Hi Enrico,
das Theme finde ich z.B. sehr interessant. Ich liebe Schlammspringer, aber das ist ja wirklich was für Spezialisten! Konntest Du denn mal beobachten, dass die Schnecken in dem Brackwasser abgelaicht haben? Könnte mir vorstellen, dass die Schlammis die Gelege abweiden, aber alles nur Vermutungen, denn ich habe wirklich keine Ahnung von der Fortpflanzung der Schnecken. Aber das wäre doch mal ein Wasser, in dem die Schnecken vielleicht eine Chance zur Fortpflanzung hätten?
Ich möchte auch keinen Streit wegen Wildfängen vom Zaun brechen, sondern in erster Linie hier Erfahrungenh austauschen.
Trotzdem kaufe ich mir keine Tiere, die immer wieder der Natur entnommen werden müssen, um dann den Rest ihres Lebens in einem mehr oder weniger geeignetem Aquarium auf den Tod zu warten, bis dann die nächsten Wildfänge nachgekauft werden. Das ist nunmal meine Einstellung zu dem Thema. Es sind schon sehr viele Tiere, von denen man glaubte die Bestände seien unerschöpflich ausgerottet worden, bevor man überhaupt über die Fortpflanzung der Tiere bescheid wusste. Egal ob Aras aus Südamerika, Dornhaie aus dem Nordatlantik, Kabeljau, selbst die "Massenfische" wie die Neons bzw. Roten Neons oder Diskusfischen wurden schon knapp, bis endlich die Zucht gelang, um die gigantische Nachfrage zu sättigen. Ich halte mich an Exoten, die nicht der Natur entnommen werden müssen, sondern die wir in menschlicher Obhut vermehren können - auch aus Gründen der Hygiene, denn wir wissen nie was wir uns mit Wildfängen sonst noch alles in die Becken einschleppen. Gerade Schnecken sind beliebte Zwischenwirte für alle möglichen Krankheiten - sogar Krankheiten die für Menschen gefährlich sind, aber das ist hier sicher nicht das Problem - obwohl - wir wissen es nicht. Die Krustenanemonen im Meerwasser sind auch ziemlich fiese, giftige und lebensgefährliche Tierchen, was man vor Kurzem noch gar nicht wusste.
Viele Behauptungen von mir oder von anderen mögen für bestimmte Gebiete richtig und wahr aber für andere Gebiete völlig falsch sein. Sulawesi ist eine riesige Insel, aber den Norden zwischen Manado und Likupang kenne ich schon ganz gut, und der ist wirlich dicht besiedelt, mit wilden, illegalen Goldmienen, Kokos-Monokulturen und unzähligen kleinen Siedlungen bevölkert. Da ist nicht mehr viel primär Urwald übrig! Das kann ich beschwören. Das nur zum Kommentar von Garlenator! Auch bin ich über Borneo geflogen, und habe wirklich vom Flugzeug aus stundenlang keinen Djungel mehr gesehen, sondern nichts als Kokos-Monokulturen. Hier können keine Orang Utans mehr überleben. Das gehört alles nicht zum Schneckenthema, aber was ich sagen will ist, dass für Devisen wirklich jedes Tier importiert werden kann, und jeder Lebensraum geplündert wird - egal wie selten oder häufig es ist. Deshalb gilt für mich persönlich: Keine Wildfänge für meine Laien-Aquarien. Es gibt so viele wunderschöne Tiere aus sauberen Zuchten - am liebsten kaufe ich bei privaten Züchtern, die nicht kommerziell sondern aus Interesse an den Tieren züchten, und mit dem Erlös ihr Hobby finanzieren. Hier habe ich stets die besten Erfahrungen gemacht - Aus Zoohandlungen von Großhändlern habe ich im Laufe der Jahre schon sehr viele kranke Tiere und Pflanzen teuer erstanden, die teilweise sogar meine Eigenen Tiere angesteckt und vernichtet haben. Bei meinem neuen Nano-Hobby möchte ich diese Erfahrungen möglichst nicht wiederholen.
lg
Sven