Get your Shrimp here

Verständnisproblem PH

ultramarinblau

GF-Mitglied
Mitglied seit
18. Mrz 2011
Beiträge
78
Bewertungen
4
Punkte
10
Garneleneier
4.177
Hallo zusammen,
ich hab mir ein kombiniertes Leitwert/PH -messgerät gegönnt. Natürlich musste ich das gute Stück gleich ausprobieren. Die Werte in meinen beiden Tigerbecken haben mich allerdings ein wenig erschreckt - jeweils ein PH von über 8. Der Tröpfchentest bestätigt das Ergebnis. -Unabhängig davon, ob die Tiger diese Werte vertragen- was ich noch nicht ganz verstehe ist, warum der PH-Wert in den Becken so hoch liegt, obwohl der Ausgangswert (unverschnittenes Leitungswasser) sich bei 7,5 bewegt. Eine Aufhärtung scheint nicht stattzufinden. In einem Becken ist ein Filter mit Luftzufuhr angeschlossen, im anderen Becken nur der Dennerle Eckfilter. Ich gebe kein CO2 zu.

Ist es das CO2, das sich verflüchtigt/von den Pflanzen verbraucht wird?

Ob das ein Problem darstellt und wie ich ggf. das Problem löse überleg ich mir später, mich interessiert momentan nur wie diese Werte zustande kommen.

Für einen kleinen Denkanstoß wär ich dankbar
 
Hallo,
In dem Aquarium mit separater Luftzufuhr, ist genau dieses der Grund.
Der dadurch dazu kommende Sauerstoff treibt das im Wasser verbliebene CO2 aus und hebt damit den PH.
Wenn in deinem anderen Aquarium der Dennerle Filter den Wasserauslauf so hat, das es plätschert kann hier das selbe passieren.

In jedem Fall wird es ohne CO2 Zugabe schwer sein den PH bei 7,5 zu halten, da ja deine Pflanzen auch CO2 brauchen.
Da hängt es dann auch von den Pflanzen und der Lichtstärke deiner Beleuchtung ab, wie viel sie tagsüber brauchen und nachts selbst produzieren.

Als Lösung bleibt eine CO2 Anlage und je nach gewünschtem PH ggf. eine Senkung des KH.


Mfg Andre
 
Danke schon mal. Leider gehen die Antworten in die Richtung, die ich befürchtet hatte. Merkwürdig ist nur, dass der PH in dem Becken mit Eckfilter (nicht plätschernd) noch höher liegt, als in dem mit "Power-Diffusor". Dass die Werte sich im Becken noch verändern können, war mir bewußt, ich hatte nur nicht mit einem so deutlichen PH-Anstieg gerechnet. Mein Ausgangsgedanke war bisher: Leitungswasser mit GH 13, KH 6, PH 7,5 - passt schon.
CO2 Zugabe wollte ich eigentlich vermeiden, das Pflanzenwachstum hält sich zwar in Grenzen, aber meine Ansprüche daran auch.

Die Deters Seite kenn ich zwar, ist aber nicht so ganz das Richtige für einen schläfrigen Sonntagnachmittag, da werd ich mich mal in Ruhe dran setzen.

Ich werde das mit den Tigern noch mal ausdiskutieren, ob Handlungsbedarf besteht.
 
Wenn du bei KH6 einen PH <8 haben willst, wirst du wohl um CO2 nicht rum kommen.
Und der Diffuser ist dann auch nicht hilfreich.
Bei KH6 und 20mg/l CO2 könntest du PH 7 schaffen.
Auch wenn dein Anspruch an die Pflanzen nicht groß ist, würden deine Pflanzen das CO2 begrüßen, und von gut wachsenden Pflanzen profitieren auch dein Garnelen, so wie das ganze Klima im Aquarium.



Mfg Andre
 
PH 7 ist für die Tiger nicht unbedingt notwendig, aber mir war irgendwie wohler zumute, als ich noch davon ausgegangen bin, ich hätte PH 7,5 +/- im Becken. Hornkraut und Javafarn wachsen gut, Moos langsam aber sicher. Andre, Du hast nicht zufällig einen Tip für eine extrem unauffällige, preisgünstige und dazu natürlich noch absolut bedienerfreundliche CO2 Anlage für 2 Cubes? Muss mich wohl morgen mal gründlich einlesen, Kaufempfehlungen gab es vermutlich hier schon jede Menge.
Den Diffuser kann ich austauschen, der Eckfilter im anderen Becken kann nicht das Problem sein- wie gesagt, kein Geplätscher und nur minimale Oberflächenbewegung. Da die Tiger insgesamt recht zufrieden wirken, muss ich zumindest nichts überstürzen. Ich bedanke mich für's Mitdenken.
 
Oberflächen Bewegung ist ok und auch durchaus gewollt.

Bei der CO2 Anlage gibt es sehr unterschiedliche Meinungen.

