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Kupferleitungen

Hallo zusammen,

Hat hier jemand tatsächlich schon mal bei sich ein Massensterben im Aquarium gehabt wegen zu hohen Kupferanteil im Wasser? Also nicht der Freund vom Schwager oder so was. Im Internet gelesen gilt auch nicht. Wer hat selbst diese Beobachtung am eigenen Aquarium gemacht und kann alle anderen Ursachen für ein Massensterben ausschließen und es auf das Kupfer zurückführen?

Ja, ich. Der erste Versuch, Goldfische zu halten (als ich noch klein war), hat für die Fische schon in der ersten Nacht ein böses Ende gehabt. Das war Kupfer. Unser Wasserkocher hat eine offene Heizspirale, und die wird grün, wenn wir unser Wasser ungefiltert verwenden. Zur Info: Unser Haus ist 35 Jahre alt, und wir haben recht hartes Wasser. Und trotzdem Kupfer im Trinkwasser. Also ich wär da mehr als vorsichtig - das Zeug ist übel , auch für Menschen.

Liebe Grüße
Ulli
 
Kupferleitungen werden von innen auch Grün, absolut normal und eine Frage der Zeit. Tatsächlich sollte das Kupfer im Wasserkocher eher wieder schön rotbraun werden damit gefährlich wird.

Das Kupfer Wirbellose umbringt ist ebenfalls, jedenfalls für mich, keine Frage, aber das man mit einem einfachen Wasserwechsel aus einer Kupferleitung in einem normal bepflanzten Becken eine Kupferkonzentration erzeugen kann die gleich tödlich für den gesammten Bestand ist, halte ich für ein Ammenmärchen. Evtl. interessant wäre mal der LD 50 (Kupfer) für Garnelen, dann ließe sich das ja mal schnell nachmessen und an einem einfachen Becken mit Pflanzen durchspielen.
 
Hallo Fabian,

vielleicht solltest du diesbezüglich mal bei Werner Klotz ( Nick: wklotz )anfragen. Ich meine mich mit ihm schon mal über das Thema unterhalten zu haben und er hat da wissenschaftliche Untersuchungen zur Hand gehabt. Zwar nur für eine Speisengarnelenart, aber ist ja schn mal die richtige Richtung.
 
MadChemnist wrote: Das Kupfer Wirbellose umbringt ist ebenfalls, jedenfalls für mich, keine Frage, aber das man mit einem einfachen Wasserwechsel aus einer Kupferleitung in einem normal bepflanzten Becken eine Kupferkonzentration erzeugen kann die gleich tödlich für den gesammten Bestand ist, halte ich für ein Ammenmärchen.
Jaaaaaaa, wie schnell das gleich gefährlich ist durch die Wasserwechsel, DAS ist natürlich eine interessante Frage, das stimmt.

Frage ist aber auch: Lagert sich das Kupfer evtl. im Bodengrund ab und erreicht so doch durch die Wasserwechsel über die Zeit schädliche/tödliche Dosen?
 
@Christian:
Das ist doch schonmal nen guter Anfang, ich wende mich heute abend mal per PM an ihn und dann schau ich mal wie man am besten mal ne kleine Kostengünstige Versuchsreihe aufzieht.

@Beasti:
Wie es dabei mit dem normalerweise vorkommenden Cu?+ also Cu[II]
ist kann ich dir leider nicht sagen, aber sicher ist, dass man sich dieses Problem bei verwendung von warmen Wasser einhandeln könnte. Dabei läuft die Rektion von
Cu?+ mit CuO -> 2 Cu+ in der Wärme. Bei Abkühlung oder Oxidation geht das gleichgewicht zurück und man hat das dann feinverteilte Kupferoxid aus der LEitung im Becken. Gleichzeitig wir dabei die Leitung wieder für andere Lösungsvorgänge zugänglich.
Im Bodengrund gebundenes Kupfer kann aber über Chelatoren+Wasserwechsel wieder aus dem System entfernt werden, wenn man dem ganzen etwas Zeit gibt.
Unsere Bibliothek hat leider nicht viel in sachen Gewässerwirtschaft zu bieten, aber ich hab mir mal ein entsrepchendes Werk vormerken lassen.
 
