Hallo zusammen,
Hey Mecki, das sagst du erst jetzt ??? So steht es von Anfang an. Hättest du mich nicht ehr darauf hinweisen können, dass meine Infos hierzu falsch sind...? Kannst du mir das bitte ein wenig genauer erklären, so dass ich es in der Liste ändern kann?
Alles nicht ganz so simpel mit dem pH, KH und GH. Ich fand die ursprüngliche Aussage in Kombination mit den Kommentaren dann doch irreführend.
Zum VE: Vorausgesetzt alles läuft perfekt (und bei KH von praktisch 0 (<0,5) muss es schon sehr perfekt laufen) - kommt hinten pH 7 raus (wenn du ALLES CO² austreibst). Da aber das blanke Theorie ist (du wirst wohl immer noch etwas CO² im Wasser haben) bleibt es leicht sauer. Alleine schon das CO² aus der Umgebungsluft wird in Lösung gehen und den pH damit unter 7 drücken.
Läuft aber was bei deinen Harzen nicht zu 100% richtig kann dies auch den pH beeinflussen.
UO-Wasser: Hier werden die Ionen im etwa gleichen Verhältniss reduziert. Es ensteht kein CO² zusätzlich. Erst aus der Raumluft kommt nun CO² ans Wasser -> es wird mit der Zeit deswegen saurer. Der Effekt tritt auch bei wirklichem Reinstwasser (deionisiert und destiliert oder z.B. aus Wasserstoffverbrennung) auf.
Anmerkung zu allen Messergebnissen (auch meinen natürlich): Reinstwasser und alle nahe dran liegenden Wässer machen die Messung des pH extrem schwer. Mit unseren "Holzhammermethoden" geht da nix mehr so richtig. Da beeinflussen die Chemikalien der Tests das Medium sehr stark. Viele Elektroden und Messgeräte spielen da auch nicht mehr mit.
Da aber keiner hoffentlich seine Tiere in reinem H²O hält sind wir fast schon im Bereich der Philosophie gelandet :-)
Unterschied (chemisch) zwischen UO-Wasser und VE-Wasser ist, dass UO auch nicht geladene oder schwach geladene Stoffe zurückhält und zudem auch große Fremdkörper wie Viren/Bakterien aufhält.
Dafür ist UO-Wasser halt mit erheblichen Mengen Abwasser verbunden und bei sehr hartem Wasser leidet irgendwann auch die Membran.
-> Aber ich schweife ab - das wäre mal ein anderes interessantes Thema ...
- der PH-Wert des Torfkanonenwassers hängt vom vorhandenen Torf und der Durchfluss/Wirkzeit zusammen und kann nicht generell genannt werden. Ebenso werden der GH- und KH-Wert durch den Einsatz gesenkt.Im Zuge der Anwendung entstehen, bedingt durch die Zersetzung des Torf stickstoffhaltige Abbauprodukukte, welche CO² freisetzen, welches sich in hoher Konzentration im erhaltenem Wasser befindet.Dieses muß durch Oberflächenbewegung oder Sprudel-/Lufthebereinsatz erst ausgetrieben werden, um die tatsächlich erhaltenen Werte des gewonnenen Wassers ermitteln zu können.Durch die vorhandene Huminsäure herrscht eine geringe Keimdichte.
Das CO² kommt meines Wissens nach aus den geknackten Carbonaten. So wie es auch beim Ansäuern mit HCl oder H²SO4 geschieht. Die Zersetzung des Torfs ist ein biologischer Prozess, der erst viel später einsetzt, wenn der Torf seine desinfizierende Säure verloren hat und Bakterien sich über ihn hermachen.
Ich stimme aber zu: um den "eigentlichen pH" des Wassers zu haben sollten wir erst das CO² (woher auch immer) austreiben.
Und nun kommt wieder das berechtigte "Aber": ist der "eigentliche pH" der den wir "eigentlich" im Becken haben ? Oder doch eher der mit etwas CO² ?
Im Torf sind recht wenig N-Verbindungen (natürlich sind da welche drin nicht gleich haun bitte). Die Masse sind andere Kohlenstoffverbindungen - hier vor allem mal Cellulose.
Zersetzen Bakterien die Cellulose wird CO² freigesetzt.
Zersetzen Bakterien N-Verbindungen (Proteine z.B.) enstehen die üblichen Verdächtigen, die wir Aquarianer so lieben:
Harnstoff, Ammonium/Ammoniak (je nach pH - Mist schon wieder der
), Nitrat und Nitrit. Daneben aber auch CO², denn die Aminosäuren aus denen die Proteine polymerisiert sind bestehen aus C, H, N und O. H und C wird zu Wasser und CO² oxidiert. N wandert in oben genannte Abbauprodukte und wird optmimalerweise in einem anaeroben Filterbereich dann in N² reduziert.
Fazit: zersetzt sich organische Materie (egal ob Cellulose, Proteine, Fette) entsteht immer zwangsläufig irgendwann auch CO², denn all diese Verbindungen basieren auf Kohlenstoff-Verbindungen.
Und so ergeht es eben auch den Huminsäuren und allen anderen organischen Säuren im Becken. Es gibt immer eine Bakterie die Hunger hat und dann CO² auspupst.
So - und jetzt nochmal etwas rund ums Thema gekreist:
Sobald wir das CO² mit im Spiel haben wirds halt "witzig":
Licht an: Pflanzen veratmen das CO² um Zucker zu synthetisieren (Photosynthese). -> pH steigt
Licht aus: Pflanzen und Tiere verbrennen Zucker und O² und geben CO² ab (ja auch die Pflanzen) -> pH sinkt.
Habe ich also keine geregelte CO²-Zufuhr muss ich beim Messen des pH auch noch dass im Auge haben - oh jeh ...
Mist halt
Wer sich noch an den Chemieunterricht erinnern kann hat auch noch das Wort "Gleichgewicht" im Hinterkopf. Gerade bei CO² und dessen Lösung in Wasser und Reaktion mit dort bereits vorhandenen Salzen macht es uns so schwer.
Was wir hier sehen ist bildlich gesprochen so:
Eine Schaukel ist mit einem rießig schweren Balken gebaut - links sitzt ein dicker Mann und rechts ein dicker Mann. Jetzt hüpft ein Kind auf dem Balken hin und her (wir mit unserem Fläschchen "ich-änder-den pH-Wundermittel").
Daneben ist ne graziele Schaukel aus Carbonfaser. Auf der einen Seite sitzt eine 3-Jährige und auf der anderen Seite ihr Freundin. Auf dem Balken tänzelt nun das selbe Mädchen wie bei den dicken Männern.
Klar bewegt sich bei beiden Schaukeln was - wenn die beiden dicken Männer heimgehen, da nix spannendes passierte...
Erster Fall ist ein Betonwasser aus Würzburg, letzterer unser Wasser aus dem Vollentsalzer. In Würzburg wird jeder sagen "CO² aus der Luft ? Das ändert doch nix...
So - jetzt hab ich genug getippert und Leute mit Chemie belästigt. dabei wollten wir doch die chemie meiden in der Aquaristik - oder doch nicht oder wie jetzt ?
Gruß
Stephan
P.S.: Sorry Markus - jetzt hab ich dir nen Haufen Zeugs hingesetzt wo ich selbst nicht weiß, wie wir das kurz fassen könnten...
Edit: Oh je sind da Tippfehler drin ...