Ok, dann mal auf Anfang.
Es gibt mehrere Gruppen von Kleingarnelen. Die am häufigsten anzutreffenden sind einmal die Neocaridona-Arten und die Caridina-Arten.
Die Neocaridina-Arten werden häufig auch als Leitungswassergarnelen, von manch böser Zunge auch Klowassergarnelen, bezeichnet. Diese Arten sind relativ robust und verzeihen gerade dem Anfänger einige Fehler. Dadurch das diese Arten in normalem bis hartem Wasser leben können, machen die auch keine großen Umstände was das Wasser betrifft, denn fast immer ist das normale Leitungswasser genau in den benötigten Wertebereichen. Gerade für den Anfänger sind sie auch noch unter einem anderen Aspekt sehr interessant. Sie vermehren sich gut und gerne, man hat also relativ leicht die ersten Erfolge zu verbuchen. Zu den Neocaridina-Arten gehören unter anderem Red Fire, Sakura Red, Yellow Fire, Yellow Fire Neon, Orange Sakura und Blue Dream/Blue Velvet um mal die aktuell gebräuchlichsten aufzuführen.
Die zweite Gruppe sind die Caridina Arten. Diese Garnelen sind Weichwassergarnelen. Es gibt zwar Ausnahmen, in denen solche Stämme über lange Zeit an Leitungswasser gewöhnt wurden, aber häufig sind diese Stämme auch etwas in der Vermehrung gehemmt, darum sollte man das mit Vorsicht geniessen. Grundlegend gilt für diese Garnelen, dass man eine kH von Null haben sollte und einen pH bis 6,5. Das zu erreichen geht über mehrere Wege. Der simpelste ist das verschneiden von Osmosewasser, oder fischtauglichem Destilliertem Wasser mit Leitungswasser. Dazu muss aber das Leitungswasser von den Werten her geeignet sein, ansonsten kann man mischen wie man will, man bekommt keine vernünftigen Werte hin.
Die zweite und dritte Art sind mit höheren Kosten verbunden!
Weg 2 ist das benutzen von reinem Osmosewasser. Da reines Osmosewasser aber auch eine gH von Nahe Null hat, ist da das Problem, dass der pH Wert schwanken kann. Dagegen geht man vor, indem man das Wasser aufsalzt. Dazu nimmt man sogenanntes Bienensalz, was sich dadurch auszeichnet, dass es zwar die gH also den Gesamtsalzgehalt erhöht und damit den pH Wert stabilisiert, aber keine Karbonsalze einbringt, also den kH Wert nicht beeinflußt und dieser nahe Null bleibt. Für diese Variante ist die Anschaffung eine Osmoseanlage ratsam und die Anschaffung eines Meßgerätes für den Leitwert des Wassers unvermeidbar. Laufende kosten sidn dann Wasser zur herstellung von osmosewasser und das besagte Bienensalz.
Der dritte Weg führt über Bodenfilter und Soil. Soil ist ein saurer Bodengrund, den es vorgedünkt gibt, aber auch ohne. Der saure Boden nimmt dem Leitungswasser die Härte und bringt den pH Wert in den Bereich um 6 - 6,5, je nach Leitungswasser. Irgendwann ist der Soil allerdings verbraucht und muss ersetzt werden. Ein großer Nachteil ist, dass einige Soils teilweise bis zu 6 Monate Einfahrzeit haben. Dann funktionieren sie aber super. Bei deiner Beckengröße, also der Größe deines Aquariums, ich wollte jetzt nicht anzüglich werden, schließlich kenne ich dich ja garnicht
, sollte der Bodenfilter definitiv über einen Aussenfilter betrieben werden. Ergo belaufen sich die Kosten hierbei auf den Bodenfilter, den Aussenfilter und den Soil.
Ich persönlich habe mich für den zweiten Weg entschieden, da er aus meiner Sicht der Wirtschaftlichste für mich ist.
Zu den Caridina-Arten gehören Red Bee, Black Bee, alle Taiwaner wie Red Ruby, Wine Red, Panda, King Kong, Blue Bolt, Blue Shadow Mosura und so weiter. Diese Arten sind sehr empfindlich was ihre Haltung und Pflege angeht. Wenn du hier mal durch das Forum schaust findest du einige Posts, in denen einige Ihre Probleme bei der Haltung dieser Arten erläutern.
Aus diesem Grund raten wir hier im Forum den Anfängern immer erst zu den Neocaridinas, an denen kann man sich sehr gut probieren und Erfahrungen sammeln. Gerade was Dinge wie Brutpflege, Ernährung und Selektion betrifft.
Nun noch die Anmerkung zu den TWW beim Einfahren.
Dabei gibt es wie so oft zwei Lager. Die einen befürworten das einfahren des Beckens ohne das Wasser zu wechseln, weil man keine wichtigen Bakterien ausschwemmt und der Vorgang dadurch etwas schneller gehen soll. Die anderen befürworten den TWW in der Einfahrzeit um die Schadstoffe im Wasser zu minimieren. Im Endeffekt ist es wohl eine Glaubenssache, denn wenn man viel im Netz rumstromert findet man ein paar Seiten, die beide Varianten getestet und verglichen haben und keine von beiden wirkliche Vorteile gebracht hat. Wenn du erst einmal ein eingefahrenes Becken hast und dann später den Filter für das nächste Becken 24 Stunden im laufenden Becken mitlaufen läßt, dann dauert das einfahren meist eh nur noch 1,5 - 2 Wochen und da erübrigt sich diese Frage dann sowieso!