennerle Aufbereiter bindet das Kupfer hervorragend
- Easy Life hat bei uns nicht mal vorgefilterte <0,1 mg Kupfergehalt binden können, also eine Filterleistung von "Nichtmaleinembisschen"
- es scheint Wasseraufbereiter zu geben, die Metalle gut binden und andere, die da gar nix binden, zumindest kein Kupfer
Vielleicht wendet Easy Life auch einfach eine andere Filtermethode an, bei der immer ein kleiner Teil Kupfer im Wasser bleibt, bei dem Schnecken anfälliger reagieren als Fische oder Garnelen. Uns sind die Auffälligkeiten sofort aufgefallen, da wir gerade mal 3 Posthornschnecken und 3 Turmdeckelschnecken im Becken haben (exklusive der Nachkommen). Ist also sehr übersichtlich und jede der Schnecken ist gut beobachtbar.
Hoffe das war jetzt nicht zu ausführlich.^^
LG