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Kampffisch und Garnelen

...also in meinem 90l Becken mit Hamburger Mattenfilter habe ich seit über einem Jahr einen Kampffisch der sich sichtbar wohl fühlt.
Ganz am Anfang bekam er zwar mal in die Flossen gezwickt, aber es hat nicht lange gedauer bis sich beide Spezies gegenseitig völlig ignorierten.
Der Nachwuchs meiner Garnelen zeigt ebenfalls Null Interesse am KaFi, da sie ihn ja schon immer kennen.

Hier der Link zu meinem Becken
Hamburger Mattenfilter - Kombi Bepflanzte Platzsparmatte mit inversem Eck 90l Cube
 
Hallo,
bei mir ging die Vergesellschaftung über ein halbes Jahr gut.Dann hatte der Betta doch mal aus "Neugier" probiert---und anschließend innerhalb von 2 Wochen alle Tigergarnelen (Wildform, also nicht rot) "ausgelöscht". Er schwamm auch munter durch das dichteste Moos um an sein neues Lieblingsfutter ranzukommen... Gute Entscheidung es besser zu lassen;-)
LG sing
 
Bei meinem Zeus (Gott hab ihn seelig) hat das auch nicht in 120 l mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten hingehauen...
 
Hallo, mein Erfahrungsbericht zu dem Versuch Kampffische und Garnelen zusammen zu halten
Ausgangslage:
Ich habe 10 ausgewachsene Bloody Mary Garnelen + Nachwuchs in einem dicht bepflanzten 60Liter Aquarium (Foto) sich einen Monat einleben lassen.
Vor einem Monat habe ich dann 4 Kampffische (1m & 3w) hinzugesetzt, ich hatte gelesen das die Kampffische wegen der langen Flossen zu langsam sind und daher nur gelegentlich mal eine Junggarnele verspeisen.
Dazu gebe ich alle 3 Tage aufgetaute rote Mückenlarven mit der Pinzette (die sie auch gerne essen), bzw. Flockenfutter an den anderen Tagen (wird nur wenig gefressen)

Resultat:
Diese kleinen Biester (insbesondere die Weibchen) jagen regelrecht die Junggarnelen, uns zwar den ganzen Tag.
Es ist regelrecht ihre Freizeitbeschäftigung durch das Moos zu kriechen und zu erstarren bis sie vorschnellen um sich eine kleine Garnele zu schnappen.
Nach paar mal kauen spucken sie dann den leeren Panzer wieder aus.
Ich glaube nicht das bei dieser Jagd eine der kleinen Garnelen durch kommen wird, da sie ja mindestens ein halbes Jahr brauchen um eine gewisse Größe zu erreichen, womit wir beim positiven wären.
Die großen Garnelen scheinen sie nicht anzurühren. Sie sind zwar etwas schreckhaft nun, nicht mehr so freizügig, aber sie kommen ab und an raus und die Kampffische gehen sie auch nicht an, schauen sie kurz an und schwimmen dann weiter.

Fazit:
Ich denke es kann funktionieren, man sollte jedoch keinen Garnelennachwuchs erwarten und besser nur 1 Männchen oder maximal dazu noch 1 Weibchen vom Kampffisch dazu nehmen wenn überhaupt.
Die Männchen sind zwar wirklich zu langsam für die Garnelen, aber die Weibchen haben nicht die langen Flossen und sind schneller. Dazu kommt das sie gerne durch das Moos kriechen und mit dem versteinern eine gute Taktik haben um die kleinen Garnelen im Moos zu kriegen.
Ich denke gerade darüber nach die zwei jagdfreudigsten Weibchen wieder rauszunehmen um zu sehen ob dann ein paar der kleinen Garnelen durchkommen.
Wenn es was neues gibt melde ich mich noch mal, ansonsten könnt ihr davon ausgehen das es so geblieben ist (also keine großen Garnelen angegangen wurden).

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Ich denke es kann funktionieren, man sollte jedoch keinen Garnelennachwuchs erwarten und besser nur 1 Männchen oder maximal dazu noch 1 Weibchen vom Kampffisch dazu nehmen wenn überhaupt.
Und Bock und Weib in getrennten Becken halten, bitte. Egal wie lang die Flossen sind.

