Hallo,
da sind ja jetzt eine ganze Menge "Einzelbaustellen" im Umlauf.
In meinen Augen erscheint es nicht sinnvoll, an allen Parametern zeitgleich herumzuschrauben. Ihr kennt ja alle den Spruch: "Fass´mal in eine laufende Kreissäge und sag´mir welcher Zahn dich geschnitten hat.". So ähnlich ist das hier jetzt auch.
Die wirkliche Ursache für das Versterben der Tiere ist wahrscheinlich im Zusammenkommen aller Einzelfaktoren zu suchen, denn an den einzelnen Punkten gehen die Tierchen ja normalerweise nicht ein.
Wir wissen, dass die Tiere auch suoptimale Bedingungen bis zu einem gewissen Grad tolerieren und trotzdem damit leben und sich vermehren. Das ist auch gut so, sonst hätte die Bienengarnele die Evolution wohl nicht überstanden.
In der Medizin gibt es das Konzept vom sog. "Abwehrgeschwächten Wirt", was nichts anderes heisst, dass ein Patient durch irgendwelche Einflüße in seiner Immunabwehrleistung so eingeschränkt ist, dass er anfällig für Infekte wird.
Dieses Konzept würde ich hier mal anwenden wollen, wenn man sieht mit wie vielen suboptimalen Kleinigkeiten die Tiere zu kämpfen haben. Da ist die Möglichkeit einer Infektion nicht von der Hand zu weisen, aber genauso wenig kann man eine Infektion sicher diagnostizieren.
Das Immunsystem der Wirbellosen ist auch nicht so minderbemittelt, wie gerne behauptet wird, und ich verweise einfach mal auf Ilja Metschnikow, der die Makrophagen anhand der Immunreaktion von Seesternen (Wirbellose) entdeckt hat.
Von daher würde ich davon absehen, das Becken jetzt mit Antibiotika behandeln zu wollen, da man einfach nicht sagen kann, ob die Tiere sich im neuen Becken nicht erholen. Man darf nicht vergessen, dass die neue Umgebung zunächst sehr keimarm sein wird, was das Immunsystem der Tiere entlasten wird. Gleichzeitig sollten bessere Umweltbedingungen dazu führen, dass ihre Abwehrfähigkeit und ihr Allgemeinzustand besser werden.
Auch würde eine Antibiotikabehandlung im neu gemachten becken nur dazu führen, dass die Einlaufpahse irre lang werden wird, bist sich endlich ein biologisches Gleichgewicht etabliert. Wenn man antibiotisch behandeln möchte, dann allerhöchstens für 2-3 Tage im Eimer, während sich die Wasserwerte in Becken stabilisieren. Hier ist dann der Wirkstoff Enrofloxacin eine relativ sichere Möglichkeit.
Zum Thema Soil kann man nur vermuten, dass der Soil vorher schon recht down war, und der Eichenextrakt ihm dann den Rest gegeben hat. Eichenextrakt ist in meinen Augen eigentlich so gar nicht zu empfehlen, da er seine ansäuernde Wirkung oft nicht durch Humine und Fulvosäuren sondern durch profane Salzsäure erzielt. Die wird großtechnisch in solchen Mengen produziert, dass sie deutlich billiger ist, als jeder Eichenextrakt.
Nach dem Neustart würde ich daher einfach gezielt auf 250µS aufhärten und mehr nicht. Dann sollte auch der Soil keine Probleme haben, die Wasserwerte passend zu ziehen. Bei Verwendung des Bienensalz muss der Soil auch keine KH absorbieren, weil die da so gut wie nicht enthalten ist. Daher sollte auch die Standzeit dann deutlich höher sein.
VG vom Himalaya
Yeti