Get your Shrimp here

Eigentlich eine ganz einfache Frage

hallo,

wenn ich mir Bilder von einigen natürlichen Habitaten ansehe, dann fällt es mir schwer zu glauben, dass Inzucht bei Wirbellosen, insbesondere bei Garnelen ein größeres Problem oder gar ein tödlicher Faktor ist. In diesen kleinen Tümpel, oder teilweise sind es ja nur Pfützen, ist der Genpool wahrscheinlich auch nicht viel größer, als im heimischen Aquarium und irgendwann sicherlich Inzucht unvermeidbar. Allerdings wird wohl mehrmals im Jahr ein austausch stattfinden, bei Regenzeiten o.ä. jedoch denke ich kaum, dass sich Inzucht in der Natur dadurch vermeiden lässt. ALso wäre es immerhin denkbar, dass sich manche Tiere, eventuell auch Zwerggarnelen, auf Inzucht eingestellt haben, einfach weil ihr Lebensraum oftmals stark begrenzt ist.

Wie ist das denn bei Killifischen??
 
Inzucht ist kein tödlicher Faktor, wenn die natürliche Auslese weiterhin funktioniert!

Im Aquarium ist generell keine natürliche Auslese gegeben. Deshalb können sich Gendefekte, die normalerweise stark beeinträchtigend ohne zum Tode führen würden, länger halten. Auf Dauer kann - muß nicht - dies zu irreparablen Schäden führen udn die art/Rasse kann verloren gehen.
 
Dann müsste man ja auch nicht unbedingt Wildformen einkreuzen, bzw. der Efolg wäre bei diesen auch nicht unbedingt garantiert. Wäre es nicht auch eine Möglichkeit, die Tiere in einem Gartenteich oder ähnlichem zu halten, wo sie den Umwelteinflüssen ausgesetzt sind? Dort würden, wenn man sie noch überwintert wirklich nur die fitesten überleben und diese könnte man dann ja bequem wieder einkreuzen. Allerdings würde dieser Aufwand wohl nur für kommerzielle Züchter lohnen...
 
Hi Ihr,

in diesem Zusammenhang möchte ich die schwarze Tigergarnele mit ins Spiel bringen. Es wird immernoch vermutet, daß es durch eine Genmutation zur dieser Variante der normalen Tigergarnele gekommen sei. (Kai Quante läßt die Katze immernoch im Sack ;) ) Gerade bei dieser schwarzen Form der Tigergarnele beobachte ich eine erhöhte Mortalität in Abhängigkeit von der Zuchtlinie. D.h. Der Versuch eine erbfeste gesunde schwarze Tiger durch Auslese der schwärzesten Tiere zu erhalten ist nahezu aussichtslos. Es wird niemals eine mutierte, gesunde bzw. gezüchtete "Art" ohne ein Rückkreuzung mit anderen normalen "wilden" Zuchtstämmen geben.

@Uwe: Kannst du meine Beobachtungen teilen?
 
Hallo;

ich setze hier mal einfach stillschweigend das Einverständnis von Kenoa voraus und verlinke das Bild einfach mal.
Vielleicht wird so etwas deutlicher in welche Richtung meine Argumentation zumindest rein optisch abzielt.
Eine Anmerkung, ich glaube nicht, dass ein kommerzieller Züchter den Aufwand einer "Überwinterung" mit noch dazu unklarem Ausgang betreiben kann.
@ George
leider ist Kai hier wohl nicht angemeldet, aber wenn man nur laut genug schreit, wird er auch auf uns aufmerksam ;)
Ich habe momentan mit den schwarzen Tigern keine Probleme, ich leiste mir sogar den Luxus, schwarz x schwarz zu kreuzen. Aber, es kursiert ja hartnäckig ein Gerücht, dass besagt, dass die schwarzen Tiger eine doppelt rezessive Mutation sein sollen. Doch was wurde da gekreuzt? Das Einkreuzen einer normalen Farbmorphe würde da nicht wirklich einen Schritt nach vorne gehen. Die blauen sehe ich als Albinovariante an, die können es also nicht gewesen sein.
Sollte das Gerücht aber nur zielgerichtet gestreut sein, dann ist es durchaus möglich, dass hier eine nur eine Selektion vorliegt. Dagegen spricht aber wiederum die hohe Lethalität der schwarzen Tiger. Sind hier die schwarzen Farbpigmente für die Lethaliät verantwortlich, analog dem Hamburger Schwertträger?
Ich bitte Dich aber aus Gründen die Du kennst, um Verständnis, dass ich keine Fotos poste.

