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Bitte um Nachhilfe in Wasserchemie

Catinka

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Garneleneier
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Hallo!

Nachdem ich endlich meinen ersten eigenen Testset erstanden habe (Aqua Test Box von Sera ergänzt durch pH 6,0-7,6 und NO2 von JBL), weil mir die Aussagen von Freunden („Alles ok!“) nicht mehr genügten, kann ich nun richtig in die Wasserchemie einsteigen. Dabei sind allerdings Fragen aufgetaucht...

Vorab: Wir reden über ein 30l-Nano mit Akadama-Bodengrund und Sakura-Besatz, derzeit 8 Ausgewachsene und eine nicht genauer bestimmbare Zahl an Nachwuchs-Garnelchen. Licht spendet das 11W-Nano-Light von D., Temperatur liegt bei 23 Grad.

Vor dem Wasserwechsel habe ich nun folgendes gemessen:
pH: 7,6 - 8,0 (ließ sich nicht genauer bestimmen, da JBL nur bis 7,6 geht und Sera nur in 0,5er-Schritten misst.
gH: 12
kH: 6

Das Leitungswasser hat:
pH: 7,1
gH: 12
kH: 11

Ca. 30 Minuten nach dem Wasserwechsel (mit JBL-Dünger Ferropol, da mein Testkoffer mir verraten hat, dass mein etwas mangelhafter Pflanzenwuchs wohl an der absoluten Abwesenheit von Eisen liegen könnte, und mit JBL-Pflanzenaufbereiter Biotopl C ) hatte mein AQ dann:
pH: 7,4
gH: 12
kH: 8

Nun meine Fragen:

1.) Sakura sind zwar wohl sehr tolerant, ich will aber, dass es ihnen GUT geht, nicht, dass sie bloß ZURECHT kommen. Sind die Werte so ok? Müsste z.B. der pH-Wert nicht niedriger, sprich um 7,0 bis 7,2 liegen?

2.) Welches ist Eurer Ansicht nach die beste Variante, den pH-Wert zu beeinflussen? - Und (wie) wirkt sich diese Variante ggf. auf die anderen Werte oder auf Pflanzen aus?

3.) Wie kann es sein, dass der pH-Wert im Becken steigt???

4.) Warum sinkt nur kH, nicht gH?

5.) Haltet Ihr die Differenz der Werte von AQ- zu Wechselwasser für zu hoch? Ich mach das arglos schon eine Weile und kann keine negative Reaktion beobachten. Aber sicher ist sicher.


Ich weiß, dass es ähnliche Threads schon gibt, konnte mir die Fragen daraus aber nicht schlüssig beantworten, da meistens andere Bedingungen vorliegen (Bodengrund, Zusatzstoffe) und ich häufig die Experten-Chemie einfach nicht raffe.


Herzlichen Dank vorab,

Catinka
 
Ich würde dir fast eine Osmoseanlage empfehlen. Eine die im Verhältnis 1:4 produziert bekommt man "schon" ab ca. 100€.

Damit würdest du den Ph und die Härte senken können. Ob du dann reines Osmosewasser, oder ein Gemisch aus Leitung- und Osmosewasser verwendest musst du dann ausprobieren.

Meine Osmoseanlage senkt den Ph von ca. 7,5 auf ca. 6,5...
 
Wasrum soll sich eine Osmoseanlage nicht dafür eignen? Die Anlage ist zwar zur Senkung der Härte, jedoch fällt der Ph auch ab.

Eine Alternative wäre noch Seemandelbaumblätter oder Kokusnussschale. Ob das ausreicht weiß ich aber nicht.
 
Hi,

zur Senkung des PH kannst du auch Erlenzapfen nehmen, machen zwar das Wasser etwas braun, aber der PH sinkt. Alternativ gibt es auch Erlenzapfenextrakt, was das Wasser nicht verfärbt...
 
Hi,

Und was ist wenn man zum Senken CO2 einbringt??

Senkt den PH Wert und tut den Pflanzen gleichzeitig gut.


Gruß

Christian
 
Hi,

wie wäre es mit einem Gemisch aus Regen- und Leitungswasser... wenn du Regenwasser auffängst und nicht gerade an einer viel befahrenen Straße wohnst. Regenwasser ist sehr weich und hat einen PH-Wert (bei mir) von 6,0 - 6,5!
Ich mische es mir deswegen mit Leitungswasser und komme somit auf einen

PH-Wert von 7,25
GH: 6
KH: 5
Nitrit: 0
Nitrat: 10
.
.
.
die anderen Werte von Phosphat, Ammonium, Eisen, kann ich bei Bedarf noch nachreichen.

