Kampffische kommen mit extrem kleinen Becken zurecht - sie werden z.B. in Thailand in alten Whiskey-Flaschen aufgezogen, und auch die meisten Züchter halten sie in relativ kleinen Behältern (meistens deutlich < 10l). Das scheint für die Fische okay zu sein - immerhin kriegt man sie auch bei dieser Haltung gut zur Zucht konditioniert und sie erreichen angeblich auch ihre volle Lebenserwartung.
Meiner Meinung nach verpasst man bei dieser Haltungsart aber einiges von dem, was Kampffische zu bieten haben - die Tiere sind sehr charaktervoll und neugierig, was erst in größeren, gut eingerichteten Behältern zur Geltung kommt. Letzlich kommt es aber auch auf das Individuum an, wie viel Platz genutzt bzw. gebraucht wird - Ich habe ein Trio aus dem Zoohandel in meinem 1m-Gesellschaftsbecken, und die Tiere nutzen das ganze Becken mehr oder weniger aus, wobei das aktuelle Männchen aber etwas fauler ist als sein Vorgänger. Im Gegensatz dazu habe ich mir einen Hochzucht-Kampffisch gekauft, der in meinem 80er-Becken total verloren war - jetzt sitzt er in einem 40er-Becken und ist deutlich aktiver und neugieriger.
Ich persönlich denke, dass man (gerade bei Tieren aus der Hochzucht, die es von kleinauf gewöhnt sind) Kampffische auch in realativ kleinen Becken gut halten kann - wichtig ist, dass das Becken mit unterschiedlich hoher Vegetation und freiem Schwimmraum gut strukturiert ist, so dass Verstecke und andere erkundenswerte Winkel entstehen. Den Rest besorgt dann abwechslungsreiches (Lebend-)Futter und ab und zu ein wenig Anstachelung durch einen kleinen Spiegel o.ä...