MfG aus Berlin Uwe Neumann
 
UweNeumann wrote: leider ist Kai hier wohl nicht angemeldet, aber wenn man nur laut genug schreit, wird er auch auf uns aufmerksam ;)

Hi Uwe,

Kai ist natürlich im Garnelenforum Mitglied. Ich hoffe, daß er sich hier zu unseren Fragestellungen äußert. Das ist er uns schuldig. Es wäre einfach zu schade, wenn diese ausserordentlich interessante Mutation nicht ausführlichst erörtert wird.
 
Hallo,

ich glaube irgendwie auch nicht so recht an die Inzuchttheorie. Die Argumente von Gerti finde ich da viel schlüssiger. Gerade bei den CR wird meist (wenn überhaupt) nur nach Farbe selektiert. Das Naturgesetz survival of the fittest wird dabei weitestgehend ausgehebelt.

Ich habe bei mir in allen möglichen AQ´s Red Fire rumwuseln. Dabei bin ich der Meinung am Besten läuft die Produktion in einem Becken mit Guppys. Immer wieder wenn ich mal irgendwo RF nur alleine (ohne Feinddruck und Selektion) hatte verblasten die Farben und die Vermehrungsfreude (-wut) ließ irgendwann nach.

Vielleicht sollte man einfach mal einen Stamm CR mit einigen Wildguppys vergesellschaften zunächst kommt dabei vermutlich etwas weniger Nachwuchs durch, aber vielleicht lohnt es sich dann später. Sicher auch da unsere Zwerge nunmal in der Nahrungskette weit unten stehen, das bedingt doch eigentlich hohe Repro-Raten als Überlebensstrategie.
 
... also jetzt mal nachgefragt:
Mal angenommen ich habe ein Becken mit hoher Keimbelastung, grenzwertigem PH-Wert und maximaler Temperatur, indem regelmäßig Crystals jeden alters sterben. Vom Nachwuchs kommt aber immer eine Menge durch. Hätt ich dann einen guten Stamm gezüchtet und wären meine Tiere besonders robust, oder wären sie ihr Leben lang belastet und geschwächt durch die schlechten Bedingungen?
 
Hallo Carsten,

also von misserablen Bedingungen wollte ich nicht ausgehen. Wenn in dem Becken ständig welche sterben läuft sicher etwas verkehrt. Das neue Tiere u.U. Probleme machen ist aber sicher jedem schon mal passiert.

M.E. sind jedoch geradezu sterile Bedingungen, die teilweise mit SMB und ähnlichen Mitteln versucht werden zu erzeugen, auch nicht das Beste für die Widerstandsfähigkeit der Tiere. Dann heißt es oft wenn es anschließend zu Problemen kommt "Deine Bedingungen sind zu schlecht" was heißt da zu schlecht ??? Eventuell sind die Bedingungen im Heimatbiotop noch schlechter gewesen aber die Tiere wurden in guten Zuchtanlagen über Generationen verhätschelt. (Vergleiche auch das typische Zoohandelsproblem der in Medizinkocktails gehaltenen Tiere).

Ich glaube das gerade Schwankungen innerhalb gewisser Bandbreiten den Tieren eher gut tun. Oder warum meint ihr das häufig berichtet wird, daß die Zucht stockt und nach Umsetzen in ein anderes AQ oder Variieren der Wasserwerte dies wieder gut läuft. Ich habe da manchmal den Eindruck solche Variationen stärken den Überlebenstrieb und die Fortpflanzungsfreude der Garnelen (so als würden sie einen neuen Biotop erobern).

Wenn ich mir meine Becken so im Moment anschaue, sind die Bedingungen in den letzten Wochen auf Grund der Hitze sicher nicht besser geworden aber außgerechnet die CR legen jetzt erst richtig los.

Nochmal zurück zu Deiner Frage ich glaube nicht, daß Garnelen aus der übelsten Brühe am widerstandsfähigsten sind (sicher überwiegen dann irgendwann die Vorschäden). Aber ein bischen Abhärtung wäre gut - die Wahrheit liegt da wohl mal wieder irgendwo in der Mitte.
 