Ich habe für meinen 30l Cube einen Dennerle Quantum Evolution Druckminderer mit 500g Einwegflasche, Nachtabschaltung und JBL Taifun S Reaktor.
Letzterer ist nicht sehr unauffällig, da könnte man auch ein Atomizer nutzen da sieht man fast nur den Schlauch.
Das Set ist aber nicht ganz günstig, läßt sich aber gut für kleine Aquarien einstellen.
Du kannst dich natürlich auch mit BioCO2 befassen, das ist nicht so teuer.
Beide Systeme haben vor und Nachteile.


Mfg Andre
 
Ok, Langeweile wird also die nächsten Tage nicht aufkommen. ;) Mit unauffällig meinte ich allerdings auch das drumherum, sprich, was dann neben dem Becken steht und sich leider in meinem Fall nicht einfach in einem Schrank oder so verstecken lässt. Vielleicht gibt es ja wenigstens eine vernünftige Lösung um 2 Becken mit einer Anlage zu versorgen. Jetzt freu ich mich schon fast auf das Stöbern in der Zooabteilung.
Ach, die geringe Oberflächenbewegung ist so nicht beabsichtigt, sondern auf die altbekannten Probleme mit dem Dennerlefilter zurückzuführen, aber das ist wiederum ein ganz anderes Thema. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass zumindest in einem Cube das CO2 nicht durch Sprudeln ausgetrieben wird.
 
Wenn du beide Aquarien mit einem System versorgen willst, solltest du sicherstellen, das nach dem Y-Verteile alle Schläuche gleich lang sind und natürlich in beiden Aquarien der selbe Reaktor verbaut ist, weil sonst mehr CO2 dahin geht wo der Druck am geringsten ist.
Es gibt aber auch Druckminderer die direkt über zwei Nadelventilen verfügen.

Mfg Andre
 
Vermutlich ist das Wasser ein Carbonatsäuerling. Das Carbonat wird von den Pflanzen verbraucht/ausgestrippt und Alkali/Erdalkai bleibt liegen. Damit steigt der pH leicht. Die Kationen kannst du binden. Huminsäuren und sonstige Gerbstoffe, Chitin, Alginat, Phosphat, Zeolithe, Carboxymethylcellulose, was-auch-immer.

pH8 ist nicht so prickelnd. Ammonium wird zu Ammoniak, die Denitrifizierer fühlen sich bei 7,2 bis 7,6 pudelwohl, danach wirds schnell mau....und du öffnest bei dem pH Schimmelpilzen Tür und Tor. Gib einfach etwas Schwefelsäure zu. Damit senkst du den pH effektiv und fällst Ca++ zu unlöslichen Gips, Mg++ zu pflanzendüngenden Kieserit.
 
Gib einfach etwas Schwefelsäure zu.

"Kinder bitte nicht nachmachen ..."

Sachlich hast Du mit dem Tipp bestimmt recht, wenn man sich wie Du in der Materie auskennt, doch für alle, die in Sachen Wasserchemie nicht so bewandert sind, ist dieser Tipp gefährlich. "Ein bisschen Schwefelsäure" ... "zugeben" ... ich sehe schon die Flaschen mit der Schwefelsäure über den Becken kreisen ... .

Thomas
 
Ähm... ich sagte ich habe ein Verständinisproblem und nicht, ich bin bescheuert ;) Mit Sicherheit werde ich nicht mal eben ein bißchen Säure ins Becken kippen. Bisher habe ich mich einfach nur gefreut, dass ich meine Tigerbecken ohne größeren Aufwand und ohne panschen betreiben kann. Hätte ich mir nicht besagtes Messgerät besorgt, wär ich immer noch davon überzeugt. Selbst schuld.
Wie schon gesagt, werde ich nichts überstürzen, da die Tiger momentan ganz zufrieden wirken. Ich richte mir gerade ein kleines Bienchenbecken ein und taste mich dort langsam an die Materie ran, vielleicht werde ich daher dann langfristig mal versuchen das Tigerwasser auch etwas weicher zu gestalten. Auch eine CO2 Düngung ziehe ich testhalber in Betracht.
Wenn die Pflanzen wie von Kieselstein beschrieben das Karbonat verbrauchen würden, müßte ich dann nicht Kalkränder an den Blättern sehen, oder verwechsel ich das gerade mit einem anderen Vorgang?
 
Hi,

eine evtl. biogene Entkalkung findet sich öfter in kleinen Aquarien als in größeren und
ist nicht immer mit sichtlichem "weissen Calciumcarbonat" überall verbunden.

Gerade bei reichlich bepflanzten kleinen Becken ohne CO2-Zufuhr kann es vorkommen,
daß das vorhandene CO2 von Pflanzen + Bakterien verbraucht wurde und nun auf das Carbonat
im Wasser zurückgegriffen wird, um von diesem CO2 heraus zu lösen.

Kontrolliere mal deine KH, da diese nun nicht unbedingt bei diesem > ph 8 zu niedrig sein sollte,
da sie ja den ph puffert.

