Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Endlich mal etwas, was ich nachvollziehen kann (gottseidank war ich aufm Gymnasium, diese Chemie immer... ;-) ). Musste zwar 2-3 mal drüberlesen über gewisse Beiträge aus diesem Thread, aber man versteht gleich viel mehr, wenn man sich mal Mühe gibt die grauen Gehirnzellen anzuzapfen.
Also bei mir ist das so. Ich habe nicht wirklich mit Aquaristik zu tun gehabt, denn Fische fand ich immer langweilig, die schwimmen nur von rechts nach links und jut is. Aber Wasserschneckis hatte ich schon mal geschenkt bekommen ( aus heiterem Himmel, wurden mir 2 Schneckis in ner Monsterglasvase in die hand gedrückt
), nun das ist über 12 Jahre her und ich hatte keine Ahnung von nüscht, demnach haben die Schneckis leider auch nicht lang gelebt, glaube es waren 2 Apfelschnecken, bin mir da aber nicht sicher, ist zu lange her.
Die fand ich wiederrum super niedlich und interessant zu beobachten.
Als Kind hatte ich auch mehrere Versuche mit Artemia ( beliebtes Gimmick des YPS-Heftes damals), aber auch hier unzureichende Infos und Nachforchungsquellen, ist ja nun auch schon wieder 17 Jahre her ( hatte da auch keinen PC). Dann habe ich vor 6 Jahren irgenwo mal in einem Zooladen ein Nanobecken mit Spongebobdeko gesehen und fragte den Verkäufer, was da wohl für Tiere rein kommen. Schien mir für Fische zu klein. Dann hörte ich das erste mal von Garnelenhaltung und war hin und weg. Wusste ich ja bis dato nicht, dass man diese interessanten Tierchen auch im Heimaquarium halten kann.
Das sollte wohl aber erst mal nicht geschehen....
So nun hatte mein damaliger Freund von seinen Eltern ein klassisches 60er Becken bekommen ( 4 Jahre her, ...ihr seht dieses Thema hat mich Jahre lang begleitet ohne, dass ich dem Hobby Aquaristik genügend Aufmerksamkeit geschenkt hatte...) und nunja ich verließ den Freund und das Becken mich.
Aber auch hier gab es Algenprobleme, komisches Pflanzenwachstum und der ein oder andere Fisch verstarb. Seine Eltern hatten ja schon jahrelang ein Becken und hier und da auch mal kleinere Probleme, aber ich hab es damals einfach nicht verstanden woran es liegen könnte.
Jetzt bin ich vor 6 Monaten durch Zufall wieder auf die Aquaristik gekommen, genauer die NANO-Aquaristik ( bloß diesmal ohne diese lustige Spongebobdeko, hab mich eingelesen zwecks künstlich eingefärbtem Kunststoff und so weiter...).
Nun beschäftige ich mich seit diesem Zeitpunkt intensiv damit, habe mir Bücher gekauft, namhafte Züchter mit Emails gequält und gefühlte 100.000 Fragen gestellt, habe Onlineshops durchsucht, und Zoohändler genervt. Bis ich dann gemerkt habe, mit jedem Tröpfchen Wissen mehr, "..irgendwie erzählt hier jeder was anderes und der Werbung der Marken kannste och nicht trauen, die wollen größtenteils nur ihr Zeug verkaufen." Das war irgendwie etwas enttäuschend und ich hab das Thema 2 Monate ad acta gelegt.
Aber es hat mich nicht mehr losgelassen. Also wieder ran ans Thema und in diesem Gebiet, das ja nun auch nicht so alt ist, wie die klassische Aquaristik, kamen neue Farben der Garnelen dazu und neue Schnecken hab ich entdeckt und vieles mehr.
Da merkte ich dann aber als ich Themen durchlas, mit denen ich mich schon beschäftigt hatte, dass ich es teilweise besser verstanden hab, am Anfang hat mich das alles ziemlich verwirrt. Nun versteh ich auch was da vor vielen Jahren bei dem Becken meines damaligen Freundes schief gelaufen ist.
Gerade die sehr wichtige Wasserchemie und die Pflanzen und Tiere, die in dem flüssigen Berlinerbeton gedeihen könnten.
Ich habe gemerkt, es lohnt sich wirklich sich viel Zeit und Wissen vorher anzueigenen und sich aus den tausenden Meinungen eine eigene zu bilden und auch ein bisschen auf sein Bauchgefühl zu hören, dennoch schaue ich jeden Tag in dieses Forum rein und mir fällt jeden Tag eine neue Frage ein, dessen Antworten ich mir hier anlese.Und dieser Thread hier ist wirklich das fundierteste und verständlichste was ich bis jetzt gelesen habe.
Fazit: seit diesem Wochende steht mein NanoCube jippieh. Ich beobachte mehrmals am Tag meinen Cube, schaue mir die Pflanzen genau an, das Wasser, ich rieche sogar dran, um irgendwas draus zu lernen, quasi ich versuche diese kleine eigenen Welt, die ja bei jedem durch soviele Faktoren anders funktioniert, zu verstehen.
Und ich als Anfänger bin der Meinung, beobachten, viel lesen, tausend doofe Fragen stellen, auch diesselben Fragen an verschiedene Leute und dass was einem am plausibelsten erscheint, mit den Fakten der Gegebenheiten ( z.B. hiesige Wasserwerte und kleine Schritte machen) abwägen.
So hab ich mich doch in die blauen Tiger verliebt, aber werde mir diese als Anfänger gewiss nicht holen, sondern es einfacher beginnen und freue mich schon wie ein Eumel, wenn ich Schnecken in meinem Becken beheimaten werde.
Zurück zum Grundthema des Threads:
ich strebe einen sich langsam steigernden Besatz an. So werden dann, wenn die Wasserwerte stabil werden und bleiben erstmal Schneckis einziehen, dann warte ich 2 Wochen und beobachte fleißig weiter, dann kommt ein kleiner Trupp robuster Garnelen dazu, die ich mit Sicherheit sehr vorichitg an mein Betonwasser gewöhnen werde. Wenn das alles klappt und sich alle wohlfühlen, kann ich über die blauen Tiger in einem extra Becken mit Bienenwasser in 6-12 Monaten nachdenken.
Schritt für Schritt finde ich ist eine gute Devise und jaaanz viel lesen und fragen......und das eigene Hirn anschalten.
Denn es kann immer mal was schief gehen, aber ich möchte dann wissen warum und es selbst nachvollziehen können, denn daraus lernt man.