Vielleicht eine günstige Alternative?!

Gruß
*Carsten*
 
Hallo Catinka,
Also von den Wasserwerten die du oben gepostet hast ist eigendlich alles in Ordnung.
Und auch die "Schwankungen sehe ich als normal an. Die können auch schon mal ganzordenlich übern Tag oder Nacht schwanken. So aber mal zu deinen Fragen im einzelen.

1. also so einen großen Unterschied macht das garnicht ob du jetzt 7,0 oder 7,2 pH-Wert hast, auch wenn die pH-Wert log auf gebaut ist (Chemiebuch). Ob deine Garnelen sich wohl fühlen oder nur "zurecht kommen" läst sich garantiert nich nur an Hand des pH-Wert fest machen.

2. Wiso denn Senken? Wenn du aber unbedingt willst. ist die Frage nicht leicht zu beantworten. weil es kommt auf alles mögliche an und wie genau du die Werte Messen kanst und was du für ein Tolaranzbereich haben willst.

3.+4. Gibt es viele Möglichkeit wie chemisch darf es sein? Speziel wie man den pH Wert senken kann, würde ich wie micronomic zu den Erlenzapfen greifen. Eine Osmoseanlage ist total Überdimensioniert und Überflüssig

5. siehe oben

mfg
 
Hi,

ich nochmal.

Ich finde auch, dass eine CO2-Anlage oder eine Osmoseanlage ein bisschen zu viel des Guten ist. CO2 ist zwar schön und gut, was die Pflanzen angeht, aber auch recht teuer, wie eine Osmoseanlage. Vor 10 Jahren hat es auch keinen gekümmert, ob man eine CO2 oder Osmose-Anlage hat, da liefen die Aquarien auch so...
 
Nun meine Fragen:?
Hallo Catinka,

Expertin in Aquarienchemie bin ich auch nicht, aber ich versuch mal, direkt auf deine Fragen einzugehen und sie möglichst verständlich zu beantworten.:

1.) Sakura sind zwar wohl sehr tolerant, ich will aber, dass es ihnen GUT geht, nicht, dass sie bloß ZURECHT kommen. Sind die Werte so ok? Müsste z.B. der pH-Wert nicht niedriger, sprich um 7,0 bis 7,2 liegen?
Dazu gibt's bereits die Aussage von Ninjabär, dass der Unterschied vernachlässigbar ist.

Generell stehen pH-Wert, Karbonathärte und Kohlendioxid miteinander in Wechselwirkung. Recht anschaulich dargestellt wird das in den verschiedenen CO2-Online-Rechnern. Der Zusatz stärkerer Säuren wirkt kurzfristig zwar unmittelbar auf den pH, mittelfristig aber über den Effekt, dass die gelösten Karbonate (Salze der Kohlensäure) in die der stärkeren Säure (bei Salzsäure dann halt Chloride) umgewandelt werden und damit das KH-CO2-pH-Gleichgewicht verändert wird.

2.) Welches ist Eurer Ansicht nach die beste Variante, den pH-Wert zu beeinflussen? - Und (wie) wirkt sich diese Variante ggf. auf die anderen Werte oder auf Pflanzen aus?
Die Senkung der Karbonathärte durch Verschnitt mit Aqua dest. oder Osmosewasser.

Edit: Die künstliche Zufuhr von CO2 nur um den pH zu drücken halt ich für Nonsens, bei höherer Karbonathärte sogar für gefährlich. (Siehe CO2-Rechner)

3.) Wie kann es sein, dass der pH-Wert im Becken steigt???
Der schwankt ohnehin in Abhängigkeit vom CO2-Gehalt, das heißt durch die Assimilation der Pflanzen unter Lichteinwirkung steigt er naturgemäß im Tagesverlauf an. Helle Beleuchtung, viele Pflanzen und Austrieb des CO2 durch starke Oberflächenbewegung sind Faktoren, die diesen völlig normalen Anstieg begünstigen.

4.) Warum sinkt nur kH, nicht gH?
Weil sich ein Gleichgewicht einstellt zwischen den im Wasser gelösten (Hydrogen-)Karbonaten (die 'misst' man mit dem KH-Test) und wasserunlöslichen Karbonaten unter dem Einfluß des Kohlendioxids. Das ist - im Wasser gelöst - ja nix anderes als Kohlensäure.

5.) Haltet Ihr die Differenz der Werte von AQ- zu Wechselwasser für zu hoch? Ich mach das arglos schon eine Weile und kann keine negative Reaktion beobachten. Aber sicher ist sicher.
Wenn du keine negative Reaktion beobachtet hast lass es wie es ist.

