... Mensch Dirk, jetzt hast Du mir die ausführliche Erklärung vorweggenommen ...
Moin Bernd,
ich widme Dir diese Ausführungen ...
@ Ole:
es kommt darauf an, was Du möchtest ... halten oder mehr oder minder eine gute Vermehrung. Ich bin nicht immer ein Freund von Dogmen, werde aber an dieser Stelle mal ein paar Beobachtungen von mir zusammenfassen, da ich hier seit einigen Jahren einen Stamm von 'Black Bee' & 'Red Bee' niedriger Grade als Versuchsstamm halte.
Ich persönlich halte nichts von irgendwelchen Diskussionen um "Nachkommastellen", kann aber in Bezug auf "Bienengarnelen" folgendes sagen:
Generell hat auch ein pH-Wert Einfluss auf biochemische Prozesse, z.B. im Reifeprozess des Eies. "Nachkommastellen" sind dabei aber weder natürlich noch von der Natur so vorgesehen.
Die Leitfähigkeit übt ebenso einen Einfluss (osmotischer Druck) auf einige Vorgänge in der Physiologie des Organismus aus. Ein stures Einhalten bestimmter Werte halte ich aber auch hier (private Zucht/Vermehrung) nicht für maßgeblich.
Die Frage wird also immer sein, welche gemeinsamen Verschiebungen in einen suboptimalen Bereich für den jeweiligen Stamm noch akzetabel sind.
Hohe Leitfähigkeit:
Dieser Stamm hat sich auch bei einer LF von 700µS/cm noch gut reproduziert, am Schluss lag die LF bei 900µS/cm. Der pH-Wert lage dabei immer im sauren Bereich (6,4-6,8). Die Besatz verdreifachte sich im Laufe eines Jahres.
Hoher pH:
Bei einem pH-Wert von konstant über 7,2 (Tagesmittel) ging die Reproduktionsrate deutlich zurück, es kamen kaum noch Jungtiere hoch. Verbunden mit einer hohen LF wurde eine erfolgreiche Vermehrung nicht mehr erreicht.
Niedrige Leitfähigkeit:
Bei einer niedrigen LF wurde eine wesentlich höhere Vermehrungsrate erreicht, im Ergebnis liegt sie ungefähr bei Faktor 10. Niedrige LF heißt für mich in diesem Falle ungefähr 300µS/cm, da ich dies ausgehend von meinem Leitungswasser und einer konstant stattfindenden Düngung als praktikabel erachte. Die Ergebnisse hier wurden ebenfalls im sauren Bereich (Tagesmittel 6,5) erzielt.
Generell waren viele Veränderungen, egal wie langsam sie erfolgten (über vier Wochen), teilweise mit dem Verlust von Tieren verbunden. Bis zu einem gewissen Grad werden sich die Tiere an veränderte Wasserwerte anpassen, ich halte das aber nicht für endlich, zumindest nicht in menschlichen Generationen. Jede Generation ist eine Selektion der Evolution, dennoch wird der Organismus auch innerhalb seiner genetischen Bandbreite nicht endlich viele "Testkandidaten" in Form von Eiern produzieren können, da den biochemischen Prozessen irgendwann Toleranzgrenzen gesetzt werden.
Soll heissen:
Wenn Dein Züchter bei LF 500µS/cm züchtet, halte ich das für durchaus glaubhaft, da sie gleichzeitig im sauren Bereich arbeitet, was sich mit meinen Beobachtungen deckt. Von "weich" (im Sinne von "ionenarm") reden wir hier nicht mehr, aber von sauer.
Möchtest Du also für Dich selber rasch Haltungs- und Vermehrungserfolge erzielen, wäre eine Adaprtion dieser Werte empfehlenswert. Also siehe zu, dass Du in den sauren Bereich kommst (Vorschläge wurden genannt) und gut.