... das alles hat dann ja aber auch nichts mehr mit Inzucht oder nicht zu tun. Wenn man ein Kind in einer sterilen Umgebung aufwachsen lässt, wird es sicher später mehr im Bett liegen als ein Kind vom Bauernhof, auch wenn die Eltern nicht miteinander verwand waren.

Vieleicht hat man weniger Ausfälle, wenn man Garnelen bekommt die in härteren Bedingungen gezogen wurden, als wenn man Weichwasser Weicheier bekommt, egal ob man selber hartes oder weiches Wasser hat, als andersrum :o *war das verständlich ausgedrückt? :@ ... ich glaube nicht :@

also nochmal so ausgedrückt

Selber hartes Wasser: harte Nachzuchten *ja*, weiche Nachzuchten *nicht gut*

Selber weiches Wasser: harte Nachzuchten *ja*, weiche Nachzuchten*ja*

... nur so als Beispiel. Völlig ohne Zusammenhang mit einem Inzuchtproblem, denn ich glaube das die bekannten Ausfälle nichts mit Inzucht zu tun haben, ausschließen kann ich es aber natürlich nicht. ;)
 
Hallo,

irgendwie war jetzt wohl doch ein Teil der 2. ganz einfachen Frage hierrein geraten - sorry :@ (Wenn man Inzucht als Hauptursache verneint, landet man halt bei der 2. ganz einfachen Frage. ;) )

Eigentlich denke ich mal, liegen unsere Meinungen unterm Strich garnicht so weit auseinander. ;)

Aber trotzdem nochmal nachgefragt bezieht sich jetzt Dein "hartes Wasser" auf hohe kh/gh oder auf hohe Belastungen (harte Lebensbedingungen)?

Bei der gh-Problematik scheint es so zu sein, wenn die Bedingungen des Vorbesitzers weiter weg waren von denen des Ursprungsbiotobes ist die Anpassung leichter als umgekehrt. Z.B. bei Guppys ist es gerade anders herum, Weichwassernachzuchten gehen sowohl in weichem wie auch hartem Wasser, hingegen machen Nachzuchten aus hartem Wasser in weichem mehr Probleme.

Zurück zur Inzuchtproblematik was haltet ihr von paralleler Selektion nach Vitalität z.B. durch (kleine) Fressfeinde und Variation der Bedingungen?

Bei mir schwankt z.B. die Temperatur recht erheblich (pro Tag so ca. 4-5°C im Jahresverlauf bis zu 10°C) auch der ph-Wert schwankt auf Grund der geringen kh unseres Leitungswassers zwischen 5,8 und 7,5. Unser Wasser kommt mit kh 4 und ph 8,1 aus der Leitung, da muß der ph Wert im Becken von Wasserwechsel zu Wasserwechsel und sogar im Tagesverlauf schwanken. Ich glaube so schlecht ist das vielleicht garnicht ???
 
CarstenLogemann wrote:

... nur so als Beispiel. Völlig ohne Zusammenhang mit einem Inzuchtproblem, denn ich glaube das die bekannten Ausfälle nichts mit Inzucht zu tun haben, ausschließen kann ich es aber natürlich nicht. ;)

Ok, wenn Du nicht an Inzucht glaubst, dann hast Du sicherlich eine andere Theorie?
Dürfen wir sie erfahren?
 
bonsai wrote: Hallo,
.......
Zurück zur Inzuchtproblematik was haltet ihr von paralleler Selektion nach Vitalität z.B. durch (kleine) Fressfeinde und Variation der Bedingungen?

Bei mir schwankt z.B. die Temperatur recht erheblich (pro Tag so ca. 4-5°C im Jahresverlauf bis zu 10°C) auch der ph-Wert schwankt auf Grund der geringen kh unseres Leitungswassers zwischen 5,8 und 7,5. Unser Wasser kommt mit kh 4 und ph 8,1 aus der Leitung, da muß der ph Wert im Becken von Wasserwechsel zu Wasserwechsel und sogar im Tagesverlauf schwanken. Ich glaube so schlecht ist das vielleicht garnicht ???

Wenn es funktioniert, sicherlich eine Nachahmung der nätürlichen Bedingungen!
Allerdings werden die Freßfeine auch für sie besonders auffällig gefärbte Tiere mit verspeisen. Wenn das nicht stört?

