Hallo;
ich habe diese Diskussion angezettelt, in der Hoffnung, anderen zu helfen, bestimmte Zusammenhänge zu verstehen aber auch, weil ich selbst nicht so sicher bin, ob wir es bereits mit Inzuchtschäden zu tun haben.
Ich stimme der Meinung zu, dass es vor allem unsere (Haltungs-)Fehler sind, die die Garnelen zum Ableben zwingen, aber ist nicht vorher eine gewisse Toleranzschwelle zu erreichen, jenseits der die Bedingungen so rapide schlechter sind, dass die Garnelen keine Lebensgrundlage mehr haben.
Carsten schrieb richtig, dass der Marmorkrebs sich eigentlich per Jungfernzeugung fortpflanzt, was eigentlich Inzuchtdefekte ausschließen würde/müsste.
Von CPO-Haltern/-züchtern weis ich aber auch, dass die allgemeine Vitalität besser wurde, nachdem Rückreuzungen mit der Nominatform durchgeführt wurden, die Tiere waren insgesamt robuster, das plötzliche Sterben (ja cambarus, sicherlich zu 99% eine Folge falscher Ernährung) soll aufgehört haben und die Fertilität zugenommen haben. Eigentlich ein pro für Einkreuzungen.
Die Frage muss jetzt nicht zwingend beantwortet werden, aber auf wieviele Tiere gehen eigentlich die deutschen Stämme der CR zurück, kamen sie doch seinerzeit für etwa 500DM ins Land?
Was die japanischen Hochzuchtformen der Bienengarnele angeht, so ist diese Form ein Ergebnis der Einkreuzung einer Wildfangbienen(?)garnele. Also über eine Erweiterung des Genpools zustandegekommen.
Aus der Wirbeltierzucht (ich habe mich zwischenzeitlich auch mit Geflügel -nein, ich werde hier nicht Vögeln schreiben- beschäftigt) war es quasi unerlässlich, ständig Fremdblut einzubringen, weil reine Inzuchtlinien irgendwann zusammenbrachen.
Gerti, wenn Du wüsstest wie Recht Du hast. Ich empfehle jeden mal einen Blick in die private Galerie von Kenoa. Da ist ein Rückkreuzungstier gezeigt, aus einer Kreuzung Rot-weiße Bienengarnele x WF Biene Typ (?). Für mich ein eindeutiges Argument pro Einkreuzung.
Ein nicht zu unterschätzender Fakt ist für mich der Einschub von Cambarus, dass die Stadtwerke sicherlich auch mit dem Wasser "panschen" auch und gerade jetzt bei extrem abgesenktem Grundwasserspiegel.
Ob ich persönlich den richtigen Weg, durch Verwendung von aufbereitetem Regenwasser gegangen bin, vermag ich nicht zu sagen, doch ich habe und da hämmere ich mir ganz bewusst an meinen Holzkopf, keine Massensterben gehabt, seitdem ich mit dieser Methode arbeite.
....und noch eins, das soll kein Schlusswort gewesen sein
....
MfG aus Berlin Uwe Neumann
PS: ....und vielleicht auch noch ganz nebenbei aber doch irgendwie zum Thema passend, kann jemand erklären, warum gut funktionierende Zuchten von C. cf. babaulti sp. green, plötzlich ihre Vermehrungsambitionen einstellen...