Hallo,
genau das ist auch immer meine Frage: Warum wird von manchen Leuten immer darauf gepocht, dass unendlich viel Wasser in einem Garnelenbecken gewechselt werden soll?
Für mich seit jeher vollkommen unverständlich, wenn in einem gut bepflanzten Becken moderat gefüttert wird, dann sind für mich Behauptungen von "Keimdruck, Bakteriendichte", die sich dadurch entwickeln sollen, absolut an den den Haaren herbei gezogen.
Wenn ein Aquarium läuft und die Garnelen nicht überfüttert werden, reicht auch für mich ein Wasserwechsel von 10-20% wöchentlich.
Ich habe vor meinen Garnelenbecken lange Zeit L-Wels Becken und Diskusbecken gehabt. Die Tiere wurden zum Teil mit einigen Klötzchen Frostfutter, Diskusgranulat, Störpellets, Wels-Tabs gefüttert. Hier wurde 1x wöchentlich ein Wasserwechsel von ca. 30% gemacht und die Becken liefen wie "Schmitz Katze". Ständig Nachwuchs bei den L134 und L46 und eine 3x tägliche Fütterung von bis zu 100 jungen Welsen in EHKs.
Das ganze bei Temperaturen von mind. 28°Grad, da hätte ja ein unendlicher Keimdruck herrschen müssen. Die Yellow Fire und Red Fire Garnelen haben sich vermehrt wie die Ratten. Da gab´s auch keine Probleme mit zu hohen Temperaturen.
Wenn ich bedenke, wieviel die Garnelen im Vergleich zu den Fischen an Futter bekommen, ist hier solch ein Riesenwasserwechsel, der absolute Schwachsinn für mich. Sorry
Ich spreche hier wohl nur von gut bepflanzten Becken, wo die Pflanzen das entstandene Phospat und Nitrat für sich nutzen.
Bei meinen großen Becken (160l, 200l und 250l) wird moderat gefüttert und alle
2 Wochen 10% Wasser gewechselt. In den kleinen Becken (60l, 40l und 36l) wird
1x wöchentlich ein Wechsel von 5l Wasser vorgenommen.
Das mache ich seit Jahren und habe bis jetzt keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht.
So wie ich es in der ersten Breeders´n Keepers gelesen habe, arbeiten sehr viele große Züchter nach dem gleichen Schema. Auch dort wird nirgends ein Wasserwechsel von 60% Wasser vorgenommen.
Jeder Wasserwechsel und vor allem solch große, bewirken Schwankungen in den Wasserparametern und viele Hochzuchtgarnelen, vor allem die Jungtiere, nehmen einem das übel.
Ganz am Anfang, als die ersten Taiwaner hier in den Aquarien "gelandet" sind, hieß es, dass ein Unterschied des Leitwertes von 50µs vom Ausgangswasser und dem Wasser nach dem Wasserwechsel, den Nachwuchs umkippen lässt.
Nur mal so als Tipp von mir.