Meine RF sind in der 4. Generation stark verblasst, die vier winzigen Blauaugen mit den kleinen Mäulchen stellen den Jungtiere offensichtlich zu gut nach. Derzeit läuft parallel dazu ein Nachzuchtversuch mit Selektion auf rot. Die Ausgangstiere sind noch am Leben und stammen wiederum aus einer Verpaarung dreier Stämme und sind verschiedenen Umwelteinflüssen gegenüber sehr resistent, was man von den Ursprungstieren ( schön rot) leider nicht behaupten konnte.

Außerdem überlege ich mir, die Blauaugen vielleicht nur in Abständen einzusetzen, denn in der Natur schwimmt auch nicht ständig ein Fisch vor den Augen der Garnelen rum, könnt ich mir mal so vorstellen. ;)

Also, alle viertel Jahr mal für 4 Wochen oder so.

By the way: Warum erfährt man eigentlich nicht, wie die Umweltbedingungen für die Garnelen in ihrem Biotoop aussehen?

OK, es werden öfter die Wasserwerte, z.T. sehr ausführlich angegeben. Manchmal gibt es ein Bild zum Fundort, hin und wieder die Angabe: typischer trallala-Fluß/Bach/See. Aber was kann ich als Laie groß damit anfangen?
Gibt es jahreszeitliche Schwankungen? Überschwemmungen? Freßfeine? Größere Temperaturunterschiede? Etc... also, ich denke, das wäre auch mal interessant. Man könnte darüber vielleicht Rückschlüsse darauf ziehen, warum sich die Grüne Garnele manchmal nicht vermehrt.
 
Gerti wrote:
By the way: Warum erfährt man eigentlich nicht, wie die Umweltbedingungen für die Garnelen in ihrem Biotoop aussehen?

OK, es werden öfter die Wasserwerte, z.T. sehr ausführlich angegeben. Manchmal gibt es ein Bild zum Fundort, hin und wieder die Angabe: typischer trallala-Fluß/Bach/See. Aber was kann ich als Laie groß damit anfangen?
Gibt es jahreszeitliche Schwankungen? Überschwemmungen? Freßfeine? Größere Temperaturunterschiede? Etc... also, ich denke, das wäre auch mal interessant. Man könnte darüber vielleicht Rückschlüsse darauf ziehen, warum sich die Grüne Garnele manchmal nicht vermehrt.


Damit hast Du so recht! Aber da sieht man mal wieder, dass wir vor allem in Deutschland aber was Wirbellose angeht auch allgemein, erst am Anfang stehen und noch ein weiter Weg zu gehen ist!!
 
Hallo Micha,
... ich denke unsere Meinungen liegen sogar ziemlich dicht beisammen ;)
Auch glaube ich das sich ändernde Wasserparameter positiv auswirken. Mit *hart* meinte ich die Härte des Wassers, aber das war jetzt auch nur ein Beispiel. Ich habe keine Ahnung ob das so ist und sich Nachzuchten aus weichem Wasser schlecht an hartes gewöhnen können.

@Gerti,
ich glaube nur nicht an Inzuchtprobleme im Zusammenhang mit der Frage dieses Beitrages von Uwe.
Meine, wie Du es nennst, *Theorie* darf natürlich jeder erfahren und ich habe sie ja sogar auch schon angesprochen.
Ich glaube das die Ausfälle mit folgenden Dingen zu tun haben.
Haltungsfehler
Wasserqualität
höhere Verbreitungzahlen als andere Arten.
...und vieleicht wirklich sich zu sehr unterscheidene Wasserwerte. Vieleicht ist es ja wirklich so das sie es leichter haben wenn sie aus hartem Wasser kommen.

Da müssten dann mal einige ein paar Karten auf den Tisch legen und sagen wie oft es schon zu Problemen mit abgegebenen Crystals kam. (Nur ehrliche Angaben würden uns hier weiterhelfen, jeder der es nicht sagen will sollte dann besser ganz schweigen um die Suche nach einer Tendenz nicht zu verfälschen) Ich ziehe meine Crystals im Leitungswasser bei ungefähr PH 7,5-8,3 und einer Härte von 10-14 nach und mir sind noch niemals bei abgegebenen Crystals Totalausfälle oder hohe Sterblichkeitsraten zu Ohren gekommen, jedenfalls erinnere ich mich jetzt an keinen Fall. Offenbar habe ich in meinem Stamm kein Inzuchtproblem und glaube daher auch bei anderen nicht das es daran liegen soll. ;)


Von den Umwelbedingungen der Bienen wissen wir nichts, da ein Geheimniss daraus gemacht wird wo die herkommen ;) Wie schon gesagt, ich wüsste auch gerne wo sie ihren Ursprung haben.
 