Ich weiß von einem Falle, aus der Aquariennewsgroup, bei den nach einem Fischsterben, ein erhöhter Kupferwert im Wasser gemessen wurde.
Es stellte sich dabei herraus, das das Wechselwasser über längerem mit Kupferbelastetem Wasser gemacht wurde.
Durch die von MadChemist beschriebenen Vorgänge hatte sich in dem Becken das Kupfer so angereichert, das selbst mehrere gründliche Wasserwechsel den Wert auf Dauer nicht wirklich senken konnten. Aus dem Boden ging immer wieder Kupfer in Lösung, so das als Mittel zur Beseitigung des Kupferproblems nur eine Neueinrichtung blieb.

Genaueres sollte sich entweder im Archiv der Newsgroup http://www.drta-archiv.de/ bzw durch eine Suche im Archiv der Google Newsgroup-suche finden.
http://groups.google.de/group/de.rec.tiere.aquaristik?lnk=sg&hl=de
bzw
http://groups.google.de/group/de.rec.tiere.aquaristik/search?hl=de&group=de.rec.tiere.aquaristik&q=kupfer+boden&qt_g=Diese+Gruppe+durchsuchen
 
Der beschriebene Vorgang bezieht sich im übrigen auf Wasser aus nem Heißwasserboiler oder vergleichbaren Warmwasserquellen.

Das Posting ist ganz spannend, aber im Prinzip auch keine Hilfe, da die meisten eh schon mit hartem Wasser zu kämpfen haben (Ca-Tauscher), aber schön finde ich dass er Aktivkohlefilter für genauso nutzlos hält.
 
aber der Anreicherungsvorgang passiert doch auch bei weniger Kupfer im Wasser ;) dauert halt nur etwas länger bis giftige Konzentrationen erreicht werden. Nach der Möglichkeit der Anreicherung im Boden hatte BEASTIEPENDENT doch genau gefragt.
Oder hab ich da etwas falsch verstanden?

Im gesammten Threat ist auch die Rede davon, das das Wasser aus beiden Leitungen, warm wie kalt belastet aus der Leitung kommt.
 
Die von Dr. Kremser angesprochene Anreichunerung bezog sich aber auf bakterielle Vorgänge, stichwort Schlick Schlamm Mulm, aus dem das Kupfer bei ungüstiger entwicklung wieder frei werden kann, genau wie Phosphate z.B. auch. Die Anreicherung wird aber auch durch Dünger begünstigt die gering aber notwendige Kupferkonzentrationen enthalten.
Da würde ich also mal sagen das nicht zwingend die Wasserleitung schuld ist, sondern es letztlich immer zu einer Anreicherung im Boden kommt.
Man hat auch ab Wasserwerk scon Kupfer im Wasser.
 
Hallo,
mal eine Frage, ich habe hier die Sera Wassertest-Box. Da ist unter anderem auch ein Kupfer-Test bei der ab einer Menge von 0.1 mg/l Kupfer reagiert (weiß nicht, ob es noch genauere Tests dafür gibt, habe halt nichts Besseres). Bei mir war allerdings noch nichtmal im Ansatz eine Verfärbung zu erkennen, auch nicht, als ich heute morgen direkt nach dem Aufwachen mal eine ordentliche Ladung Warmwasser aus der Leitung geholt und dann gemessen habe. Wie sicher kann ich jetzt sein, dass mein Leitungswasser unbedenklich ist?
 
murks wrote: Also stimmt meine Aussage, das der Kupferwert im Weselwasser möglichst niedrig zu halten ist, weil es unter Umständen zu einer Anreicherung im Becken kommen kann.

"unter umständen" explodieren Atomkraftwerke...
Das ganze ist eine ziemlich waage Aussage hinter der auch gut ein "keine Ahnung wann wieso weshalb ob überhaupt" stecken könnte.

Mit sicherheit ist Vorsicht besser, da gebe ich dir bedingslos recht, aber wenn man sich kritisch mit dem Thema befassen möchte, kann sowas eigentlich nicht reichen.
 
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