Hallo Amano-Fans!
Ich bin heute auf Eure Beiträge aufmerksam geworden und ziehe den Hut vor Eurer Ausdauer!
Ich selbst versuche seit 2 Jahren so nebenbei Amano-Nachwuchs zu ziehen und weiß, dass das nicht einfach ist. Eigentlich hatte ich mir damals nur 5 Garnelen als Algenfresser gekauft, aber als die Weibchen kurze Zeit später immer wieder Eier trugen, hat mich das Interesse an der Aufzucht gepackt.
Hier ein paar Zucht-Erfahrungen von mir:
Da ich meine Garnelen im Gemeinschaftsbecken sitzen habe, ist das herausfangen zu stressig für die Garnelen, die anderen Fische und letztendlich mich ;o}. Die ersten 2 Versuche nach diesem Prinzip haben dann auch damit geendet, dass die Weibchen ihre Eier im kleinen Becken vorzeitig abwarfen. Deshalb habe ich mir eine "Larvenfalle" im großen Becken gebaut. Bei Bedarf stelle ich eine Bauanleitung ein. Die Ausbeute ist nicht maximal, aber wesentlich "Umweltschonender".
Die Larven werden neuerdings in ein "durchlaufendes" Salzbecken gesetzt. Bei den ersten 2-3 Versuchen hatte ich nur einen Sprudler drin und habe regelmäßig Wasser gewechselt, aber dies war nicht erfolgreich. Dann habe ich das Becken vernachlässigt, aber "für das Gewissen" einen einfachen Schwamm-Luftfilter eingesetzt. Seitdem lief das Becken bis letzten Herbst ohne Wasserwechsel und meine Ausbeute stieg auf 3 kleine Garnelen. Die erste schöpfte ich im Sommer ab (ca. 10 mm) und "warf" sie sofort in ein im Süßwasseraquarium eingehangenes Gaze-Becken, nach 2 Tagen war diese nicht mehr zu entdecken. Im Herbst wechselte ich das Wasser (ca. 60%) und fischte dabei eine der 2 restlichen Garnelen mit einer Größe von ca. 10mm ab. Die restlichen 10-20 Larven (bereits rötlich, 2-3 mm) starben alle kurz nach dem Wasserwechsel. Die kleine Garnele wurde über 7-10 h stückweise an das Süßwasser gewöhnt
. Die Garnele wuchs sehr schnell auf die doppelte Größe heran. Daraufhin gewöhnte ich auch die zweite Garnele ca. 1 Monat später an das Süßwasser. 1 Woche später war die Größere von beiden allein aus dem Gaze-Behälter ins Aquarium geklettert. Ich glaube die sind echt klever die Kerlchen. Mittlerweile ist sie ca. 3-4 cm groß. Vermutlich ist es ein Männchen, da er sich letztens intensiv mit dem anderen Männchen um ein Weibchen bemüht hatte. Die andere Kleine ist mittlerweile ca. 2-3 cm groß und lebt noch im Behälter.
Ein paar andere Erfahrungen:
2 Erwachsene-Garnelen sind bereits "auf Wanderschaft" gegangen und ich habe daher meine Schlauch- und Kabelauslässe am Deckel mit Schaumstoff abgedichtet.
Bei meiner "Großaktion" im Herbst habe ich auch das Süßwasseraquarium mit einem Nährboden versehen, also komplett ausgeräumt. Beim Einsetzen sind alle Erwachsenen-Garnelen einfach auf die Seite gefallen. Dummerweise hatte ich nicht auf die Temperatur geachtet und das Aquarium mit 22°-Wasser befüllt, obwohl vorher in meinem Aquarium 27-30° waren.
Ich habe eine Garnele im Wasser auf die Hand genommen und genau angesehen. Sie war wie tot, aber im inneren bewegte sich noch etwas (Kreislaufsystem?). Daraufhin legte ich alle 3 Garnelen in mein Einhängsieb, um sie vor Bissangriffen der andern Fische zu schützen. Am nächsten Morgen waren sie zum Glück wieder auf den Beinen und krabbelten alleine, eine nach der anderen, in den nächsten Tagen aus dem "Körbchen" zurück ins Becken. Danach häuteten sie sich alle innerhalb weniger Tage. Dabei verloren beide Weibchen die Eier und brauchten einen weiteren Monat um wieder die ersten zu Tragen.
Zu hohe Temperaturen (>25°) führen zu hohen Eierverlusten. Da mein Aquarium in unmittelbarer Nähe der Heizung steht, habe ich in der Heizperiode kaum Ausbeute.
Das wars erst einmal von mir.