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Nitrit-Peak

Hallo an Alle! Das mit dem Aq. einfahren -oder nicht- und wenn ja, wie lange- scheint mir eher eine Einstellungsfrage. Aber gut, jetzt sind es fast 4 Wochen,die das Becken läuft, jetzt machen wir mal Nägel mit Köpfen. Ich werde den Züchter heute noch anrufen,dann können wir die Nelies vielleicht am Freitag oder Samstag holen. Durch den Streß mit Transport und Eingewöhnung müssen wir halt durch. Rechnen wir halt (vorsichtshalber) mal mit Verlusten, wenn nicht umso besser. Wir haben ja keine langen Transportwege, ca.10-15 km mit dem Auto mehr nicht. Die Wasserwerte sind natürlich sicher schon anders, der Züchter hat anscheinend große Becken mit Osmoseanlage und so, da kann ich mit unserm kleinen 20 Liter Aq nicht mit.
Was das Regenwasser angeht, habe ich den Tipp von jemanden in der Nähe, der bis vor ca. 1 Jahr selber Fische gezüchtet hat. Er kam damit immer gut klar, es gibt hier zwischen Karlsruhe und Pforzheim nicht viel Industrie, unsere Regenrohre sind auch nicht aus Kupfer. Da unser Leitungswasser sehr kalkhaltig ist (Wasserwerk sagt Härtegrad 21, mein Waschmaschinenmonteur hat letztens aber 25 gemessen) habe ich halt gemischt. In Kürze werden wir wahrscheinlich auch eine eigene Regenwasserzisterne haben, warum sollte ich das dann nicht nutzen.
Wasserwechsel werde ich heute noch mal machen und auch nochmal düngen, dann brauch ich nicht gleich die ersten Tage die Nelies damit zu stressen.
Was die Teststreifen angeht: Ich fand erstmal die Geste des Verkäufers, meinem Filius den Test zu schenken,so verkehrt nicht. Immerhin hat er sich die Mühe gemacht, ihm zu erklären, welche Bedeutung die Wasserwerte haben und warum er das Wasser testen soll. Das der Händler keinen Tröpfchen-Testkoffer für ca. 50 Euro herschenkt, wenn wir ein Set für 40 Euro kaufen ist ja klar. Wenn die Teststreifen mal aufgebraucht sind, wird halt was besseres gekauft. Wie oft testet Ihr Euere Becken eigentlich, wenn mal Besatz drin ist? Muß man dann noch das volle Programm durchtesten? Da wir beim Wasserwechsel immer Aqua-Safe zusetzen, gehe ich mal davon aus, das z.b. kein Chlor mehr im Wasser sein sollte.
Naja, jetzt wagen wir halt den Sprung ins "kalte Wasser" irgendwann muß es ja sein.
Ich werde Euch berichten.
Gruß Steffi
 
Also lass Dich jetzt erstmal nicht von einigen Dogmatikern rundmachen - Teststreifen sind im Normalfall schon ausreichend, auch wenn einige "Wasserwertenthusiasten" mich jetzt steinigen mögen.

Wegen dem Transport mach Dir keine allzugroßen Gedanken, das können die Tierchen recht gut ab, sollte ihnen doch ein wenig was passieren, wie z.B. "Bein ab" ist das meistens auch noch nicht schlimm (wird mit den nächsten Häutungen "regeneriert")
Das Eingewöhnen solltet ihr mit viel Geduld machen, also über ein paar Stunden hinweg immer wieder ein ganz klein wenig Wasser in den Beutel mit dazugeben - je langsamer das passiert, umso wahrscheinlicher habt ihr keinen Ausfall diesbezüglich.

Regenwasser ist eine sehr heiß diskutierte Sache und da würde ich nichtmal potentielle Luftschadstoffe an erster Stelle stehen - im übrigen ist auch unser "Trinkwasser" oftmals mit Stoffen angereichert, die uns nicht schaden, den Garnelen aber sehr wohl.

