Mecki
GF-Mitglied
"Unter Inzucht versteht man im allgemeinen die bevorzugte Paarung zwischen relativ nahen Blutsverwandten"
Sie ist definitiv gegeben!
Nur was sind die Auswirkungen?
Zunächst einmal eine ganz arg gewollte: Der Züchter erreicht hierdurch gewollte Eigenschaften insbesondere rezessiven Genen zu fördern und in Kombination mit Selektion zu stabilisieren. Der entstehende Stamm wird zunehmend homogen. Nebenbei werden aber auch Defekte und unerwünschte Eigenschaften häufiger.
Viele Erbkrankheiten werden rezessiv vererbt. Das heißt solange ein Allel in der "normalen" Form vorliegt tritt dieser Defekt nicht in Erscheinung - das Lebewesen ist gesund. Sorge ich durch Inzucht gewollt oder ungewollt für eine Häufung dieses Gens werde ich auch mnehr erkrankte Tiere sehen.
Aber das Ganze ist nicht so einfach wie das kleine 1x1 - Mutationen sind oft scheinbar folgenlos oder werden nicht erkannt, da das Individuum sich garnicht erst entwickeln kann. Beim Rest kann es sein, dass es eine Wirkung hat die wir nicht wahrnehmen. Nicht jede Mutation macht eine Garnele schön rot/blau/grün. Es gibt fast unendlich viele Auswirkungen die wir nur schwerlich merken werden... Und dann kommt noch hinzu, dass viele Gene nur in Kombination eine Wirkung haben. Dann wirds ganz schwer...

Man stelle sich vor, eine Garnele verdaut nun selber Zellulose unter Abgabe von viel CO² - wie lange würde es dauern bis wir merken, dass eine Gruppe unserer Schützlinge häufig pupen muss ?

Ab und an "frisches Blut" in eine Zuchtlinie zu bekommen ist sicherlich kein Fehler. Wer das aber nicht nur ab und zu macht versaut sich den Zuchtstammm, der dann nicht mehr homogen ist. (dann fällt eben mal dies und mal jenes in einem Wurf ).
Das gilt wie gesagt für alle Tierchen so wie wir sie kennen. Ob ich Hunde züchte oder Kaninchen, ob Garnele oder Guppy.
So - Grüßle und genug klug rumgesch...

*setzt sich wieder hinten in die Ecke*
Mecki