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Massensterben über Tage & "weißer" Belag auf Tigergarnelen

so nun aber mal kurz zwischen durch...
Bekannte von mir, die züchten.. machen hier überhaupt kaum schnick schnack...

bissel moss drinn ohne kies...schwammfilter, teilweise kaum licht...

je nach größe pures leitungswasser in den becher zack.. nei gekippt....
und alles paletti bei denen alles guut... und das schon seeeeeehr lange.. und erfolgreich..

warum greif eigentlich immer ich ins klo.?!
....
...
.......
lg
und danke
 
Hallo Nadja,

achso – ok, folgendes…

Für dieses Hobby ist ein bißchen Grundlagenwissen, sowie das Verständnis für diese Grundlagen
eine hilfreiche und selbsthelfende Basis, um generelle Haltungs- und Pflegefehler vermeiden zu können.

Nahelegen würde ich dir zum Beispiel einmal die Aquariums-Fibel von "Andy Blackjack".

Dein Aquarium ist ein in sich geschlossenes biologisches System, welches auf ineinandergreifende Abläufe beruht.
Die Nitrifikationskette ist der grundlegende miteinander verknüpfte Ablauf von dem Stickstoffkreislauf:

Futter und organische Reste werden in Reihenfolge verstoffwechselt: Ammoniak/Ammonium > Nitrit > Nitrat

Diese Verstoffwechselung wird von unterschiedlichen Bakterien vorgenommen,
welche dafür unerlässlich sind und in einem Aquarium daher das eigentliche biologische System sind.
Für diese vier hauptsächlichen Stickstoffverbindungen: Ammoniak/Ammonium > Nitrit > Nitrat
sind unterschiedliche Bakterien zuständig, die ab Neueinrichtung eines Beckens auch quasi so in der Reihenfolge sich ansiedeln.

Stickstoffkreislauf bitte nachlesen.

Erst wenn dieser Stickstoffkreislauf, die Nitrifikation, wirklich rund läuft und die Bakterien zuverlässig
das tun und erledigen, was ihre Lebensaufgabe ist > die Verstoffwechselung von Stickstoffen,
dann funktioniert auch erst dein Aquarium richtig, bzw. macht einfach gesagt das Wasser und den Lebensaufenthalt
für aquatische Bewohner des Süßwassers stressfrei und gesundheitlich möglich.

Diese wichtigen und guten Bakterien leben sessil, was bedeutet, daß die Bakterien substratgebunden leben.
Sie siedeln sich an – bewohnen so gesagt alle möglichen Gegenstände, Pflanzen, Boden und Filtermedien.
Überwiegend benötigen die Bakterien Sauerstoff und halt ihre Nahrung, die Stickstoffe.
Die Bakterienpopulationen für die Stoffe sind reihenfolgemäßig sogar abhängig voneinander.

Stickstoffkreislauf bitte nochmal nachlesen.

Dein Ziel als Aquarianerin ist somit auch erstmal diesen biologischen Kreislauf herzustellen,
was aber eigentlich nur Geduld und ein bißchen dieses Grundlagenwissen bedarf – den Rest
machen die Bakterien selbst und von ganz alleine.

Deine Hauptaufgabe besteht so gesehen darin, dieses biologische System zu unterstützen
und ggf. möglichen entstehenden Ungleichgewichten des Systems entgegen zu wirken.
Was bedeutet, daß du regelmäßig die anfallenden Stoffe ausdünnen solltest.
Das wäre dann der Teilwasserwechsel.

Insgesamt recht einfach und schlicht.

Wenn du also weißt, daß die Nitrifikationskette in deinem Becken funktioniert
und du mit Futter zum Beispiel organischen Stoff in diesen Kreislauf einbringst,
dann weißt du auch, daß dieser am Ende der Kette als Stickstoff "Nitrat" übrigbleibt
und sich daher ansammeln kann, weil das Aquarium ein geschlossenes System ist.

Die (Filter-)Bakterien und Pflanzen helfen dir dabei die anfallenden Stoffe weitesgehend zu minimieren und umzuwandeln.
Letztendlich bleibt dir also Nitrat als Endstoff übrig, den du mit Wasserwechsel selbst aus deinem Becken wechselst.
Wenn das System aber richtig gut funktioniert, dann fällt selbst Nitrat in niedriger Menge an.

Das war jetzt mal der einfache Crash-Kurs quasi.
Das ganze biologische System eines Aquariums kann bei unterschiedlichen Bedingungen auch sehr unterschiedlich reagieren,
weil es weiter viele biologische Abläufe geben kann, die sich gegenseitig beeinflussen können oder würden.

Lies dich in die oben verlinkte AQ-Fibel ein und lerne die Nitrifikationskette zu verstehen.
Die paar wenigen chemischen Bezeichnungen sollten dich dabei nicht abschrecken.

