Hallo,
schön wäre es noch, den LW zu wissen, bevor man zu Caridina rät. Meines Erachtens ist das Wasser nur für Neos geeignet.
Hallo,
wozu soll das gut sein? Ich lese immer, wie aus dem Leitwert eine Wissenschaft gemacht wird, und ich will niemandem zu nahe treten, aber was wirklich hinter dem Leitwert steckt, scheint noch nicht zum Allgemeingut unter den Aquarianern geworden zu sein.
Nur nochmal zur Definition:
Der Leitwert ist der Kehrwert des elektrischen Widerstands oder als Formel ausgedrückt: G= 1/R Seine Einheit ist Siemens.
In Worten bedeutet dies, dass ein hoher Leitwert mit einem geringen Widerstand einhergehen muss. Ein geringer Widerstand bedeutet natürlich auch, dass ein entsprechend hoher Strom fliessen kann.
Strom wiederum ist definiert als fließende Ladung pro Zeiteinheit.
Mit Erreichen des Begriffs Ladung, finden wir nun endlich ins Aquarium, denn welche Ladungen können im Aquarium vorkommen? Ionen. Ionen tragen Ladungen. Deswegen wandern positiv geladene Ionen zum Minuspol (Kathode) und werden daher auch Kationen genannt, während nehativ geladene Ionen zum Pluspol (Anode) wandern. Man nennt sie daher auch Anionen.
Gehen wir nun mal zu den Ionen, die wir in den Härteparametern wiederfinden: Es handelt sich zu einem guten Teil um Hydrogen-Carbonate und auch Erdalkalimetalle (2. Hauptgruppe des Periodensystems). Diese Ionen sind für einen Teil des Leitwerts des Wassers verantwortlich. Viele setzen Wasserhärte und Leitwert mehr oder weniger gleich, weil sie es vom Aufsalzen ihres Osmosewassers nicht ander kennen, und den Leitwert nie hinterfragt haben. Ein Messwert bekommt allerdings erst durch seine Interpretation Aussagekraft. Alles andere ist nur eine Zahl.
DIe Wahrheit sieht aber anders aus, denn auch wenn beim sog. "Bienensalz" ein Leitwert von 200µS etwa GH 6 und KH 0,36 entspricht, so trifft das nur für eine Lösung genau dieser Salzmischung zu, da hier genau bekannt ist, welche Ionen in welchen Mengenverhältnissen zueinander vorliegen,
Hält man jedoch das Leitwertmessgerät ins Aquariu, so ist das zwar ein hübscher Zahlenwert, aber da alle Ionen den Leitwert bestimmen, misst man automatisch Nitrat, Nitrit, Phosphat und weiss der Geier was mit. Also sagt der Leitwert über die Zusammensetzung des Aquarienwassers absolut nichts aus.
Sicherlich kann man den Leitwert dazu heranziehen, eine Tendenz im Becken abzuschätzen, wenn man z.B. nur aufgesalzenes Osmosewasser verwendet und mit dem Abstand einiger Tage einfach mal alle messbaren Parameter erfasst und schaut, wie sich sich verändert haben. Macht man das oft genug, kann man sich er grob schätzen, wie stark z.B. der Nitratwert zwischen den Wasserwechseln ansteigt, aber eine wirklich Aussage über die Wasserwerte ermöglicht der Leitwert nicht.
Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein Leitungswasserbecken. Mmmh, also ist die Wasserzusammensetzung aus der Vollananlyse des Wasserversorgers so in etwa bekannt. Das Wasser hat auch einen Leitwert. Aber was sagt er aus? Nix. Zumindest nichts hinsichtlich der Wassereignung füs Aquarium.
Hier zählen einzig die "echten" Wasserparameter, weshlab die Leitwertmessung bei Leitungswasser ziemlich unnütz ist, es seid denn, man möchte die Funktion der Osmoseanlage überprüfen.
Zum Aufsalzen von Wasser mit einem klar definierten (fest zusammengesetzen) Aufhärtesalz ist er aber ein nützliches Hilfsmittel.
VG vom Himalaya
Yeti