Hallo,
wenn ihr mich fragt, liegt hier keine Vergiftung vor, und auch an ein Saugwurmproblem glaube ich nicht, bevor es nicht zweifelsfrei bewiesen wurde.
Am Samstag (20.06.) haben wir 10 Red-Fire-Garnelen in unser 30L Nano-Aquarium als Erstbesatz gesetzt. Die Tiere wurden über einen Zeitraum von ca. 45 Minuten an das Aquariumwasser gewöhnt und dann eingesetzt.
Zuerst sind alle aufgedreht herumgeschwommen, haben dann angefangen zu fressen und das typische Garnelenverhalten an den Tag gelegt.
Es liegt eher die Vermutung nahe, dass die Tier nicht vernünftig eingewöhnt wurden, und der Unterschied in den Wasserwerten zu groß war. Normalerweise flitzen Garnelen nach dem Umsetzen nicht aufgeregt umher, sonder lassen sich erstmal irgendwo nieder um sich zu akklimatisieren. Auch wenn die Tiere nach dem Wasserwechsel übermässig aktiv werden, ist das ein Zeichen dafür, dass der Gegensatz ein wenig zu groß war.
Hierfür spricht auch folgende Beobachtung:
Abends haben wir 2 weitere tote Garnelen aus dem Becken gefischt. Heute Morgen lagen 4 weitere Garnelen tot im Auqarium =(
Wir tippen hier auf Häutungsprobleme, da alle oder zumindest die meisten (bei den kleinen Garnelen schlecht erkennbar) den typischen "Riss" im Nacken des Panzers aufwiesen und sich immer wieder mit den Beinen über den Rücken gestrichen haben.
Normalerweise häuten sich nämlich nicht alle Garnelen einer Gruppe gleichzeitig, tun sie das doch, so kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Häutung von außen angestoßen wurde. Daher scheint es mir hier sehr wahrscheinlich zu sein, dass die Tiere mit einer nicht sachgemäßen Eingewöhnung in eine Schockhäutung gekommen sind.
Vielleicht geben Bilder weiteren Aufschluss, von Deiner Schilderung her wäre meine Vermutung: Vergiftung.
Zum einen spricht das Verhalten Deiner Garnelen dafür und zum anderen der Umstand, dass es so schnell passiert.
Falls eine Vergiftung vorliegen sollte:
würde ich prophylaktisch:
Plastikdeko entfernen
Mangrovenwurzel entfernen
großzügig Wasserwechsel durchführen.
Leider zeigen die Tiere keine Vergiftungsanzeichen, weshalb ich diese Vermutung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen kann. Es ist z.B. bekannt, dass Mopaniholz mit Schwermatten belastet sein KANN, nicht muss. Mangrovenwurzel ist für solche Probleme nicht bekannt, und ich halte es daher für übertriebenen Aktionismus, mal eben das ganze Becken zu zerlegen und mit riesigen Wasserwechseln anzufangen, ohne eine gesicherte Eingrenzung des Problems zu haben.
Würde da nicht ein 80-90%-iger Wasserwechsel helfen?
Den WW würde ich egal wie machen. Schaden tuts sicher nicht
Da würde ich im vorliegenden Fall mal widersprechen wollen, denn hier
Erstmal zu meinen Sofortmaßnahmen, ich habe nun die Plastikdeko entfernt und ca. 90% Wasserwechsel durchgeführt.
Die Garnelen haben danach sofort angefangen rumzuflitzen und fressen. Die Garnele, die sich angefangen hat zu häuten, hat angefangen "rumzuzucken" und den Spalt im Nacken damit erweitert - es kommt mir irgendwie vor, als wenn sie plötzlich neue Kraft geschöpft hat. Kann das alles schon direkt mit dem WW zu tun haben? o.Ô
sieht eher so aus, als ob der riesige Wasserwechsel die nächste Schockhäutungsrunde ausgelöst hat und die Tiere, die das Eingewöhnen glücklich überstanden hatten jetzt weiter stressen würde.
Aber selbst wenn die KH "nur" bei 7 liegt, ist ein pH Wert von 7,4 auch sehr komisch. Zumal ich nichts von CO2 gelesen habe.
Egal wie, es ist verzwickt. Doch denke ich der regelmäße und großzügige WW wird wohl der vernünftige Schritt sein. Selbst wenn irgend etwas im Becken Giftstoffe abgibt, verdünnst du diese sehr stark mit dem Wasserwechsel. Hilft das nicht, dann würde ich weiter am Leitungswasser ansetzen.
Ob Wasseraufbereiter auf Dauer helfen weiss ich nicht. Aber sie schaden auch nicht. Das ist so als würde ich Schmutz und Giftstoffe im Filter verstecken. Man sieht es nicht mehr aber es ist noch da.
Wenn ich eine aggressive Säure mit ner Base neutralisiere, würde ich das Gemisch trotzdem nicht trinken. Auch wenn es nicht mehr im Rachen brennt.
Ein pH-Wert von 7,4 ist bei einer KH von 7 ohne weiteres plausibel. Es gibt auch immer noch keinen Beweis für irgendwelche Giftstoffe im Becken. Vielleicht wäre es auch gut, sich nochmal mit der Wirkungsweise von Wasseraufbereitern auseinanderzusetzen, denn obige Behauptungen sind leider nicht korrekt.
Auf den Bildern kann ich ehrlich gesagt keine Saugwürmer erkennen und rate daher dringend davon ab, jetzt mal eben noch Tremazol ins Becken zu kippen. Selbst wenn ein Saugwurmbefall vorhanden ist, so ist das keine Erkrangung, die eine sofortige Notfallbehandlung erfordert, weil sie reihenweise Garnelen dahinraffen würde. Vielmehr sehe ich für die verbliebenen Tiere ein Gefahr in der Behandlung, da sie inzwischen doch deutlich vorgestresst sind.
Das Beste ist im Augenblick, einfach abzuwarten, wie sich die Sache entwickelt und einfach mal ne Woche gar nichts am Becken zu machen, anstatt jetzt mit Vermutungen im Trüben zu fischen und evtl. mehr kaputt zu machen, als das es nützt.
VG vom Himalaya
Yeti