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LED Beleuchtung bei mir daheim

daphne

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Hallo Leute
So nach und nach haben sich bei mir das ein oder andere Aquarium angesammelt.
Das Regal ist so ziemlich ausgelastet (eins geht aber doch noch:D)
Nun hat sich mir die Frage gestellt: Umrüsten auf LED oder nicht.

Nachdem ich mit einem Kumpel diskutiert habe, nahmen wir die herrausforderung an und fingen an eiinen Prototyp zu basteln.

Nachdem dieser Prototyp gute 3 Monate lief, haben wir das Wagnis angegangen und alle Becken umgestellt.
Hiervon möchte ich nun berichten.

Der Umbau ist Kinderleicht, selbst von Leuten zu bewältigen, die so gut wie kein technisches Verständnis (ein winzig kleines braucht man jedoch) haben, umzusetzen.

Angst vor Strom braucht man auch nicht zu haben, schließlich bewegen wir uns hier im 12 Volt Bereich.

Umgebaut haben wir 4 unterschiedliche Abdeckungen. Jede für sich benötigte ein klein wenig Geschick um die Verkabelung weitestgehend unsichbar anzubringen, was ehrlich gesagt nicht bei jeder hinzukriegen war.


Von anfangs 156 Watt mit Beleuchtung mit LSR mit 15 und 18 Watt (je nach beckengröße) bei 11 Becken habe ich nun ganze 39,6 Watt Verbrauch

Somit bringt der gesamte Umbau eine Ersparnis von sage und schreibe 116,4 Watt.
Und das kann sich doch wohl sehen lassen..oder?

So hier nun die Bilder und der Vesuch, gut zu erklären.
 
Als erstes muss natürlich die elektronische Abdeckung (oben und von außen auf der Abdeckung) demontiert werden.Dies geht mal besser, mal schlechter runter, manchmal hat man auch gar keine und dann muss man sich was anderes überlegen.

Dann nimmt man sich einen kleinen 4mm Bohrer und bohrt von unten da 2 kleine Löcher hin, wo der LED Knopf hin soll, schiebt über ds 12 V Kabel eine kleine Unterlegscheibe aus Gummi, (damit sich der Knopf hinterher besser ausbalancieren kann) schiebt dann das Kabel durch die Bohrlöcher und zieht den Knopf vorsichtig bis anschlag hoch. Das ganze dann (je nach Beckengröße und Geschmack) 2,3 oder 4 x.

IMG_1935.JPGIMG_1904.JPG
Das ganze wird dann mit einem kleinen Kabelbinder gegen zurückrutschen gesichert.

Nachdem man dann alle Kabel durchgezogen hat, werden sie mit einer Lüsterklemme verbunden (ein Kabel rechts rein, eines links aber auf einer Seite der Klemme)
An das freie, andere Ende der Lüsterklemme hängt man ein etwas dickeres z.B. Lautsprecherkabel dran. Dies wird dann die Hauptstromversorgung.
IMG_1906.JPG
Dann bohrt man ein Loch mit Bohrergröße 5mm durch die gleiche Wand, wo auch das alte 220V Kabel durchgebohrt wurde.
IMG_1907.JPG
Das dicke Kabel wird dann durch das gebohrte Loch geschoben und ebenfalls gegen zurückrutschen mit einem Kabelbinder gesichert.
IMG_1911.JPGIMG_1913.JPGIMG_1915.JPG
 
Als nächstes sortiert man die Kabel ordentlich ein
IMG_1920.JPG
und schließt einfach mal probehalber die dickeren Kabel an das netzteil um zu kontrollieren: richtig angeschlossen oder nicht. Bei richtig angeschlossen leuchten dann die LED´s ;)
IMG_1916.JPG

Was hierbei wirklich schön ist, ist die Tatsache, dass die alte Technik vollständig erhalten bleibt. Man kann also jederzeit bei welchen Problemen auch immer (z.B Netzteilausfall o.ä.) jederzeit auf die alte Technik der LSR zurückgreifen. Nur Stecker in die Steckdose und fertig ist man.
Auf das große Netzteil hat man sogar eine Lebenszeit von bis zu 50 ! Jahren (lt. Hersteller) angegeben.

Das im Test befindliche, deutlich billigere Netzteil hat dann nach 8 Wochen den Dienst quittiert, weshalb diese Baureihe auch jetzt nicht mehr in den Einsatz genommen wurde.

