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35L Scapers Tank - Ein neues Projekt

TheYeti

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Hallo,


da sich in meinem 28L Blau Nano-Becken nach etwas über 4 Jahren Standzeit langsam der Soil auflöst, war es Zeit für eine Revision des Beckens. Ursprünglich war angedacht, einfach nur den Bodegrund zu erneuern, und das Becken identisch neu aufzusetzen.

Naja, kein Plan überlebt den ersten Kontakt mit dem Feind, sagt man ja immer. Und das Neue ist der Feind des Guten. Ihr ahnt es jetzt wahrscheinlich schon: Die Sache hat sich dann ein wenig verselbstständigt, und wie der Titel schon andeutet, hat damit ein 35L Dennerle Scapers Tank zu tun.

Hier aber mal die Ausgngssituation:

Becken_alt.jpg
Bepflanzt ist das Becken mit

Ludwigia palustris
Fissidens fontanus
Rotala rotundifolia H´Ra
Micranthemum tweediei "Monte Carlo"
Pogostemon stellatis.

Irgendwann war da auch nochmal Staurogyne repens drin, aber die war zum Zeitpunkt des Fotos nicht nachweisbar.
Der Boden besteht aus Dennerle Scapers Soil.
Die Filterung wird durch einen Rucksackfilter übernommen, die Beleuchtung durch eine 6-flammige Eigenbau LED mit ca. 1500 Lumen bei 6500°K.
Hinzu kommt Druckgas-CO2 mit 20mg/L.

Wie man sehen kann, haben die Pflanzen das Becken komplett übernommen, sodass man von den ca. 90 Caridina Logemannii, außer zur Essenszeit, relativ wenig mitbekommt.
Ein Ziel der Revision war auch, die Pflanzen wieder gegeneinander abzugrenzen, und besonders den Bestand an Pogostemon stellatis zu reduzieren. MIt genug Licht, CO2 und Düngung ist diese Pflanze echt besitzergreifend.

Soweit die Ausgangslage.


VG vom Himalaya

Yeti
 
Hallo,

nachdem ich im letzten Post die Ausgangslage beschrieben habe, werde ich auch erzählen wie es dann weiterging. Eigentlich(!) sollte das vorhandene Becken ja nur neu aufgesetzt werden. Wäre ich dann nicht zufällig in die Zooabteilung eines Baumarktes geraten, wo man einen Dennerle Nano Tank 35 in Weissglas für einen Preis, der auch für ein Floatglas Becken günstig gewesen wäre, verkauft hat.
Weissglas, eine größere Grundfläche und dann noch 7L Volumen mehr? Zu einem solch günstigen Preis? Okay, das Teil ist dann mit mir nach Hause gefahren.

Nachdem sich die spontane Freude über das Schnäppchen dann auf ein normales Maß reduziert hatte, war schnell klar, dass ein Nachbauen des alten Becken, nur eben etwas größer, nicht das Ziel sein konnte.
Also fing die Planung an, was man denn so machen könnten.

Als Vorabbemerkung hierzu: Ich wohne mit meinen Haustieren zusammen, d.h. das Aquarium hat einen entsprechend prominenten Platz in meinem Wohnzimmer und ist fester Bestandteil meines Interieurs. Ich bin also kein "Shrimpsammler", der im Keller in einer Aquarienwand möglichst viele verschiedene Arten hält, züchtet, selektiert etc. sondern ich möchte einfach den Kopf drehen und mich am Blick ins Aquarium erfreuen können, ohne dabei erst in den Hobbyraum zu müssen.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf entstehen ganz automatisch einige Anforderungen und Vorbedingungen an das Becken:

1. Für die Optik musste es ein mehr oder minder ausgefeiltes Scape sein.
2. Die vorhandene Technik sollte möglichst umfassend genutzt werden.

Wenn man sich nun die ganzen Aquascapes auf Youtube oder im Netz anschaut, so stellt man fest, dass die meisten davon nicht oder nur sehr aufwändig für einen Langzeitbetrieb geeignet sind. Die eingefleischten Scaper haben ja auch gerade ihren Spaß daran, immer wieder neue Unterwasserlandschaften zu kreiieren, und gestalten dementsprechend häufig um/neu.

