Hallo Gudrun,
auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen hier bei den Crustacea-Verrückten!
Ich hoffe, dass hier auf Dauer alle Fragen, die auftauchen, zu Deiner Zufriedenheit beantwortet werden und Du Dich hier so wohl fühlst, wie z. B. ich, der auch erst vor gut 5 Monaten mit dem ganzen AQ-Zeugs angefangen hat.
Der Deponitmix (hier von manchen auch "Deponiemix" genannt) ist so eine Sache für sich. Einige hier aktive User führen das plötzliche, massive Sterben ihrer Garnelen auf diesen Düngegrund zurück. Andere User haben damit keine Probleme, bei denen scheint er zu tun, was er soll. Ob tatsächlich Schwierigkeiten durch den Deponitmix entstehen, er vielleicht bestehende kleine Probleme drastisch verstärkt oder auch nicht, konnte bislang hier noch nicht abschließend geklärt werden.
In jedem Fall ist so ein Dauerbodendünger mit Vorsicht zu genießen und wenn dann mal später drastische Probleme auftauchen, hat man schonmal einen Punkt, an dem es liegen kann. Dann hilft nur, den Bodengrund komplett zu entfernen und zu ersetzen. Ist zwar ein wenig Aufwand, aber auch machbar, und Garnelenkies oder -sand ist nicht soo teuer, als dass es einen dann davon abhalten sollte.
Ich habe ihn auch aus Unwissenheit bzgl. dieser Problematik in meinem ersten Becken drin, dort ist er nun seit ca. 5 Monaten und macht - bislang - noch überhaupt keine Probleme. Sollte er welche machen, fliegt er halt raus, ganz einfach. Bislang hatte ich in der ganzen Zeit 2 oder 3 Todesfälle im Becken, die hatten aber definitiv nix mit dem Bodengrund zu tun.
Ein solcher Boden ist ja dafür gedacht, Dir das Düngen von Pflanzennährstoffen für eine bestimmte Zeit abzunehmen, ewig düngt er nicht. Insofern kann man ihn problemlos durch entsprechende Düngekugeln / Flüssigdünger ersetzen, muss man später, wenn seine Düngewirkung beendet ist, sowieso machen.
Vielleicht bietet es sich ja für Dich noch an, doch noch jetzt zu Beginn den Deponitmix wieder rauszuschmeißen, neuen Bodengrund zu kaufen und die Pflanzen neu zu setzen, ich weiß es nicht, ist halt eine Abwägungssache, was für Dich mit weniger Aufwand verbunden ist. Kann aber sein, dass sich damit die Einlaufphase um ein paar Tage verlängert, denn der neue Boden ist dann natürlich noch nicht mit den passenden Bakterien durchsetzt.
Zum Schluss noch ein paar allgemeine Hinweise zum Thema Aquaristik:
- Eines der wichtigsten Hilfsmittel der Aquaristik ist Geduld. Klingt blöd und nervt oft ganz schön, ist aber wohl so. Wir hantieren hier mit Lebewesen und biologischen Stoffen, die brauchen einfach ihre Zeit, um sich an bestimmte Umstände anzupassen und zu entwickeln. Also in jedem Notfall: Panikmodus aus, der hilft Dir nie weiter.
- In der Aquaristik führen sehr viele Wege nach Rom und die können durchaus äußerst unterschiedlich sein. Genauso viele Wege führen auch am Ziel vorbei. Hängt einfach damit zusammen, dass selbst zwei identisch eingerichtete Becken mit dem gleichen Wasser und dem gleichen Besatz trotzdem oft etwas unterschiedliche chemische und biologische Werte / Bedingungen hervorbringt. Kleinste Unterschiede können sich da schnell auch mal gegenteilig auswirken. Ist halt so, das ist die Natur.
Was bei dem einen klappt, geht dann bei dem anderen schief. Daher kann Dir niemand den Weg zeigen oder den Tip geben, wie es bei Dir mit 100%-iger Sicherheit alles exakt und reibungslos so funktioniert, wie Du es Dir wünschst. Trotzdem: Du wirst den für Dich richtigen Weg finden und hier dafür kompetente und freundliche Hilfe bekommen, also keine Angst, klappt schon. Irgendwie.
- Lass Dich nicht durch irgendetwas abschrecken oder entmutigen. Vieles klingt anfangs kompliziert, ist es aber eigentlich gar nicht.
- Sollte mal ein Problem auftauchen, dann hilft bei der Eingrenzung der Ursache immer
- gut beobachten
- ausführlich dokumentieren, am besten auch mit Fotos, wenn es geht, vermeidet Missverständnisse
- Parameter des Beckens berichten (Wasserwerte etc.) (siehe http://www.garnelenforum.de/board/threads/fragebogen.93202/ )
Gut beobachten sollte z. B. eh kein besonderer Aufwand sein, tut man ja sowieso, also halb so wild. Wasserwerte sollten auch ab und zu mal gemessen werden, besonders zu Beginn und wenn mal ein Problem auftaucht, um die Ursache eingrenzen zu können, ist auch kein übermäßiger Aufwand.
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg und denke, wir freuen uns hier auf Deine Berichte!