Ich denke gerade darüber nach die zwei jagdfreudigsten Weibchen wieder rauszunehmen
Eine gute Entscheidung, sowohl für die Garnelen, den Kampffischmann, als auch die Damen. Ich hoffe, dass du sie nun artgerecht in Einzelappartements halten möchtest. :)
 
@Wolke Danke für dein Feedback:
Ich halte jetzt ein Pärchen nach wie vor in dem Garnelenbecken, fühlen sich wohl und es gibt keinen Stress, gab es allerdings vorher auch nicht weil alle mit der Garnelensuche beschäftigt waren ^^
Die 2 rausgenommenen Weibchen sind in einem großen Gesellschaftsbecken und fühlen sich auch wohl (nur das dort jetzt keine Babygarnelen mehr zu finden sind).
Bock und Weib zudem nun getrennt zu halten (wie du es empfiehlst) denke ich ist nicht nötig da das Becken groß genug für beide ist und dicht bepflanzt genug zudem, so das sie ihm problemlos aus dem Weg schwimmen kann, ohne Stress.
Sie ist manchmal sogar ein wenig überrascht wenn sie ihm mal wieder begegnet (sie fühlt sich also nicht verfolgt oder bedroht), wobei er sie dann nie angreift, nur die Flossen stellt er kurz auf, aber dann wars das auch schon.

Ich denke Artgerechte Haltung ist wenn sich alle wohlfühlen.
(Ja, die Babygarnelen sind jetzt ein Argument ^^ aber in der Natur müssen sie auch aufpassen und wenn sie eine gewisse Größe haben sind sie sicher und können mit den anderen auf die offenen Flächen die LED-Sonne genießen ^^)
 
Bock und Weib zudem nun getrennt zu halten (wie du es empfiehlst) denke ich ist nicht nötig da das Becken groß genug für beide ist und dicht bepflanzt genug zudem, so das sie ihm problemlos aus dem Weg schwimmen kann, ohne Stress.
Ja gut... es gibt immer wieder beratungsresistente Kampffischhalter, die meinen, ausgerechnet ihre Fische machen eine Ausnahme, was ihre natürlichen Bedürfnisse betrifft. Wahrscheinlich irren all die tausende anderen Bettahalter, die aus jahr(zehnt)elanger Erfahrung sprechen. "Mein Kampffisch fühlt sich in Gesellschaft wohl und hat keinen Stress" ist eines der bestgepflegtesten Gerüchte in der Aquaristik. Bis zu dem Zeitpunkt wo die Tiere einen verfrühten Tod sterben. Ja warum wohl? :rolleyes:
 
@Wolke ich werde deinen Einwand im Auge behalte.
Ich hoffe ich muss dazu erst in 3 Jahren wieder was schreiben, was bedeuten würde das du hier falsch liegst, worum es aber nicht geht, denn:
Anderen Meinungen nicht blind zu vertrauen, diese stattdessen mit eigenen Beobachtungen und eigenem Verstand abzugleichen um sich so eine eigene Meinung zu bilden, das würde ich nicht als "Beratungsresistent" bezeichnen.

Der Hauptgrund warum ich sie nicht trenne, ist neben meinen Beobachtungen der logische Widerspruch eine Paarhaltung als nicht Artgerecht zu bezeichnen, da in diesem Fall der Fisch Artgerecht (der Natur entsprechend/in der Natur) ausgestorben wäre, da die Möglichkeiten der Fortpflanzung eliminiert würden. Ich denke daher das die Frage "Einzelhaltung oder Paarhaltung = Artgerecht?" auch vom Beckentyp abhängig ist (+ viele andere Faktoren).
Wie gesagt, ich behalte das im Auge und ich melde mich wenn es dazu ein Ergebnis gibt, aber nur um Wissen zu teilen, nicht um dich zu widerlegen, nicht weil ich Recht haben will.
Danke nochmal für deinen Beitrag Wolke
 
Dein Hinweis auf den Abgleich mit Verstand und Erfahrung ist ein gutes Stichwort. Hast du dich schon mit dem natürlichen Habitat von Betta splendens beschäftigt? Ich finde es eine gute Orientierung, um den Fischen ein möglichst naturnahes Leben zu ermöglichen.