Was ich persönlich beim Regenwasser, insbesondere im Sommer, für recht schwierig halte ist das mit eingeschwemmte organische Material in Form von Blütenstaub, Pflanzenbestandteilen, gammligem Laub, was oft in der Regenrinne oder auf dem Dach zu finden ist - da kommt schnell eine ganz immense Keimbelastung und organische Belastung zustande und die ersten, die sich über die vielen Nährstoffe freuen, sind die Algen.

Wenn ihr vielleicht irgendwo Nachbarn habt, die einen tiefen Brunnen haben (muss aber wirklich tief ins Grundwasser gehen, sonst kann man u.U. auch starke Verunreinigungen mit Nitrat,Phosphat etc. haben, insbesondere in ländlichen Gegenden) dann würde ich dort mal ein wenig Wasser holen und dieses testen - wenn es nicht zu eisenhaltig ist, kann man das normalerweise gut verwenden, manchmal ist es nicht ganz so hart wie das Leitungswasser, das normalerweise aus noch tieferen Bohrungen stammt.
Ansonsten würde ich mir einfach an der Tankstelle oder im Supermarkt einen 5l Kanister Destilliertes Wasser zum vermischen holen oder auch ein kleiner Tipp, falls ein Krankenhaus oder klinisches Labor in der Nähe ist, mal dort fragen, ob man alle paar Wochen mal einen Kanister Osmosewasser holen darf - die haben große Anlagen und wenn man nett fragt, ist das sicherlich machbar.

Allerdings muß ich auch hier sagen - meinen Garnelen gehts mit hartem Wasser genauso gut, schliesslich brauchen die ja auch ein wenig Karbonat (was wir landläufig "Kalk" nennen) zum Aufbau ihrer Panzer. Gut, eine GH von 25 ist schon enorm, aber in der Gegend durch den Jurakalk nachvollziehbar - da wird man nicht umhin kommen, das Wasser mit kalkarmem Wasser verschneiden zu müssen - mir bleibt das gottseidank erspart.

Achso und noch einen Tipp - einfach ein paar saubere leere Kanister mit zum Züchter nehmen und sich von seinem Osmose-Wasser was mitgeben lassen *g* ... dann habt ihr für die ersten Wochen schon was da zum mischen....

Meine laufenden Becken teste ich nur, wenn sich irgendwas ändert (Besatz, Nachwuchs, Bepflanzung,Krankheit oder Todesfall etc.) oder wenn sich die Tiere auffällig oder verdächtig verhalten (z.B. unruhig oder apathisch werden, Fische vermehrt zur Oberfläche unterwegs sind usw.)
Sobald sich die Werte einmal auf einen stabilen Level eingepegelt haben, sind es eigentlich nur äußere Faktoren, die sie wieder aus dem Gleichgewicht bringen.

Für den Beginn, bis man ein "Gespür" dafür entwickelt, ist es sicherlich nicht verkehrt, alle paar Tage oder mindestens einmal pro Woche zu messen. Irgendwann hat man dann den Dreh raus und versteht die Signale seiner Tiere zu deuten.

Gruß,
Croydon
 
Hallo Croydon! Danke für Deine ausführliche Antwort! Einen Brunnen haben wir hier in der Nähe nicht, aber es gibt hier in der Umgebung einen Quellbrunnen an dem sich sehr oft Leute ihre Kanister füllen. Da es lt. Beschilderung nicht als Trinkwasser zugelassen ist ( klar wird nicht von amtswegen regelmäßig überwacht), gehe ich mal davon aus, das die Leute es auch nicht dafür holen. Zum Gartengießen wiederum sind die Mengen auch zu klein, ich denke das das auch Leute mit Aq. oder ähnlichem sind. Werde mal einen leeren Kanister ins Auto schmeißen und wenn wir wiedermal dran vorbeikommen eine Ladung zum Testen mitnehmen.
Ansonsten fallen mir noch mein Schwiegerleute ein, die haben Quellwasser als Trinkwasser. Das "Stöffchen" sollte ich auch mal durchtesten.
Das mit dem Aqua dest. bleibt uns je immernoch jederzeit als Alternative.
Was die Keimbelastung vom Regenwasser angeht, hab ich noh eine Frage(Chemie war schon in der Schule ein "rotes Tuch" für mich): Wenn das regenwasser in der Zisterne im Erdreich gelagert wird, also dunkel und kühl, dürften sich doch die Keime garnicht groß entwickeln? Schließlich wollen wir die Anlage in Zukunft auch mal an die Hauswasserversorgung, sprich Toiletten und Waschmaschine, anschließen. Da sind dann auch irgendwelche Filter mit dabei.
Also auf ins Abenteuer "Nelies"
Gruß Steffi
 