Für uns Garnelenhalter kann aber ein hoch aufgeschütteter Bodengrund schon zum Problem werden. Für mich war also ziemlich früh klar, dass eine Hügellandschaft mit Abhängen und Tälern nicht in Frage kommt. Auch ein Iwagumi war keine Option, da meine Shrimps schon ganz gerne mal im Halbschatten der Pflanzen chillen, während ein Iwagumi für den Bodendecker ja sehr gut beleuchtet werden muss.

Letztendlich habe ich mich dann für ein inselförmiges Wurzeldesign entschieden. Dies hat mMn. gleich mehrere Vorteile:

Die Wurzel muss nur geringfügig erhöht werden, da die einzelnen Äste seitwärts und nach oben ins Becken ragen, und auf diesem Weg die Beckenhöhe ausnutzen können. Gleichzeitig bietet die Holzoberfläche einen guten Untergrund für Biofilm und Aufwuchs, was von den Garnelen und Schnecken erfreut zur Kenntnis genommen wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass man langsam wachsende Aufsitzerpflanzen wie Anubias und Bucephalandras auf diese Weise recht gut davor schützen kann, von schnellwachsenden Nachbarn oder vom Bodendecker überwuchert zu werden.

Nachdem diese Entscheidung gefallen war, ging es an das Ideensuchen und ich habe mir im Netz zahlreiche Fotos und Videos angeschaut. Parallel dazu habe ich meine aquaristischen Restbestände nach Verwertbarem durchforstet, denn nach dem außerplanmäßigen Beckenkauf, wollte ich nicht noch größere Summen in das Hardscape stecken. Wohl wissend, dass noch einige Pflanzen zusätzlich zu beschaffen wären.

Im Keller fand sich dann eine größer Box mit Lavagestein und außerdem noch zahlreiche Spiderwood-Äste. Damit war dann auch klar, welcher Stein und welches Holz zum EInsatz kommen würden.

Passend zum vorhandenen Holz brauchte ich nur noch eine entsprechende Wurzel. Nach 1 Stunden in 2 Zooläden hatte ich dann auch etwas Geeignetes gefunden. Es fehlte zwar noch ein Ast, aber den würde ich später mit Sekundenkleber und Holz aus meiner Restesammlung ergänzen.

Zeit für die Bodengrundfrage:

Da in dem Becken meine Bees leben sollen, war klar, dass es wieder Soil werden würde. In meinem Keller hatte ich sogarnoch einen Beutel Soil. Ungünstigerweise jedoch ungedüngten und speziell zur Garnelenhaltung gedachten Dennerle Shrimpsoil, aber auch da finden sich Lösungen.
Die unterste Schicht des Bodens wurde mit JBL Volcano Mineral aufgebaut. Im Endeffekt ist das Lavakies zwischen 3-6mm. Der Vorteil der ungleichmäßig geformten Steinchen besteht darin, dass man sie sehr formstabil aufschütten kann, während reine Soilaufschüttungen sich in verhältnismäßig kurzer Zeit nivellieren.
Die Wurzel und die Steinaufbauten wurden dann direkt auf den Lavakies gesetzt, um eine Zwischenschicht aus Soil zu vermeiden. Zwischen Lava und Scheiben wurde etwa 5cm Platz gelassen, und mit Soil aufgefüllt, um hier gut bepflanzen zu können. Dabei wurden auch die Spalten zwischen Wurzel und Steinen etwa zu 1/3 bis 1/2 mit Soil aufgefüllt. Den Abschluss bildete dann eine Deckschicht aus Tropica Soil Powder. Absicht hierbei war es, letzte Spalte und Lücken fein verfüllen zu können , und eine dichtes und feinkörniges Substtrat zum Einbringen der Pflanzen zu haben. und außerdem mit dem gedüngten Powder Nährstoffe in den Boden zu bringen.
Hier muss die Zeit zeigen, ob eine Bodendüngung notwendig werden wird.
Hardscape.jpg
Auf dem Foto kann man das Hardscape, kurz nach dem Einbringen des Soils sehen. Ich habe versucht mich grob an die Drittelregel zu halten, aber es kommt natürlich nicht auf den Zentimeter. Beim Herumprobieren mit dem Hardscape hat sich gezeigt, dass ein Verlauf von Links nach Rechts am besten ausgesehen hat. Ich habe dann herausgefunden, dass wir in unserem Kulturkreis diese Verläufe gewohnt sind und diese bevorzugen, da wir auch von Links nach Rechts lesen.
Von den komplizierteren Ansätzen, wie "Goldener Schnitt" oder Fibonacci-Folge habe ich dann mal die Finger gelassen. Das sollen die Hardcorescaper machen.
Der von links unten nach rechts oben verlaufende Ast wurde hinzugefügt, ebenso der rechte Wurzelausläufer über den Steinen.
Das Hardscape wurde am Schluss dann mit Sekundenkleber und Zigarettenfiltern verklebt, um das Ganze zusätzlich stabil zusammenzuhalten. Außerdem hatte ich Bedenekn, dass die Wurzel aufschwimmen würde, da sie Zoogeschäft trocken gelagter war.