@Carsten: Meine Wasserwerte sind ähnlich wie deine, also hartes Wasser. Ich hatte noch nie Eingewöhnungsprobleme oder sonstige Schwierigkeiten mit fremden Nachzuchten, auch jetzt bei der Hitze nicht (gestern ein Expresspaket bekommen, alle topfit).
Und an dem Punkt kommt auch wieder die Sache mit der Eingewöhnungsmethode ins Spiel - ich hänge die Beutel 10 Minuten ins Becken (Temp-Anpassung) und fange die Tiere dann raus, fertig.
 
Anmerkungen zu meinem Verständnis von Evolution:

Leben paßt sich (besonders langfristig durch Auslese) den Umweltbedingungen an.
Wenn man dieses Grundprinzip anlegt, kann man vieles vorauskalkulieren. Wenn man Tiere ständig wechselnden Bedingungen aussetzt, werden sie immer besser damit klarkommen - falls es sie nicht auf dem Weg dahin alle umbringt. Wenn man Tiere extremen Bedingungen aussetzt, werden sie zunehmend mit diesen klarkommen.
Wenn man Tiere oft wechselnden UND extremen Bedingungen aussetzt, ist die Todesrate am größten, aber die daraus hervorgehenden Tiere sind an diese Umstände angepaßt. Da extreme Bedingungen eher zum Tod von benachteiligten Tieren führen, sind diese sicher gut geeignet, um nachteilige Folgen von Inzucht zu verhindern.

Alles braucht Zeit, aber für den Grad der Anpassung gibt es theoretisch kein Limit. Man denke nur an das Leben, das sich im Meer an den siedend heißen Ausflüssen von Vulkanen tummelt.

Wenn ich an mein Aquarium denke: Angenommen, ich habe nur minderwertige Algen wegen wenig Lichtzufuhr und die Garnelen werden dadurch kleiner. Wenn ich es nicht übertreibe, gehe ich davon aus, daß eine Linie aus ihnen entsteht, die generell eher kleinwüchsiger ist, dafür aber mit nährstoffärmerer Nahrung problemlos klarkommt. Nur läßt sich nicht so einfach voraussagen, mit welchen Methoden sie sich noch anpassen. Vielleicht würden sie zu einer sehr inaktiven Linie werden.

Halocaridina rubra ist bezogen auf andere Zwerggarnelen auffallend klein. Warum wohl? Weil sich diese Art den speziellen Lebensbedingungen in den Brackwasserpools angepaßt hat. Möglicherweise der Preis für die große Flexibilität bzgl. der Umweltbedingungen.
 
Hallo,

bezüglich Inzucht und den Kommentaren, dass man den Marmorkrebs nicht als Beispiel anführen soll, einige Fragen:

1. Was wissen wir über die Garnelen?
- wieviele Chromosomen haben sie?
- wie sieht es mit Spleißen, Chromosomenabberationen, etc. aus?

2. Wie sehr spielt die Epigenetik bei den Garnelen eine Rolle?
- ist die Epigenetik bei den Garnelen vererbbar etc.

Sollte es aufgrund von Chromosomenveränderungen zu einer bunten Durchmischung des Genoms kommen, so könnte man verstehen, warum es keine Inzucht bei den Garnelen gibt. Ich jedenfalls glaube nicht an Inzucht. Dafür gibt es, meiner Meinung nach, zu viele gesunde Generationen.


"Der Marmorkrebs ist in dieser Diskussion völlig fehl am Platz! Da er sich durch Parthenogenese fortpflanzt, gibt es dort keine Vermischung der Gene sondern, die Nachkömmlinge sind Klone der Mutter!"