Probleme entstehen meist, wenn das Leitungswasser in der Absicht, was zu verbessern, behandelt wird und sich dann unter Umständen etwa die Leitfähigkeit verändert. Das wirkt sich auf den Zelldruck und die Wasseraufnahme der Zellen aus. Die Ausführung geht aber wahrscheinlich schon wieder zu weit :).

Ich weiß, dass es ähnliche Threads schon gibt, konnte mir die Fragen daraus aber nicht schlüssig beantworten, da meistens andere Bedingungen vorliegen (Bodengrund, Zusatzstoffe) und ich häufig die Experten-Chemie einfach nicht raffe.
Das glaub ich dir gern. Aber ein bissl aquarienchemisches Grundwissen ist Voraussetzung, vor allem, wenn man an den diversen Rädchen drehen will.

Liebe Grüße
Linda
 
ich benutze nur noch osmose wasser und zum aufhärten benutze ich gh+kh salz und ne bio-co2 anlage ist auch drinne ph hat sich denn bei 6.5 eingependelt

frag doch mal bei deinen händler des vertauen ob die osmosewasser haben
und so ein aufhärte salz und denn langsam bei jeden wasser wechsel mer osmosewasser rein und salz dazu bis zu gewünscgten ph-wert und schwups da ist der wert denn mann haben möchte
 
Hallo!

Und schon mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Danke auch für die Geduld. Ich weiß, viele Fragen habt Ihr sicher schon oft gelesen. Es ist wirklich auch nicht so, dass ich zu faul bin, selber zu recherchieren - das mache ich pararellel natürlich auch. Aber die Infos sind tatsächlich oft widersprüchlich und teilweise für mich (noch) zu kompliziert, um sie richtig selektieren und einordnen zu können. Ich bin wohl der Prototyp des Einsteigers, der sich das zunächst alles viel einfacher vorgestellt hat, gerade in die Unsicherheitsphase gekommen ist (Mache ich auch alles richtig?) und durch Kontakt zu Erfahrenen typische Fehler zu vermeiden sucht. Eure Antworten haben mir schon gute Ansätze zum Nachlesen gegeben - damit bin ich schon weiter als vorher.

Ich würde dir fast eine Osmoseanlage empfehlen.
Ich denke, für ein 30l-Becken eine Osmoseanlage anzuschaffen, wäre mir derzeit noch überdimensoniert. Ich wüsste derzeit auch nicht, wo ich das Ding unterbringen sollte. Aber um die Ecke gäbe es welches zu kaufen... das wäre wohl eine Idee.

Und was ist wenn man zum Senken CO2 einbringt??
Ist das nicht auch noch mal mit extra Gerätschaft verbunden? Ich hatte mich im Laden danach erkundigt und mir wurde erst mal wieder teures Zubehör angeboten. Ich bin da mittlerweile etwas skeptisch geworden, weil mir Anfängerin doch schon so Einiges angedreht wurde, dass ich im Vertrauen kaufte, und dass sich nach Fachlektüre dann doch als überdimensioniert und sogar kontraproduktiv herausgestellt hat.

wenn du Regenwasser auffängst und nicht gerade an einer viel befahrenen Straße wohnst.
Köln Innenstadt leider ... und Wohnung ohne Balkon

Wiso denn Senken? (den pH-Wert)
Ich dachte, 7 bis 7,2 ist ideal. Wenn die Zahl höher ist und ich sie niedriger haben will, würde ich das Senken nennen... da liege ich wohl falsch?
Ok, ich muss die Traumata meiner Jugend aufarbeiten und noch mal in ein Chemie-Buch schauen. Mal sehen, ob ich es mit eineinhalb Jahrzehnten Abstand besser verstehe!

Expertin in Aquarienchemie bin ich auch nicht, aber ich versuch mal, direkt auf deine Fragen einzugehen und sie möglichst verständlich zu beantworten.:
Vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Die hat mich mit am Weitesten gebracht. Und auch an Dich: Ja, Chemiebuch ist angesagt.

zur Senkung des PH kannst du auch Erlenzapfen nehmen
Ich denke, diese erst mal technik- und chemiefreie und einfach zu testende Lösung, würde ich mal als erstes probieren - wenn ich die Grundlagen durchschaut habe.

