Hallo Leute!
Für alle, die ein ähnliches Problem hatten oder evtl. haben werden, möchte ich folgendes nicht vorenthalten.
Ich habe mich mit Herrn Wolfinger von http://www.Garnelenkrankheiten.de unterhalten!
Ich kann diese Seite wirklich nur weiterempfehlen - denn dort erhält man auch unverzüglich verständliche Antworten auf seine Fragen.
Ich habe ihm mein Problem geschildert und erhielt darauf folgende Mail als Antwort:
Sehr geehrte Frau Kramp,
vielen Dank für Ihre Bilder, gerne werden wir Sie mit ihren Namen auf unserer Seite veröffentlichen.
Nach einer Gasblasenkrankheit siehrt es ihren Bildern zufolge jedoch keinesfalls aus.
Sie sind bisher die 2. Garnelenhalterin mit ähnlichem Problem. Ein ähnliches Problem finden Sie von einer Garnelenhalterin geschildert, auf unserer Seite unter aktuelles -> Erfahrungsberichte -> Garnele mit Blase
oder einfach unter folgenden Link:
http://www.garnelenkrankheiten.de/leserbrief/haeutungsproblem.html
Leider konnten wir Tiere mit beschriebenen Symptomen noch nicht persönlich untersuchen. Daher kann ich nur vermuten wie so etwas zustande kommen könnte.
Einige Tage vor der Häutung stellen Garnelen das Fressen ein. Ab diesem Zeitpunkt wird Kalzium, neben anderen wichtigen Mineralstoffen aus der alten Hülle resorbiert und die Garnele beginnt ihren Körper mit Wasser aufzupumpen (dies tun Sie auch schon bereits langsam längere zeit davor), bis die alte Hülle an einer Sollbruchstelle aufplatzt. Nun schnellt die Garnele in Bruchteilen von Sekunden an der Sollbruchstelle aus ihrem alten Panzer. Dieser Vorgang ist nicht ungefährlich und kostet sehr viel Kraft. Nachdem sie ihre alte Hülle verlassen hat, wird die neue Hülle, um sich zu entfalten, noch weiter mit Wasser aufgepumpt. Danach ist die Garnele um ungefähr 10%+- gewachsen. Ist dieser Häutungsvorgang geschehen beginnt sie langsam wieder die Vorbereitung des nächste Häutungsvorgangs vorzunehmen. Hat die Garnele nun während des letzten Häutungsvorganges nicht genug Kalziumreserven vorrätig gehabt um ihren neuen noch frischen Panzer komplett auszuhärten, kann eine Stelle entstehen die im Gegensatz zum restlichren Panzer eine Schwachstelle hat und dort extrtem weich ist.
Was vermutlich bei ihrer Garnele der fall gewesen sein könnte.
Pumpt die Garnele nun ihre Haut unter dem Panzer, für den nächsten Häutungsvorgang mit Wasser auf, so kann an der Schwachstelle wo der Panzer nicht ausgehärtet ist die aufgepumpte Haut sich ungehindert ausdenen und tritt dort wie eine Art Luftblase/Ballon aus und kann platzen. Nun können Bakterien und andere Sporen ungehindert dort eindringen was in Verbindunge des geschwächten Immunsystems, durch den Stress nach der Häutung, zum tode führen kann...
So, hoffe ich konnte es verständlich genug erklären.
Ihre Wasserwerte würden mich auch noch interresieren. Nitrit, Nitrat, PH, Gh usw. Haben Sie noch mehrere Garnelen in ihrem Becken? Wie lange hatten Sie die Garnele schon? Irgendwelche Veränderungen kurz vorher am Aquarium vorgenommen?
Darauf antwortete ich (kurzer Auszug):
Meine Wasserwerte:
pH: 6,9
KH: 3° dH
GH: 4° dH
NO?: 0 mg/l
NO?: 0 mg/l
Fe: 0,1 mg/l
...
andere Wirbellose im Becken:
20x Neocaridina denticulata sinensis var. red (seit 04.05.)
5x Pomacea bridgesii = ca. 1,5cm groß (seit 28.04.)
1x weitere Atya gabonensis = ca. 4-5cm groß, die ihre letzte Häutung problemlos überstanden hat (seit 16.02.)
...
Die verstorbene Atya gabonensis hatte ich erst seit dem 04.05.06, also gerade mal knapp 6 Wochen!
...
Die einzige Veränderung kurz vorher am Aquarium: wir haben sämtlichen Nachwuchs der Guppys (ca. 75 Jungtiere) am 16.06.06 in das neu eingefahrene Aufzuchtbecken (196 Liter) umgesetzt, damit endlich wieder mehr Platz im Gesellschaftsbecken herrscht. Ansonsten nur der 30%ige Wasserwechsel 2 Tage vor der Häutung der Atya gabonensis.
Darauf antwortete Herr Wolfinger (kurzer Auszug):
Hallo Frau Kramp,
wie gesagt sind das Vermutungen, da wir solche Tiere selbst noch nicht hatten.
...
Ihre Wasserwerte sind zwar im neutralen Bereich, aber auf die Häutung haben diese wenig Einfluß, da die aufnahme von Kalzium und Kalk vorwiegend über das Futter mit aufgenommen wird und die Wasserhärte wenn sie nicht allzu extrem sind eine zweitrangige rolle spielen.
Wer also die Möglichkeit hat (bei dem dieses Problem einmal auftreten sollte) seine Garnele in ein eingefahrenes extra Quarantänebecken mit Seemandelbaumblättern und Erlenzäpfchen zu setzen und täglich einen 90%igen Wasserwechsel mit frischem Wasser zu machen - der hat gute Chancen auf das Überleben des Tieres.
Mir war es leider nicht möglich, da ich einerseits kein freies Becken zur Verfügung hatte und andererseits keinen täglichen Wasserwechsel zu 90% im Gesellschaftsbecken machen konnte.