So..weiter gehts:
Nachdem man den Lichttest bestanden hat, kann man den alten Deckel wieder aufkleben. Aber bitte nicht zu viel Klebemasse aufbringen. Wenn man was vergessen hat, ist es richtig Arbeit das Silikon wiedr zu entfernen. Also warten bis alles fertig ist, bevor man wieder zuklebt.
IMG_1917.JPG
Dann das alte 220 V Kabel aufwickeln und mit Kabelbinder sichern..oder vorher ganz aus dem Deckel ausbauen, falls die alte Beleuchtung hin sein sollte.
IMG_1919.JPG
 
Technisch gesehen sind wir nun fast am Ende angelangt.
Fast heißt, je nachdem wieviel becken man umbauen will, wiederholt sich das ganze jetzt so von Becken zu Becken. Man wird immer schneller und sicherer in der verarbeitung.
Mein Kumpel und ich haben für den umbau der 11 Becken genau 4 Stunden gebraucht

Jetzt muss natürlich noch die Verkabelung zum Netzteil erfolgen. Super simpel ist auch das hier.
Man nehme Klemmen, die sich immer wieder aufkippen lassen, somit wird auch das umstellen von Becken genauso Kinderleicht gemacht, wie mit Stecker aus Steckdose ziehen.
IMG_1921.JPG
Dem Netzteil wurde der ursprüngliche Stecker einfach abgeknipst und mit den Kipplüsterklemmen verbunden. Fertig.
Jetzt noch die Verkabelung der Beleuchtung zum Netzteil:

Man hat (je nach Beckenanzahl) unterschiedlich viele Klemmen. 2 Benötigt man auf alle Fälle, da man die Kabel jeweils getrennt anklemmen muss
IMG_1922.JPGIMG_1923.JPG
Ihr seht hier das Hauptkabel, welches jeweils 2 Klemmen hat. Hier in diese Klemmen wie schon geschrieben ein Lampenkabel rechts und eines links rein. Dann noch Stecker in die Steckdose und fertig ist man.

Als sehr positiv anzusehen ist hier auch, dass man sich keine Gedanken um die richtige oder falsche Verkabelung machen muss. Entweder das Licht geht oder nicht.Auf rechts oder links..auf Kabel mit weißem Streifen dran oder ohne. Wenn das Licht nicht geht hat man nnur eine alternative: Umstöpseln 8)

Das Ergebnis sehr ihr hier. Auch wenn die Bilder mehr als nur mieserabel sind...Tschuldigung..
Heute Nachmittag kommt mich jemand besuchen..dieser jemand schaut sich das hier an und wird bestimmt was zu der miesen Fotoqualität sagen und wie gut es tatsächlich aussieht ;)
IMG_1924.JPGIMG_1925.JPGIMG_1926.JPG
 
Hi Esther,

sehr schöne Doku. Danke.

Was mich noch Interessieren würde sind die verwendeten LED´s und Bilder vom Becken, evtl. auch ein vorher/nachher vergleich.

Edit: Ah okay, dann hat sich das mit den Bildern ja erst mal erledigt.
 
Hier auch noch ein paar technische Daten:

Spritzwasser geschützer (lt. Hersteller) Strahler warmweiß: (sind übrigens alle vor Einsatz bei mir wasserdicht eingegossen worden, per Hand)

Leistung 1,8 W
Peakwellenlänge 587,0 nm
Dominante Wellenlänge 582,0 nm
Schwerpunkts Wellenlänge 578,0 nm
Peak Halbwertsbreite 109,0 nm
Farbtemperatur 3046 K
Farbreinheit 55 %
Farbwiedergabe 62 Ra
Kurzdatenblatt
Strom 157 mA
Spannung 12,00 V
Effizienz 84 lm/W
Lichtstrom 159 lm

Spritzwassergeschützter Strahler Weiss
Technische Details
Leistung 1,8 W
Peakwellenläng 453,0 nm
Dominante Wellenlänge 496,0 nm
Schwerpunkts Wellenlänge 544,0 nm
Peak Halbwertsbreite 23,0 nm
Farbtemperatur 5947 K
Farbreinheit 3 %
Farbwiedergabe 75 Ra
Kurzdatenblatt
Strom 149 mA
Spannung 12,00 V
Effizienz 85 lm/W
Lichtstrom 153 lm

Ein Test in stark bepflanztem Becken wird demnächst neu gestartet.

Im ersten Test hatten wir andere LED´s und da hat es nicht so wirklich funktioniert.
 
Hi,

"sind übrigens alle vor Einsatz bei mir wasserdicht eingegossen worden"

wie das? bin hochinteressiert.
Habe gehört, dass auch LED Leisten super gut funktionieren sollen. Hat da schon jemand Erfahrung? Diese LED Leisten sollen einfach unter die Abdeckung zu kleben sein.

Danke!
 