In den Reisfeldern des fernen Ostens stecken sich die Böcke ein Revier von ca. 30x30cm ab. Darin patroullieren sie stundenlang und verjagen jeden Eindringling, der in Sichtweite kommt. Kein anderer Fisch, weder Weibchen, noch Konkurrenten, werden auch nur annäherungsweise geduldet.
Zur Paarungszeit blubbert das Männchen ein Schaumnest, und dann, und nur dann, darf ein williges Weibchen in sein Revier. Schnell mal eben umwerben, paaren, Eier einsammeln, und dann das Weib schnellstmöglich wieder loswerden. Für den Rest des Jahres, nach dem Verjagen der adulten Brut, lebt der Bock wieder als Single.

Jeder Beifisch ist für einen Betta ergo ein potentieller Revierfeind und bedeutet puren Stress. Den sieht man ihm nicht unbedingt direkt an. Nicht jeder Betta äußert sein Unbehagen gleich mit Stressfärbung.

Soviel zum natürlichen Verhalten eines Bettas. Paarhaltung und Vergesellschaftung im Aquarium hat damit nicht das Geringste zu tun. Wenn man einen Kampffisch naturnah halten kann, sollte man das zum Wohle des Tieres auch tun. Und im Falle von B.splendens bedeutet das strikte Einzelhaltung.

Noch ein weiterer Aspekt, der oft vergessen wird: Vergesellschaftete Bettas fressen auch das Futter der anderen Fische. Welches allerdings in den seltensten Fällen rein carnivor ist. Für Bettas jedoch Pflichtprogramm.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Wolke, Danke, das macht Sinn, tolle Erklärung. Ich wusste bisher nur vom Reisfeld als Heimat und dass das Becken nicht zu groß sein darf. Ich habe das trotzdem erst noch einmal nen Tag beobachtet gehabt, aus der Perspektive deiner Erklärung, und nun das Weibchen umgesetzt. Ich denke aber wenn er sein Schaumnest gebaut hat kann ich für paar Tage wieder ein Weibchen einsetzen, damit er machen kann was ein Mann zu machen hat ^^ Die Garnelen und Blauen Leuchtaugen, Dornaugen und Ohrgitterharnischwels scheinen in Harmonie mit ihm zu leben, die ignoriert er total. Hoffe das er durch das regelmäßige FÜTTERN von roten Mückenlarven nie auf die Idee kommt die großen Garnelen anzugehen (wie von anderen hier ja bereits beschrieben), falls es dazu kommt melde ich mich nochmal, ansonsten ist alles friedlich geblieben. Bye
 
Hallo Biene- danke für Deinen super Beitrag zum Lebensraum von Bettas. Vielleicht überzeugt das ja den ein- oder anderen Halter.
Meine Erahrungen sind:
Bei Mädels sehe ich das nicht so super wild (kommt auf Becken und Charakter an- und die Menge!- ich rede ier von 3-4 NanoFischen je 30 L))- aber bei Böcken sollte man auf jeden Fall keine anderen freischwimmenden Fische (egal welche Sorte- egal wie groß das Becken) dazu halten.
Ggf. allerhöchstens ! mal kleinbleibende Welse o.ä., die als Bodenfische das Habitat nicht verletzten- aber das ist definitv charaktersache des Bettas.
Das natürliche Habitat ist fischfrei- und jeder Eindringling wird verjagt.

Meine Erfahrung mit Garnelen ist auch die, dass es wohl an der Farbe der Garnelen liegt. Im AQ-Laden war meine Kafi mit blauen Garnelen vergesellschaftet-ohne Verluste (angeblich) und bei mir haben meine schönen Red Sakuaras gerade mal 2 Monate standgehalten, dann waren plötzlich nur noch 4 da...trotz Rückzug- und Versteckmöglichkeiten ohne Ende. Habe sogar noch Höhlen gabaut- keine Chance, wo ein Kafi rein will- kommt er rein.

Werde nochmal mit blauen Garnelen probieren- aber mit Argus-Augen beobachten um ggf. eine rechtzeitige Rettungsaktion zu starten.
 
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