Hallo Maren,
ja, wg. dem pH Wert braucht man sich nicht wirklich verrückt machen. Der ist den Bees direkt so erstmal tatsächlich egal, aber bevor jetzt alle schreien, da brauch ich Soil ja nicht, was für ein Unsinn usw. Sollte man darüber schon intensiver nachdenken.
Es herrscht die Meinung, dass Bees es sauer haben müssen. Die Leute probieren das zu erreichen, indem sie das Wasser (wie auch immer) weicher machen. Eine möglichst geringe kH oder einen geringen Leitwert anstreben. "Dummerweise" senken sie damit auch die GH automatisch meist jenseits von gut und böse. Aber eine Ansenkung der kH und gleichzeitige Beblubberung des Beckens führt nicht unbedingt dazu, dass der pH tatsächlich unter 7 geht. Dann funzt es nicht. Das wird aber wieder auf den pH-Wert geschoben. Denn der GH war ja auch zugegeben sehr lange keine Beachtung geschenkt worden. Würde man nun anstatt den pH drücken zu wollen, die GH über 5 anheben, sähe das Bild vermutlich anders aus. Trotz alkalischem Bereich würden Babys überleben. In einem Versuchsbecken (mit Kies) habe ich mal genau das getan. Nur die GH angehoben. Und plötzlich gings in dem Becken auch, obwohl dort vorher monatelang keine Babys überlebten.
Dann kommt ein Soilboden ins Spiel, man benutzt Leitungswasser und schon funzt es. Klar denken viele wieder nur, ah, wegen dem pH. "Njajn".
Soil hat die kH gesenkt-> pH geht runter, aber GH bleibt weitgehendst. Und das ist der Schlüssel. Manchmal wirds aber erforderlich sein die GH anzuheben (immer schön messen
), sonst wirds auch auf Soil nicht funzen.
Aber so einfach ist die Sachen dann doch nicht:
Garnelen von hart auf weich und von alkalisch auf sauer zu setzen funktioniert meist ohne Verluste.
Den umgekehrten Weg zu gehen, erfordert viel mehr Geduld und klappt nicht immer gut. Oft machen die Bees dann auch noch ne lange Vermehrungspause (konntest Du, Maren ja selbst beobachten) und da kann's schon passieren, dass sie sterben, bevor sie Nachwuchs gehabt haben. Man bedenke, Garnelen haben ja im Schnitt zw 1,5 und 2 Jahren Lebenszeit. Wenn mann nun zB nur 10 (oder weniger) einjährige gekauft hat, die dann aber noch ein halbes Jahr mit der Vermehrung warten, wg der Wasserumstellung, dann kann man sich die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, wieviele von ihnen sich vermehren werden. Wenn dann noch irgendwas schief läuft, dann hat man keinen Nachwuchs, die Alttiere sind gestorben und man ist sehr enttäuscht.
Da aber sehr viele Bees eben weich und sauer gehalten werden gibt es Probleme sie umzugewöhnen. Dann klappt es nicht, die Leute weinen um die Garnelen und um das Geld. Deswegen sollte man auch den oft hier im Forum erteilten Rat annehmen, Bees aus ähnlichen Wasserverhälltnissen zu nehmen. Wer das nicht tut, muss an seinen Wasserwerten drehen oder auf Glück hoffen und eine Niederlage einstecken können.
Das Soil (jetzt mal allg. losgelöst von den Marken) ist in meinen Augen einfach nur optimal, einfach in der Handhabung und mit Langzeitwirkung.
Der pH-Wert ist aber auch wichtig, aber nur mittelbar für die Bees. Amonium/Amoniak sind Zwischen-Abbauprodukte in der Eiweißabbaukette der Filterbakterien. Bei einem pH unter 7 wandelt sich Amoniak in Amoniumionen um und ist nicht schädlich (es ist sogar ein Pflanzennährstoff). Bei pH über 7 wandelt sich Amonium in das für Garnelen giftige Amoniak. Zugegeben, es kommt in einem gut eingefahrenem Becken nicht wirklich häufig vor, aber mit einem pH unter 7 schaltet man die Gefahrenquelle nun gänzlich aus.
Das sind die Hintergründe des Soils (auch noch die große Filteroberfläche...). Wer Soil verwendet, hat einfach rein rechnerisch gesehen die höhere Chance auf Erfolg. Deshalb rate ich ja auch so dringend dazu.
Bei Deinen Werten Maren, wundert mich nicht, dass es auch den Bees gut geht. Und jeder, der mal Bees von Dir bekommt, sollte sie auch ähnlich halten. Wenn ich Bees von Dir hätte, würde ich sie auch auf Sand (nicht in den Sand
) setzen.
Tiger halte ich eh so wie Du. Funzt sehr gut.
Aber bei Bees nehme ich Soil und bin sehr zufrieden.