Hiho,

durfte mir das ganze heute vor Ort anschauen und ich muss sagen, dass die Bilder die Helligkeit garnicht rüber bringen.
Die Becken sind wirklich gut ausgeleuchtet. Find sie im Vergleich zu den Standardröhren von solchen Becken sogar heller.
Werd spätestens im nächsten Jahr auch auf LED umsteigen.
Wie genau weiss ich noch nicht aber Esters Variante ist auf jeden Fall interessant!
 
danke sarah
Darfst ruhig sagen wie bescheiden die Aufnahmen im direkten Vergleich sind... kein Problem..weils ja auch stimmt :( sind ja auch bescheiden geknipst

kati
ich hab von der klebevariante auch schon gehört, denke aber, dass die dauerhafte feuchtigkeit die klebekraft schnell zurneige gehen lässt.
die LED selbst hat einen wasserabweisenden Schutz. Dieser reicht aber nich für den Einsatz z.B. im Aquarium. Eingegossen wurden sie mit sowas ähnlichem wie Epoxidharz. Frage aber nochmal ganz genau nach.
 
Ich will aber nicht so böööööse Worte in den Mund nehmen ;-P
Aber so sind Digicams halt...haben wir heute ja drüber geredet ^_^
Kann nur sagen...meine Augen haben es besser gesehen, als es dein Foto rüber bringen kann.
Es war Hell!
Und deine kleinen Krabblern ziehen jetzt ein :)
 
Interessanter Beitrag!
85 Lumen pro Watt sind auch nicht schlecht wenn man andere Leuchtmittel vergleicht.
Beispiel:
Sunglo 15W 860 Lumen = 57 Lm/W
Dennerle Nano Light 11W 900 Lumen = 82 Lm/W (Ich glaube hier hat dennerle die Angabe aber schon mit dem Reflektor gerechnet.

Freue mich mehr darüber zu lesen!
Wie schauts mit dem Spektrum der LEDs aus bezl Pflanzenwuchs?
 
Hallo Esther,

danke für die Doku, mir jucken auch schon immer die Finger wenn ich meine HQI-Lampe beim stromfressen beobachte...
Sehe ich das richtig, dass du alle Becken mit einem einzigen Netzteil betreibst?

Viele Grüße,
Sonja
 
Hi daphne

sieht ja echt Top aus und dein Bastelbericht ist echt gut geworden!
Doch mich würde mal interessieren wie schaut das ganze mit herkömmlichen LED-Birnen ausm Baumarkt aus die es als ersatz für die Halogenstraler P9/6 gibt sollen laut Verkäufer ja auch spritzwasser geschützt sein und werden ja nur in eine spezielle Fassung gedreht kennt das jemand als ersatz für leuchtstoffröhren???

MfG MrKrabs
 
Wie schauts mit dem Spektrum der LEDs aus bezl Pflanzenwuchs?

Ich schrieb ja, dass da jetzt grad ein neuer Test gestartet wird und ich somit leider noch gar nichts dazu sagen kann. Bei meinen mager bepflanzten Becken gibts nix zu meckern. Ich hab aber auch nur Moose drin und eine Schwertpflanze. Die hats bislang nicht gejuckt.
Danke aber für deine Ausführungen zur Lichtausbeute. Wusste ich auch noch nicht :)

Sehe ich das richtig, dass du alle Becken mit einem einzigen Netzteil betreibst?
Jepp. Siehst du richtig. Dieses Netzteil hat selbst im Standby nur 0,3 Watt Verbrauch, welches aber durch Betrieb einer Zeitschaltuhr auch komplett wegfällt.

sieht ja echt Top aus und dein Bastelbericht ist echt gut geworden!
Danke schön für dein Lob an eine nur wenig technisch begabte Frau ;)

Noch was wichtiges für Interessierte:
Bei den Materialien handelt es sich ausschließlich um Deutsche Qualitätsware und keinen asiatischen Billigramsch
 
Hallo Zusammen,

*lach* Esther, ok erstmal danke für Deinen schönen LED Selbstbau Bericht, aber auch Deine LEDs wurden von Chinesischen Kindern letztenendes fabriziert, auch wenn Du die Einzelkomponenten in Deutschland gekauft hast.:):):)

Gruß
Michael
 
Mal ein Zwischenbericht:
Das gelbe Licht sind nun auch die flachen Hochleistungs LED´s.
Somit reichen 2 Knöpfe für ein 54 Liter Becken völlig aus.

Auch habe ich mein 20 Liter "Bullauge" in Betrieb genommen und ebenfalls mit 2 Knöpfen ausgestattet.
Da dies im Wohnzimmer steht, brauchen wir abends keine andere Beleuchtung mehr anzuknipsen. Ist richtig schön aber angenehm hell. ;D

Einige Pflanzen lassen grad die Köpfe hängen, bin aber noch nicht ganz sicher woran das liegt.
Java- und Ancormoos wächst wie doof, dicht und sattgrün, Willowmoos scheint genau wie Vallisnerie einzugehen.

