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Umzug mit dem Garnelenbecken

Ich habe seit 2000 vier Umzüge mit diversen Aquarien zwischen 20 und 300l mit gemacht, drei mal sind meine eigenen Aquarien umgezogen einmal die von meinem Vater. Auf die Idee nach dem Umzug Starterbakterien zu zugeben bin ich aber nie gekommen. Gut ich würde auch nicht auf die Idee kommen so was zu kaufen.

Aber für ein gutes Gefühl gibt man ja gerne mal ein paar Euros aus.;)
In Asien sollen mal Leute Fläschchen mit gefärbten Wasser verkauft, haben mit dem Hinweis dass der Inhalt gut fürs Aquarium sei, ohne aber konkrete Versprechungen zu machen. Nach dem Motto: "Läuft ihr Aquarium nicht richtig? Dann versuchen sie doch mal unsere bunten Tropfen."

Ich für meinen Teil mache meine Filter sauber wenn sie dicht sind, unabhängig von größeren Wasserwechseln. Im Wasser sind eh kaum Bakterien. Filterbakterien sind substratgebunden, d.h. sie leben im Kies und im Filter und nicht im Wasser. Wenn man den Filter nicht blitzblank putzt bleiben immer genug Bakterien drinnen.

Beim Umzug sollte man möglichst viel Wasser mit nehmen damit die Tiere beim einsetzen keinen Schock bekommen. Die Bakterien nimmt man eh fast vollständig mit. (Außer man wirft den Kies weg und baut einen neuen Filter an;))
Bei meinem lezten Umzug konnte ich nur sehr wenig Wasser mit nehmen, dann muss man halt vorgehen, wie wenn man sich neue Tiere geholt hat (sehr langsam einsetzen). Ca. 10 (>1%) meiner Garnelen haben meinen letzten Umzug nicht überstanden. Was ich dann bei einem 95%tigen Wasserwechsel von weich auf mittelhart für gar nicht so schlecht halte.

MfG
 
Die Wirksamkeit von Starterbakterien scheint mir im Gegensatz zu deinen bunten Tropfen aber erwiesen, insofern ist dein Vergleich einfach daneben. Wenn ich ein Becken eingefahren habe, konnte ich dank Bakterienstart nach 4-5 Tagen immer besetzen ohne jemals Nitrit-Probleme bekommen zu haben.

Natürlich sind im Wasser kaum relevante Bakterien, ich redete auch von Filtersäuberung im Zusammenhang mit dem WW. Der Filter liegt während des WW eine Weile frei und wird zudem für etwa eine halbe, dreiviertel Stunde nicht betrieben,- da sterben definitiv größere Bakterienzahlen ab. Bei großen Filtern mag sich das vielleicht nicht so relevant auswirken, bei kleinen "Nano"-Filtern möchte ich im Sinne der Tiere lieber sicher gehen und mich nicht auf "wird schon gut gehen" verlassen. Die Bakterien-Aktivität im Bodengrund bei gleichzeitigem Betreiben eines Filters wird hingegen wohl oft überschätzt,- Ausnahmen hierbei sind sicher Altwasser-Becken und/oder techniklose Aquarien. Bleibt also bei den gemeinhin üblichen Becken nur der Filter als zuverlässiger Massen-Siedlungsraum (günstiger Pflanzenbesatz als Variable mal bewusst außen vorgelassen).

Die Nutzung von Starterbakterien als Aberglaube oder Scharlatanerie abzuqualifizieren, halte ich demnach für arrogant.
 
Die Nutzung von Starterbakterien als Aberglaube oder Scharlatanerie abzuqualifizieren, halte ich demnach für arrogant.

So war das nicht gemeint. Es ging nur um Geld ausgeben für ein besseres Gefühl. Ein Frisch eingerichtetes Aquarium hat keinerlei, oder besser kaum Mikroflora. Da machen Starterbarterien theoretisch Sinn. Aber auch nur wenn es einem an der für den Aquarianer wichtigsten Tugend fehlt: Geduld! Mann muss ein Becken nicht innerhalb von vier Tagen besetzen, man kann auch mal ein paar Monate nur Pflanzen und Schnecken drin halten.
Wo Wasser ist da ist (zumindest auf der Erde) auch Leben. So bald das AQ mit Wasser gefüllt ist nimmt die Natur ihren Lauf und das Mikroklima entwickelt sich von ganz alleine.

Solange du dein Aquarium beim Wasserwechsel nicht desinfizierst, werden in einem eingelaufenen Becken immer mehr Bakterien sein als in so einem Fläschchen Starterbakterien. Es ist also wie Eulen nach Athen tragen, wenn man dann noch Starterbakterien rein kippt. Schaden wird es sicher nicht aber mehr als ein gutes Gefühl bringt es meiner Meinung nach auch nicht.

Ich glaube auch nicht wirklich dran, dass so viele Backterien absterben, wenn der Filter mal eine Stunde nicht läuft. Viele Bakterien sind fakultativ aerob bzw. fakultativ anaerob soll heißen sie kommen auch mal ohne Sauerstoff aus. Wenn die Bedingungen schlechter werden neigen Bakterien dazu sich einzukapseln bzw. Sporen zu Bilden. Die Dauerformen der Bakterien halten dann noch viel mehr aus...
Allgemein sind Bakterien sehr schwer tot zu kriegen.

Es ist natürlich nichts daran auszusetzen, dass du auf Nummer sicher gehen willst. Ich denke aber, dass du an der Stelle übertreibst.

LG
 
Vielen Dank an die vielen guten Ratschläge. Der Umzug ist gestemmt und den Garnelen geht es echt gut. Null Verluste!!!!
Ich habe das Wasser bis auf ca. 5 cm abgelassen und ca. die Hälfte des Wassers in Eimern abgefangen. Das AQ habe ich sonst so belassen wie es war.
Dann habe ich das Becken angehoben und ein Brett drunter geschoben, ab ins Auto und langsam ins neue Heim. Ein bissl rumgewirbel ließ sich nicht
vermeiden. Zu Hause angekommen wurde dann das alte Wasser ins Becken gelassen und die andere Hälfte mit Frischwasser über ein paar Stunden
hinzu gegeben. Thats it.
Vielen Dank nochmal an alle!!!
 
Danke auf jeden Fall für dein Feedback! Schön, dass alles gut über die Bühne gegangen ist.
 
Ich habe heute übrigens auch das erste von meinen beiden Becken umgezogen und es so gemacht wie Enrico. Allerdings habe ich das gesamte Wasser auch mitgenommen in Eimern und darüber nur Frischhaltefolie gemacht, die ich rundum festgeklebt habe.
Was glaubt Ihr wohl, wie froh ich war, dass heute Sonntag ist und daher eh fast nur Sonntagsfahrer unterwegs waren. So langsam und vooooorsichtig bin ich schon ewig nicht mehr gefahren ;)
 
Ich muss am Samstag auch ein Becken transportieren...Hoffe das wird was *bibber*
 
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