In meinem nächsten Post werde ich dann ein wenig zu Bepflanzug schreiben, denn gegenüber dem Vorgängeraquarium sind noch ein paar Pflanzen dazu gekommen. Allerdings habe ich im "alten" Aquarium in den vergangenen Wochen sowohl CO2, als auch Licht und Dünger hochgefahren, um möglichst üppige und kräftige Pflanzen für das neue Becken ernten zu können.

VG vom Himalaya

Yeti
 
Bei Bienen würd ich aber sagen bist du mit dem Dennerle Shrimpsoil Goldrichtig. Ich würde gerade ein Bein und einen Arm hergeben das ich den lokal hier Beziehen kann. :/
 
Bei Bienen würd ich aber sagen bist du mit dem Dennerle Shrimpsoil Goldrichtig. Ich würde gerade ein Bein und einen Arm hergeben das ich den lokal hier Beziehen kann. :/
Hallo,

ich habe Bienen schon auf so ziemlich allem gehalten, abgesehen vom Shirakura Red Bee Sand. Lustigerweise war der immer gerade dann nicht lieferbar, wenn ich auch ein Becken neu aufsetzen wollte. Es kommt auch immer darauf an, was man letztendlich machen will:

Ich habe z.B. mit Fluval stratum (rot) auf Bodenfilter sehr gute Erfahrungen gemacht. Lediglich für Aufbauten etc. ist der Soil ungeeignet, da die Kügelchen so rund sind, dass er sich nicht ineinander verkeilt und dadurch wie Treibsand wirken. Jede Erhebung ist in kurzer Zeit eingeebnet, und jeder Stein geht kurzerhand im Soil unter. Dafür ist der Soil schön mild und eignet sich sehr gut zum Schnellbesatz.
Wenn einen die Farbe nicht stört, kann man auch mit Akadama Ibaraki extra hart sehr gute Ergebnisse erzielen, und dieses Pflanzgranulat für Bonsais kostet nur einen Bruchteil zum Soil. Da kann man den Soil gerade im Zuchtbecken auch häufiger mal austauschen, wenn die Vermehrung nachlässt.
Selbst mit dem sehr kräftig gedüngten ADA Amazonia kann man alles machen, lediglich die Einfahrphase ist wirklich lang. Dafür waren die Wasserwerte mit Osmosewasser sehr lange stabil und auch der Soil selbst hat die Form sehr lange gehalten.


Aber was spricht gegen die Bestellung im Internet, wenn es den Soil bei dir vor Ort nicht gibt? Ich bin ja wirklich ein Freund von "Support your local dealer", allerdings muss er mein Produkt dann schon liefern können und einen noch akzeptablen Preis aufrufen, der gerne moderat über dem Netzpreis liegen darf.

VG vom Himalaya

Yeti
 
Mein liebster Soil war immer der Shirakura, der ist seit rund 2 jahren nicht mehr lieferbar.
Das "Bestellen im Internet" rede ich mir dadurch schön , daß wir auf dem Dorf wohnen und meine Fahrtkosten mit dem Auto meist höher wären als die Versandkosten des online-Handels. In der Regel suche ich mir jedoch Händler abseits des großen südamerikanschen Flusses, klappt auch nicht immer.
 
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