Shrimp-Freund;1092314 Und während sich in derartigen Threads regelmäßig die "noch eine Woche mehr"-Leute melden meinte:
Habe bei Deters auch schon den Vorschlag gelesen, das Becken gleich mit Nitrit abzuimpfen. Es erschein mir schlüssig.
Genau wie ja Stimmen hier sagen "Lieber länger als kürzer", heißt es ja auch "Nie den Filter ausmachen, ab 30 min ohne Wasserdurchfluß nippelt alles ab" - mag ja sein, aber wenn ich den Nitritpeak abwarte und dann nix einsetze, sterben mir meine Bakterien auch wieder.
Ein Becken sollte am Anfang immer wenig Last haben, mein nächstes Becken wird auch sehr früh Fische bekommen, aber das muß man halt überwacht machen!
 
sterben tun die nicht gleich, sie vermehren sich nur nicht so schnell und fallen in eine Art "Ruhephase" - dann dauert das "Reaktivieren" etwas länger, was dann zum Beispiel den Besatzpeak zur Folge haben kann....

Die Idee mit dem Nitrit animpfen halte ich für überlegenswert.
Allerdings salzt man sich damit das Becken schon zu Beginn hoch... ob das für die Biologie förderlich ist, weiß ich nun auch nicht so genau...


Zum Quellwasser - da ist halt immer - gerade im ländlichen Raum - die Gefahr groß, sich Nitrit,Nitrat und Phosphat in rauhen Mengen frei Haus zu holen. Im Prinzip ist das wie Oberflächenwasser - es nimmt halt auch die ganzen Düngemittel, Jauchegaben, Pestizide, was die Bauern halt aufs Feld tragen, mit auf... Da man nie weiß, wer wann wo was ausbringt und wie der Wasserfluß der die Quelle speist, verläuft ist das immer ein wenig russisches Roulette für die Tiere...

Daher Tiefbrunnen, das Wasser, das aus großer Tiefe kommt, ist zumindest von diesen Einflüssen frei.

Zur Keimbelastung - Du wirst Dich wundern, wo sich überall Keime entwickeln können... das reicht von Gefriertruhen mit -30°C bis hin zu unterseeischen Vulkanspalten mit 400°C , unter Sauerstoff und völlig ohne Sauerstoff, selbst in Umgebungen, in denen der Mensch schon lange nicht mehr lebensfähig wäre.

Du kannst mit Sicherheit davon ausgehen, daß auch in einer Zisterne das Wasser deutlich mehr Keime enthält, als es gut tut - das einzige wirklich keimfreie Wasser bekommst Du einzig und alleine aus dem eigenen Wasserhahn, denn Trinkwasser muß keimfrei sein oder gemacht werden.

Gruß,
Croydon
 
Die Idee mit dem Nitrit animpfen halte ich für überlegenswert.
Allerdings salzt man sich damit das Becken schon zu Beginn hoch... ob das für die Biologie förderlich ist, weiß ich nun auch nicht so genau...

Ich denke eher, das Nitrit wäre das Problem, weiß nicht, wie gut das zu handhaben ist, Natriumnitrit macht mir keinen netten Eindruck von den Sicherheitsdaten.
Salz macht mir keine großen Gedanken, das Nitrit wird ja abgebaut, taucht dann später nicht mehr auf, tu ich Natrium dazu (als Natriumnitrit), und rechne ich richtig, wäre das Aufsalzen eher gering, würd ich (richtig gerechnet vorausgesetzt) 1 mg/l Nitrit herstellen wollen würden 0,5 mg/l Na ins Wasser kommen, was ja nicht so viel ist.
Denke, es ist überlegt biologisch ungefährlicher und sinnvoller das Becken einzufahren.
 
