Get your Shrimp here

Eigentlich eine ganz einfache Frage

Dht zwangsläufig zu genetischen Defekten oder besser gesagt, gesundheitlichen Defekten führen.
Ein Beispiel, wie gut es trotz Inzucht klappen kann, kennen wir aus dem heimischen Kinderzimmer: Der Goldhamster.
Ursprünglich wurde in den fünfziger Jahren nur ein einziges Weibchen mit 12 Jungen in der Wüste gefangen und nach Amerika verbracht. Nur drei Junge überlebten bis zum zuchtfähigen Alter. Unzählige lebensfähige und putzmuntere Nachkommen gibt es seither.

:eek: :(
Oh, ich muss da mal etwas zu schreiben! Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit der Hamsterzucht (insbesondere Zwerghamster). Dass die Generationen von Inzucht spurlos an den Tieren vorbei gegangen sind, kann man wirklich nicht sagen. Viele Hamster leiden mittlerweile unter erblich bedingtem Backflipping und Diabetes! Abgesehen davon liegt die Lebenserwartung beispielsweise von Zwerghamstern nur noch bei 1 1/2 bis gut 2 Jahren... Ein anderer Zwerghamster, der chinesische Streifenhamster (da die Männchen riesige Hoden haben, wurden diese Tiere bislang selten als Haustiere angeboten und sind nicht seit Jahrzehnten derart starker Inzucht ausgesetzt gewesen) hat eine höhere Lebenserwartung... da die kleinen Gesellen langsam Einzug in die Heimtierhaltung finden, bin ich mal gespannt, wie ihre Lebenserwartung in 10 Jahren aussieht.
Viele Züchter (Züchter, nicht Kinderzimmervermehrer) kreuzen mittlerweile Wildfänge ein - wenn man sich da einliest, merkt man schnell, dass sich da viele auf den Weg gemacht haben, um "Frischblut" ins Hamsterheim zu bringen. :)

Und zu der Sache mit der Marmorkrabbe... ich weiß nicht, wie genau das funktioniert, aber wenn diese Krabbe quasi immer wieder "Klone" von sich selbst herstellt, kann der "Klon" maximal die Allele abkriegen, die das Ursprungstier hat. Wenn es also ein Allel mit Defekt gibt (nennen wir es X) und ein Allel ohne Defekt (nennen wir es O), kann das Jungtier nur XO erhalten. :rolleyes:

Würde man zwei Tiere (z.B. Geschwister), die beide XO tragen kreuzen, könnte dabei XX, XO, OX und OO rauskommen... wobei OO gut wäre (kein Defekt), XO und OX quasi wie das Ursprungstier, aber XX dann kein "gesundes" Allel mehr aufweisen würde, sodass sogar bei einer rezessiven Vererbung das defekte Allel zum Tragen käme. :rolleyes:

Aber das mit der Vererbungslehre ist lange her und wie es genau bei der Marmorkrabbe funktioniert, weiß ich ja auch nicht ;)
 
Ich wüsste nicht, dass Garnelen eine Ausnahme darstellen. Bei Guppys kann man es sehr gut beobachten, etwa in der 5. Generation beginnen sie auch vermehrt verkrüppelte Jungtiere zu bekommen, denen entweder etwas fehlt, an einer anderen Stelle wächst oder zuviel vorhanden ist.
 
Hallo,

natürlich gibt es Inzucht und die Symptome - allgemein bei Tieren ausschließen will das niemand. Bei Garnelen konnten bisher allerdings noch keine solche Symptome beobachtet werden.
Der Vergleich mit Hamstern ist da völlig irrelevant.

Der Marmorkrebs ist keine Krabbe und vermehrt sich ausschließlich durch Patheogenese - jedenfalls die Aquarienstämme, da dort niemals Männchen auftauchen.
 
Ich denke, wenn man dann seine hochgezüchteten Garnelen aus wenigen bis einem Stamm hat, dann kommt es halt, daß die bei Kunststoffkies, 1 °dH zu viel oder anderen obskuren Umständen spontan versterben.
Ich denke, daß viele überraschende oder falsch gedeutete Tode auch auf Inzucht beruhen. Stärker macht es die Tiere gewiß nicht.
Und wenn man ein Sterben hat oder die Tiere sich nicht vermehren, sucht man such halt irgendeinen Grund am Becken...
 
Hi,

und ergänzend zu Chrisp....er wurden auch noch keine männlichen Tiere in der freien Natur gefunden....daher ist der "Marmorkrebs" auch immer noch nicht taxonomisch zugeordnet.
Und wenn das mit der Parthenogenese so schlecht wäre weil kein neues Genmaterial dazukommt, dann würden sich gewisse Arten nicht nur oder bevorzugt auf diese Weise fortpflanzen, auch unsere Melanoides tuberculatus (TDS) praktiziert dies Art der Vermehrung bevorzugt vor der zweigeschlechtlichen Fortpflanzung.

Zudem denke ich mal daß auch in der Vererbungslehre die Komplexität und Anzahl der Chromosomen und der darauf befindlichen Gene eine Rolle spielen.
Je komplexer und differenzierter ein Organismus aufgebaut ist, desto anfälliger ist er für genetische Defekte. Dort wo jeder Zelle eine bestimmte Aufgabe zukommt ist der Schaden viel erheblicher wenn diese Zelle defekt ist als dort wo eine Zelle undifferenziert, je nach Bedarf, verschiedene Aufgaben erfüllen kann (Thema Stammzellen).
http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2005/0906/004_sterben.jsp
Das Tierchen hat sicher auch schon jeder von uns mal gesehen.

Wirbellose sind nunmal unspezifizierter und einfacher aufgebaut als Wirbeltiere, daher kann man Hamster nicht mit Garnelen oder Krebsen vergleichen.
Bedingt durch den teilweise recht kurzen Lebenszyklus haben Defekte auch keine natürliche Chance sich durchzusetzen wenn Mensch nicht dazwischen funkt und Tiere nach bestimmten Merkmalen züchtet und selektiert.
Ansonsten dürften wir uns wohl nicht an den ganzen, endemischen Sulawesigarnelen erfreuen, die gäbe es dann nämlich schon lange nicht mehr, denn da ist der Genpool schon seit ewig langen Zeiten nicht aufgefrischt worden, diese Tiere sind das Produkt einer natürlichen, schon Generationen andauernden Inzucht.
My two cents mal dazu.

Gruß
 
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