Welche Temperatur hast du in deinen Becken?

edit: (Nano-Becken ohne CO2-Zufuhr betreffend)
Ich wirke dem entgegen, indem ich regelmäßig großzügig ausgärtnere,
um so einfach die Pflanzenmasse zu reduzieren und mal ein paar Bröckchen
Zeolith und Humine beigebe und die Temperaturen um die 21°C (max. 24°C) halte.
 
Also die Temperatur schwankt von ca 20 -24 ° C- die Becken werden nicht geheizt. So üppig bepflanzt sind die Becken nicht. Die KH werde ich noch messen und mich dann morgen wieder melden. Zeolithbröckchen habe ich seit Kurzem in einem der Becken liegen. In meinem zukünftigen Bienchenbecken experimentiere ich mit Torfgranulat- wär ein kleines Torfsöckchen vielleicht auch bei den Tigern sinnvoll wegen der Humine?
 
Mit Sicherheit werde ich nicht mal eben ein bißchen Säure ins Becken kippen.

Hallo,

bitte seid mir nicht böse, aber was ist den CO2 dann bitte??
Meiner Meinung nach, solltest du, wenn du eine Senkung des pH-Wertes in betracht ziehst, erst die KH deutlich senken und dann
mit Huminsäuren arbeiten.
Und wiederum nur meine Meinung, aber CO2 ist kein Mittel um den pH-Wert zu bearbeiten. Auch wenn es bedingt funktioniert.

Gruß
 
Hallo,
dass ich keine Säure ins Becken kippen werde, war allein auf die Wahrnung von classic weiter oben bezogen, bitte auf den Zusammenhang achten. Mit manchen Säuren kann man den PH senken, das ist mir vollkommen klar, ich habe nie zum Ausdruck bringen wollen, dass das für mich generell nicht in Frage käme.

Für mich stellte sich hier nur die Frage, warum der PH des Leitungswassers von 7,5 auf 8,2 und mehr im Becken ansteigt. Im Zweiten Schritt natürlich, ob ich diesen Effekt rückgängig machen kann. Ich hatte wie bereits ausgeführt gehofft, die Tigerbecken mit sehr wenig Aufwand betreiben zu können. Ich möchte nicht den PH des Ausgangswasser senken, ich will ihn nur behalten.

CO2 wurde als denkbares Mittel angesprochen, das gleichzeitig den Pflanzen helfen würde. Diesen Tipp fand ich hilfreich und werde ihn bei Gelegenheit ausprobieren. Die Alternative wäre für mich, auch bei den Tigern mit Osmosewasser zu verschneiden, was ich aber nicht optimal finde.

Wenn ich einfach etwas von dem jetzt ohnehin vorhandenen Torf ins Becken hängen könnte, wär mir das natürlich auch sehr recht. Vermutlich ist es aber nicht so leicht.


Für das bereits angesprochene Bienchenbecken gehe ich ganz andere Wege, dass ich da nicht einfach ein bißchen CO2 einleiten kann und hab plötzlich das perfekte Wasser ist mir auch klar. Dort werde ich die nächsten Wochen noch experimentieren, schließlich ist noch keiner da zum Umbringen. Ob ich dort letztendlich bei Osmosewasser und Torf bleibe oder mich noch dreimal umentscheide - wer weiß. Grundsätzlich hänge ich aber an der Vorstellung, auch "unkompliziertere" Becken mit "unkomplizierteren" Garnelen betreiben zu können.


Und nein, ich bin Dir nicht böse ;)
 
Carbonate sind Salze aus schwachen Säuren mit schwachen Basen. Die Kohlensäure steht mit dem gelösten Kohlendioxid im Gleichgewicht. Das gelöste Kohlendioxid wird von den Pflanzen abverbraucht. Carbonatatmung kann man eigentlich ausschließen, denn sonst würde Methangas aus dem Bodengrund entweichen. Vorher setzt aber die Sulfatatmung ein und die riecht man.
Deswegen wollte ich den bivalenten Kationen ein fällendes Stützion anbieten, eben Sulfat.
Wenn man aber Pflanzenwachstum möchte und Angst vor Säure hat, kann man auch Natriumhydrogencarbonat nehmen. Das ist vollkommen anwendungssicher. Das Kohlendioxid düngt die Pflanzen und das Salz puffert super bei pH 7,2. Irgendwann muss man aber das Wasser wechseln, denn es salzt leicht auf. Dies ist aber im Rahmen der wöchentlichen Wasserwechsel vollkommen sicher.
 
Kieselstein, ich muss mal ganz dumm fragen. Du profilierst dich seit deiner Anmeldung mit Fachtexten, die die Hälfte der User wohl kaum verstehen wird, weil sie so fachchinesisch sind, und die in ihrer Tiefe und Ausführlichkeit wohl nur diplomierte Chemiker interessieren dürfte. Klär mich auf, wieso so hochtrabend?
 
Zurück
Oben