Wenn die obere Äußerung von n/a stimmen sollte, düften sich die Nachkommen nicht von der Mutter unterscheiden. Aber dies ist sehr wohl der Fall. Und es wurden bereits epigenetische Unterschiede festgestellt. Auch sind Clone bei Kühen nicht mit dem Muttertier identisch (auch dort spielt die Epigenetik eine wichtige Rolle). Ich persönlich glaube aber nicht, dass sich die Nachkommen nur aufgrund des Epigenoms unterscheiden. Ich denke, dass es bei den Garnelen während der embryonalen Entwicklung auch zu Änderungen des Genoms kommt. Aber das ist noch nicht hinreichend untersucht.
Bei den Garnelen weiß man diesbezüglich noch gar nichts. Sollte ich mich hier irren, bitte ich um Korrektur und Publikationshinweis.

Darüber hinaus, weiß man selbst beim Menschen, dass die Ernährung z. B. der Großeltern einen immensen Einfluss auf die Gesundheit deren Enkelkinder hat. Und dies erklärt man mit epigenetischer Vererbung (übrigens habe ich dieses Wissen nicht aus der Bildzeitung, sondern es handelt sich hierbei um seriöse Wissenschaft). Also glaube ich, dass z.B. Halterungsprobleme von Generation X zu einem Massensterben von Generation X+2 beitragen können. Aber das sind nur Gedanken von mir und sind wissenschaftlich nicht bewiesen.
 
in diesem Zusammenhang möchte ich die schwarze Tigergarnele mit ins Spiel bringen. Es wird immernoch vermutet, daß es durch eine Genmutation zur dieser Variante der normalen Tigergarnele gekommen sei. (Kai Quante läßt die Katze immernoch im Sack ;) ) Gerade bei dieser schwarzen Form der Tigergarnele beobachte ich eine erhöhte Mortalität in Abhängigkeit von der Zuchtlinie. D.h. Der Versuch eine erbfeste gesunde schwarze Tiger durch Auslese der schwärzesten Tiere zu erhalten ist nahezu aussichtslos. Es wird niemals eine mutierte, gesunde bzw. gezüchtete "Art" ohne ein Rückkreuzung mit anderen normalen "wilden" Zuchtstämmen geben.
Moin,
spät, aber ich schreibe ;-)
Die schwarzen sind bei mir mutiert, d.h. auf einmal waren sie 2001 aus einem normalen Tiger-Stamm da. Und ich hatte quasi immer Probleme sie erfolgreich zu vermehren, wobei ich beim Zusammenbruch bis auf ein Tier wieder normalfarbige einkreuzen musste.
Nach meinem Umzug vor 2 Jahren sind alle verbliebenen aufgrund des aquaristischen Neuanfangs und problematischer Wasserwerte alle gestorben. Aufgrund des inzwischen sehr hohen Preises und meiner bis vor kurzem noch unklaren Wasserverhältnisse, war es mir nicht möglich wieder an zu fangen.
Wenn ich dran denke, wie ich extremst durchbeleidigt wurde, dass ich meine wenigen Nachzuchten für horrende 20 € verkauft habe. Inzwischen verdienen andere Geld damit...
 
Inzucht ist kein tödlicher Faktor, wenn die natürliche Auslese weiterhin funktioniert!

Im Aquarium ist generell keine natürliche Auslese gegeben. Deshalb können sich Gendefekte, die normalerweise stark beeinträchtigend ohne zum Tode führen würden, länger halten. Auf Dauer kann - muß nicht - dies zu irreparablen Schäden führen udn die art/Rasse kann verloren gehen.

Hi,

na wenn dieses Thema schon hervorgekramt wurde gebe ich auch mal ein Statment dazu ab.
Meine Bienengarnelen, die ganz normalen,mit den dünnen weißen Streifen, kommen von einen Züchter, der diesen Stamm seit über 15 Jahren ohne Blutauffrischung vermehrt.
Ich bin mir sicher, daß Inzucht solange keine Rolle spielt wie nicht auf bestimmte Merkmale herausgezüchtet wird.
Wer von uns weiß aber schon welche Informationen z.B. auf dem Gen für die Farbe Rot liegen?
Wenn da auch Informationen zur Fertilität z.B. liegen und das entsprechende Gen defekt ist, dann züchten wir uns natürlich mit der Selektion nach mehr Rotanteil auch Tiere heran die irgendwann steril oder aber unproduktiv sind. Gleiches könnte für die für das Immunsystem wichtigen Gene gelten.
Ist aber jetzt nur mal ein Gedankengang meinerseits.

Gruß
 
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