Nun ja, sagen wir es einfach mal so... es hat sich halt bewährt ;-)

Und bevor ich mich am Chemiebaukasten meines Sohnemannes vergreifen muß, bleibe ich bei der klassischen Methode - mit einem schon eingelaufenen Filter geht es ja eigentlich auch recht schnell.... aber experimentell würde mich das reizen, allerdings würde ich keine Tiere in ein solches Becken setzen wollen und damit ist dann die Aussagekraft auch wieder nichtig.


Gruß,
Croydon
 
Hallo Dennis und Croydon ! Vielleicht solltet Ihr Chemiefachleute Euch einen eigenen Thread schaffen, wo sich alle Wissenschaftler unter den Forumianern tummeln können. Mensch, hier steht drüber:ANFÄNGER fragen. Ihr macht uns Einsteiger nur noch mehr gaga. An Euren Überlegungen ist ja sicher was dran,aber halt nur für Leute vom Fach.Mit solchen Fachsimpeleien helft Ihr keinem Neuling.
Gruß Steffi
 
allerdings würde ich keine Tiere in ein solches Becken setzen wollen und damit ist dann die Aussagekraft auch wieder nichtig.
Warum nicht? Es kommen ja nur "saubere" Sachen rein und Du wartest, bis das Nitrit weg ist.
 
Hallo Dennis und Croydon ! Vielleicht solltet Ihr Chemiefachleute Euch einen eigenen Thread schaffen, wo sich alle Wissenschaftler unter den Forumianern tummeln können. Mensch, hier steht drüber:ANFÄNGER fragen. Ihr macht uns Einsteiger nur noch mehr gaga. An Euren Überlegungen ist ja sicher was dran,aber halt nur für Leute vom Fach.Mit solchen Fachsimpeleien helft Ihr keinem Neuling.
Das ist ein Forum, da ist das so, nie im Usenet gewesen? Du bekommst auf eine Frage zig Antworten, alle sind irgendwo richtig, aber ob sie treffen, ist Glückssache.
Und man sollte im Aquarium schon verstehen was abgeht, finde ich, zumindest grob, und Denitrifikation sollte man voraussetzen können - in meinen Augen.
 
Hallo Alle zusammen!Wie versprochen ein kurzer Bericht, wie weitergegangen ist. Am Montag sind die Nelies bei uns eingezogen: 10 Red Fire, plus ein paar Kleine, der Züchter war da sehr großzügig zu meinem Sohn.Da wir nur wenige Minuten Transportweg hatten, durften wir die Neuen gleich einsetzen.
Sie haben sofort das Aq erobert. Besonders die Kokosnussschale lieben sie anscheinend, da hocken fast immer welche drauf oder drinn oder es kommt eine oben aus dem Loch raus. Auch die Wurzel ist meist besetzt und die Kleinsten krabbeln gern in den Rillen vom Filter rum. Heute morgen habe ich einen abgeworfenen Panzer entdeckt, vermute mal, das er zu der kräftig roten Garnele gehört hat, da sah es schon beim einsetzen aus, als ob ihr Gehäuse einen Riss hatte. Sie hat sich heute bis mittags auch recht ruhig und wenig bewegungsfreudig verhalten (hatte mir schon Sorgen gemacht) aber jetzt ist sie wieder fit. Fressen tut die Nelies ja ständig, aber eher das Zeugs im Aq. Angebotenes Futter wird auch mal probiert,aber eher weniger.
Verluste muß ich bis jetzt keine beklagen, aber wenn eine von den Kleinen (ca. 5mm) weg wäre, ich weiß nicht, ob ich das überhaupt merken würde.
Die Wasserwerte habe ich heuten nach 4 Tagen mit Besatz, mal gemessen. Soweit meine Teststreifen das messen können, hat sich nichts verändert.
Bin gespannt, wie es weitergeht.
Viele Grüße
Steffi
 
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