Herzlichen Dank allen,

Catinka
 
Catinka meinte:
Ich bin wohl der Prototyp des Einsteigers, der sich das zunächst alles viel einfacher vorgestellt hat, gerade in die Unsicherheitsphase gekommen ist (Mache ich auch alles richtig?)
Hallo Catinka,

der Prototyp bist du sicher nicht, weil du die Tipps hinterfragst. Das ist ein sehr guter Anfang :)

Der Unterschied zu früher besteht wirklich darin, dass die Aquaristik heute zunehmend auf Wasserwerte und Technik reduziert wird. Das lässt alles unheimlich kompliziert erscheinen. Dabei ist es das gar nicht, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert. Und das heißt möglichst wenig rumpfuschen, auf das biologische Gleichgewicht schauen (das drückt sich in erster Linie in einer funktionierenden Nitrifikation aus) und die Tiere beobachten. Heikel wird's erst, wenn man mal irgendwo Einfluss genommen hat auf einen einzelnen Wasserwert und dann bemerkt, dass das eine ganze Reihe unerwarteter Folgen nach sich zieht.

Statt sich bei der Auswahl der Tiere und Pflanzen vorrangig am zur Verfügung stehenden Wasser zu orientieren (wobei ein durchschnittliches europäisches Leitungswasser in vielen Fällen ausreicht) werden Newcomer nur allzu leicht dazu verleitet, anspruchsvolle Tiere zu kaufen, weil man das Wasser eh hinbiegen kann wo man es haben möchte. Das ist ein Trugschluss und verdirbt vielen JungaquarianerInnen bald die Freude an diesem schönen Hobby.

Aber genug geredet: Eine nach meinem Dafürhalten gute Seite, sich u.a. über Aquarienchemie zu informieren ohne dafür einen Hochschulabschluss zu brauchen, ist Olaf Deters' Aquaristik ohne Geheimnisse.

Das hab ich beim letzten Mal vergessen.

Viel Freude mit deinem Aquarium und seinen Bewohnern wünscht dir
Linda ;)
 
Hallo Catinka,
Ich meine eher das du den pH-wert gar nicht senken brauchst weil deine Wasserwerte voll in Ordnung für Sakuras sind. Die Bereich die meist angegeben sind meist Optimale Bereiche und da ist es eigendlich egal ob du genau in der Mitte des Bereiches bist oder nicht.

mfg
 
Hallo!

der Prototyp bist du sicher nicht, weil du die Tipps hinterfragst. Das ist ein sehr guter Anfang :)
Vielen Dank, Linda! Ich hoffe, dass das Hinterfragen sich auch noch unterfüttern lässt mit ein bisschen Lernerfolg in Sachen Chemie. Dann bin ich guter Dinge!

Statt sich bei der Auswahl der Tiere und Pflanzen vorrangig am zur Verfügung stehenden Wasser zu orientieren (wobei ein durchschnittliches europäisches Leitungswasser in vielen Fällen ausreicht) werden Newcomer nur allzu leicht dazu verleitet, anspruchsvolle Tiere zu kaufen
Da bin ich mit den Sakura ganz gut aufgestellt, denke ich ... dank des Ladens meines Vertrauens. Wir haben hier in Köln nämlich einen ganz hervorragenden Wirbellosen-Laden, in dem man - so mein bisheriger Eindruck - immer sehr gut und zum Besten der Tiere (nicht der Kasse, wie an vielen anderen Orten) beraten wird. (Leider decken sich nur dessen seltsame Öffnungszeiten mit meinen seltsamen Arbeitszeiten, weshalb ich selten hinkomme.)

Eine nach meinem Dafürhalten gute Seite, sich u.a. über Aquarienchemie zu informieren ohne dafür einen Hochschulabschluss zu brauchen, ist Olaf Deters' Aquaristik ohne Geheimnisse.
Danke! Die Seite ist prima!

Ich meine eher das du den pH-wert gar nicht senken brauchst weil deine Wasserwerte voll in Ordnung für Sakuras sind. Die Bereich die meist angegeben sind meist Optimale Bereiche und da ist es eigendlich egal ob du genau in der Mitte des Bereiches bist oder nicht.
Das klingt ja beruhigend. In der Tat lese ich häufig recht unterschiedliche Idealangaben und Pflegebeschreibungen. Auch bei Züchtern habe ich oft ganz schön abweichende Infos gelesen. Und da ich bisher so gut wie keine Trauerfälle zu beklagen habe und bei mir seit einem Bodengrundwechsel die Vermehrung mitterweile bedenkliche Ausmaße angenommen hat, wäre anzunehmen, dass die Bedingungen ok sind. Ich will nur eben sicher gehen. Denn man hat ja eine Verantwortung.

Danke für alle Antworten,

Catinka
 
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