Willow und Vallisnerie sind nur in einem Becken, weshalb ich momentan die Düngung etwas erhöht habe.

Korallenmoos ist superdunkel im grün und sehr dicht und fest geworden. Und die Schwertpflanze wächst auch schön sauber weiter.

Alles in allem bin ich froh umgestellt zu haben.
 
Hi,
Verrâtst du uns wo die LEDs her sind und was die Bauteile gekostet haben?
Gerne auch úber PN.

LG
Jendrik
 
Hi Esther,

habe dasselbe Ergebnis mit LED Leisten. Moose wachsen nahezu problemlos während es bei anderen Pflanzen zu Problemen kommen kann (bei mir Hornkraut). Allerdings habe ich auch keine Algen in diesem Testbecken.

MfG

haiko
 
Hallo,

leider muss ich wieder mal den Spaß kleinreden. Natürlich ist das ein schönes Projekt und durchaus beachtenswert.
Trotzdem sind einige Dinge nicht richtig.
Von anfangs 156 Watt mit Beleuchtung mit LSR mit 15 und 18 Watt (je nach beckengröße) bei 11 Becken habe ich nun ganze 39,6 Watt Verbrauch
Zwar ist der Stromverbrauch natürlich deutlich geringer geworden, aber er wäre durch den Einsatz anderer Technik ebenfalls möglich gewesen. Außerdem muss man die Lichtausbeute mit einrechnen. In den meisten Komplettsetdeckeln sind T8-Lampen mit KVG verbaut. Diese erreichen meist nur um die 60 Lumen/Watt wenn man die Vorschaltverluste mit einrechnet.
Aber vergleichen wir erst mal das mit den LED. Bei der gleichen Lichtausbeute spare ich ca. 30% Strom. Das wären also bei 156 Watt Bezugspunktleistung ca. 47 Watt Einsparung. Um also die gleiche Lichtmenge zu erereichen müsstest du fast 110 Watt LED-Beleuchtung aufbauen.

Wenn statt des KVG ein EVG eingesetzt wird, ereiche ich mit einer kleinen T8 ca. 75 Lumen/Watt. Spare ich also nur noch knapp 12%Strom um die gleiche Beleuchtungsstärke zu erreichen.
Setze ich eine T5-Beleuchtung ein, erreiche ich sogar etwa 96,5 Lumen/Watt und habe eine effektivere Beleuchtung. Stromsparnutzen der LED -10% (Reflektionsverluste schon abgezogen).

Angst vor Strom braucht man auch nicht zu haben, schließlich bewegen wir uns hier im 12 Volt Bereich.
Auch das ist leider nicht ganz zutreffend. Klar einen Stromschlag braucht man nicht zu fürchten, aber auch mit 12 Volt kann man wunderbar Kurzschlüsse und Brände produzieren. Hinzu kommt, dass durch eigene Umbauten im Brandfall unter Umständen der Versicherungsschutz wegfallen kann (OK - ist eher unwahrscheinlich, aber leider nicht unmöglich).

Bei dem Einbau ist allerdings auch ein Fehler gemacht worden. Die LED wurden eingegossen. Das bedeutet die entstehende Wärme kann nicht abgeführt werden. Gerade Hochleistungs-LED benötigen aber eine Kühlung. In der Regel reicht ein ausreichend großer Kühlkörper.
Was bedeutet das Fehlen für die LED? Die Lebensdauer der LED sinkt deutlich und vor allem steigt der Leuchtkraftverlust über die Lebensdauer signifikant an. Von den theoretischen 85 Lumen/Watt ist man dann schnell weg. Bereits nach einem Jahr dürfte sich das auf unter 60 Lumen/Watt bewegen.

Die Aquarienbeleuchtung mit LED ist derzeit ein großes Thema. Es ist auch gut, dass sich viele Leute damit beschäftigen und diese Technik einsetzen. Das führt zu einer schnelleren Entwicklung in der Industrie. Trotzdem sollte man das Thema realistisch betrachten und da zeigt sich, dass die Wirtschaftlichkeit noch nicht gegeben ist. Die theoretischen Einsparungen beim Strom gehen immer auch mit Einsparungen in der Lichtausbeute einher. Es gibt zwar mittlerweile LED die deutlich über 100 Lumen/Watt erreichen, allerdings sind dort die Anschaffungskosten recht hoch. Und wie dort die Lichtausbeute über die Lebensdauer ist, sagt einem auch keiner.
 
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