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Zebra Rennschnecken Zucht - Ein Versuch

Perpetuum mobile mit Dir in der Mitte :D Sorry Karin, bin grad etwas albern drauf. :leaving:
 
Fortsetzung

Heute sind die Veliger aus dem Inkubator in das "Flußdeltasimulationsbecken" umgezogen.
Am 5. Februar waren sie dort eingezogen - damit sind sie 56 Tage alt.
Wenn mir Anfang des Jahres jemand gesagt hätte, dass man diese Veliger so lange am Leben halten kann, hätte ich ihn für verrückt erklärt ...

Als ich vorhin meine übliche Runde an den Becken vorbei drehte, waren die Elterntiere gerade damit beschäftigt, die Frontscheibe zu bearbeiten. Ich musste bei dem Anblick darüber nachdenken, dass die Beiden ihr Leben ganz genau so begonnen haben. Schlichtweg winzig, der Gewalt der Fluß- und Meeresströmungen ausgesetzt, an unzähligen Fraßfeinden und sonstigen Gefahren vorbei.
Trotzdem haben sie es geschafft - von der Trocho zum Veliger, zur Minischnecke, zur erwachsenen Schnecke - bis irgend so ein idiotischer Zweibeiner sie aufgelesen und auf eine große Reise geschickt hat, die bei mir endete. Und all das haben sie überlebt. Ich habe wirklich einen riesigen Respekt vor diesen Tieren und hoffe, dass der ein oder andere ihrer Nachkommen auch diese Chance bekommt.

Es sind noch etwa 30 Veliger, die ich in den Mikroskopproben hatte.

Hier die letzte Gruppe:

20210331_205013.jpg

Gute Reise!
 
:thumbsup: Und jetzt kommt nur noch warten und hoffen das eine Minischnecke auftaucht, oder?
 
Hi Hans,
im Prinzip ja - aber mir bleibt ja immer noch die Perpetuum mobile-Nummer, bei der ich entweder gar nix finde :cuss:, oder nicht das, was ich finden möchte:heul:.
Dafür bin ich dann aber stundenlang beschäftigt ... :pop:
 
Während der letzten 6 Wochen habe ich mich darauf beschränkt, akribisch Wasserpflege zu betreiben - nach Veligern gesucht, habe ich nicht.

Dafür war heute große Aktion: 3 "Mann", 3 Mikroskope, insgesamt 100 Proben (á 0,5 ml) und gut 3 Stunden Arbeitszeit.
Das Ergebniss waren viele überraschte Ausrufe eines befreundeten Kollegen, der zwar Mikroskopprofi ist, aber noch nie Aquarienwasser (und schon gar kein Brack) untersucht hat. Er wundert sich immer noch über die Vielzahl "merkwürdiger Lebensformen", die er heute zu Gesicht bekommen hat ...

Abgesehen davon haben wir ein leeres Gehäuse gefunden und diesen Burschen hier:

20210522_131340.jpg
20210522_131501.jpg


Der Veliger ist etwa 0,2 mm groß - und damit deutlich gewachsen. Ich habe versucht eine Mikrometerleiste neben ihn in die Petrischale zu bekommen (um sie mit zu fotographieren), aber immer wenn ich die Leiste fallen ließ, wurde er von der Wasserbewegung fortgespült ... :cuss:

Es leben also tatsächlich noch Veliger, aber da wir die Proben systematisch über das Becken verteilt haben, gehe ich davon aus, dass die Anzahl noch lebender Tiere sehr gering ist.

Fortsetzung folgt (gleich)
 
Was wir noch gefunden haben, war ein ungeöffneter Kokon im Becken - so mit Algen bewachsen, dass ich ihn bisher übersehen habe.
Als ich ihn mit der Pipette leicht berührt habe, ist sofort der Decken aufgesprungen.
Unter dem Mikroskop kamen dann höchst agile Veliger zum Vorschein:

20210522_131042.jpg

Meine Legehenne Lucy ist Ende Januar aus dem Becken ausgezogen. Der Kokon ist also mindestens 4 Monate alt gewesen.
In einem der Berichte, die ich zum Thema gelesen habe, äußerte eine Biologin die Vermutung, dass die Tiere im Kokon in eine Art von Stasis verfallen und so sehr lange im unversehrten Kokon überleben können. Damit dürfte sie wohl recht haben.

Wenn man dieses Foto mit denen von oben vergleicht, kann man schön erkennen, wie sich die Körpergrundform von länglich zu rund verändert hat.

Ich hoffe weiter ...
 
Hallo @Eulchen,
ich habe seit dem letzten Post nicht mehr gesucht (das Wasser wird natürlich akribisch gepflegt).
Ich könnte zur Zeit nicht mal sagen, ob etwas an den Scheiben rumschneckt, da die so veralgt sind, dass man eine Mini-Mini-Schnecke gar nicht sehen würde.
Ich werde aber in 1-2 Wochen mal wieder nachschauen.

Liebe Grüße
Karin
 
Ich bin seit einigen Tagen dabei, das Becken zu durchforsten.
Die ersten hundert Proben haben eine gewaltige Menge USOs (unknown swimming objects) und zwei leere Gehäuse zu Tage gefördert.
100 Proben entsprechen etwa 50ml (von 12l) - also noch kein Grund den Versuch abzubrechen.
Ich suche weiter ...

20210706_110537.jpg
 
Die ersten hundert Proben haben eine gewaltige Menge USOs (unknown swimming objects) und zwei leere Gehäuse zu Tage gefördert.
100 Proben entsprechen etwa 50ml (von 12l) - also noch kein Grund den Versuch abzubrechen.
Ich suche weiter ...
Von Leuten wie Dir hängt vielleicht mal das Überleben von Tierarten ab welche sich über den Umweg in Salz-/Brackwasser entwickeln.
Hut ab in tiefer Verbeugung - BRACKIEfan !!!
 
Mal sehen wie weit wir alle das schaffen.
Die Cardinals & Co sind ja auch schon auf Rettungsboote/-becken für ihre Zukunftsicherung angewiesen.
 
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