:)
 
Hallo Sven...

Du alter Klug******er:-) NEIIIIIIn echt wirklich nur Spaß.!!!!!

Toll. kann ich da nur sagen danke der Erklärung....:-)

Ich muß sagen... so war mir das schon irgendwie klar.. nur noch nicht unter dem sogen. Namen.
Und sooo tief war ich damit auch noch nicht eingetaucht... da hab ich ja einiges zum lesen...*ujujujujujuujuuj*

Wieviel WW würdest du bei einem 30l Becken empfehlen?
..dann fahre ich mal und hole mal Aufbereitungssalz...

nochmal danke und bis bald
nadja
 
Hi Nadja,
Wieviel WW würdest du bei einem 30l Becken empfehlen?

Die Teilwasserwechsel-Menge würde ich zuerst einmal von der Situation abhängig machen.
In deiner Situation würde ich persönlich wohl mindestens die Hälfte des Beckenswasser wöchentlich tauschen.
Das Frischwasser ein paar Stunden vorher (oder halt den Abend vorher) kalt aus der Leitung holen, EasyLife FFM rein geben und abstehen lassen.
Praktischerweise ein Thermometer rein geben, damit man nach ein paar Stunden weiß, wie die Temperatur ist.
Die Temperatur sollte ja bei dem Wasserwechsel zu der im Becken annähernd gleich sein.

Wegen deinen Glockentierchen kannst du aber mal mindestens 2x die Woche 50% wechseln.

..dann fahre ich mal und hole mal Aufbereitungssalz...
Was meinst du denn damit?
 
HUHUH Sven,

ich meine mit Aufhärtungssalz...
das ich mich eigentlich dazu entschlossen hatte nur noch mit reinem Osmosewasser zu arbeiten, da wir ja die schlechten Werte von Kupfer in der Leitung haben.
Und somit einfach auf Nummer sicher zu gehen... und möglich Fehlerquellen gleich ausschließen kann.

So dachte ich kurz in ferner Zukunft:

Osmosewasser, Salz, Easy Life, 1x die Woche WW fertig...oder ist das eine falsche Vorstellung?

Aber jetzt mache ich dann erstmal, nach deinem Rat, die 2x/Woche den WW von 50%, ja:-)?
Behebt das dann auch die Tierchen und die Rostflecken????????????????????

Oder werde ich dann wohl oder übel nochmal mit Medik. behandeln müssen wie Dirk meinte..?


LG
 
Hi,

Aber jetzt mache ich dann erstmal, nach deinem Rat, die 2x/Woche den WW von 50%, ja:-)?
Behebt das dann auch die Tierchen und die Rostflecken?
dafür ist der 2-malige 50%-Wechsel gedacht, ja.

Osmosewasser, Salz, Easy Life, 1x die Woche WW fertig...oder ist das eine falsche Vorstellung?
Eine falsche Vorstellung sicher nicht.
Das wäre dann halt dein individueller Werdegang für die Wasserqualität deines Beckens.

Ich habe ja auch immer noch eine Kupferbelastung in den Leitungen und nehme nur EasyLife Flüssiges Filtermedium (da ist Zeolith drin).
Kaltes Wasser ordentlich mit Schmackes in den Eimer sprudeln lassen (20 Liter-Eimer),
einen Liter kaltes Wasser heiß gemacht via Wasserkocher dazu, einen Schluck EasyLife FFm rein, kurz umrühren,
Thermometer rein, Deckel drauf und 1 bis 2 Stunden warten… dann wechsele ich Wasser.

Als Wasserwechselhilfe habe ich mir bsw. die Beckenthermometer so in die Becken gepappt,
daß der untere farbliche Teil des Thermometers ungefähr bei 30% Volumen hängt.
Beim Wasserablassen wird bis dahin abgelassen, dann aufgefüllt – so habe ich gleichbleibende Wechsel-Mengen.

Die Entscheidung, ob du es evtl. so machen möchtest wie ich oder aber deine angedachte Version mit Osmosewasser
plus aufhärten etc. ist deine Entscheidung und betrifft aber auch die Art von Besatz, die du pflegen möchtest.
Entscheide dich für eine Variante und mixe sie nicht, zum Wohle der Tiere.

Wenn du die allgemeinen Beckenbedingungen, wie bsw. die Wasserqualität nun schleunigst verbesserst,
dann erledigt sich auch damit das Rumkränkeln der Garnelen und die Glockentierchen sollten verschwinden.
In wie weit deine jetzigen Garnelen das Ganze noch durchstehen können, wird sich zeigen.
Zu sehr geschwächte Tiere verenden aber auch oftmals.

Du kannst mal alternativ so 2,5ml vom EasyLife Flüssiges Filtermedium direkt ins Becken geben, als 'zwischendurch-Hilfe'.
 
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