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Four Season Bee

J

Juergen_1966

Guest
Hallo,

ich möchte heute eine Art vorstellen, die Sven (Bambu) und ich vor einigen Jahren in Indonesien entdeckt haben. Sie wird unter dem Trivial Namen "Four Season Bee" geführt, da sie lt. Aristocratama versch. Farben annehmen kann (von Grün über Blau bis Gold). Irrtümlicherweise haben wir sie anfangs den Sulawesi Garnelen zugeordnet doch unter diesen Bedingungen hielten sie sich nur kurze Zeit.

Auf hartnäckiges Nachfragen in Indonesien kam heraus, dass sie nicht aus Sulawesi, sondern aus Papua kommen mit den Wasserwerten: pH: 7,2 - 8 Temp. 24-26°C. Wie immer sind solche Angaben mit Vorsicht zu geniessen. Die Tiere können angeblich eine Größe von 2 inch (ca, 5,1cm) erreichen

Der nächste Versuch im Grundelbecken mit den angegebenen Werten scheiterte leider auch, doch evtl. war auch die Umsetzzeit mit 2h nicht ausreichend. Die Tiere wurden einfach nicht richtig aktiv, doch vermute ich eher nach wie vor das nicht passende Wasser. In diesem Fall war es Osmosewasser + Sera Salz.

Da keine weiteren gesicherten Erkenntnisse vorlagen, verzichtete ich auch weitere Experimente.

Durch die positiven Ergebnisse mit dem 7,5 Sulawesi Salz habe ich nun nochmals einen Versuch gewagt. Das Becken hat knapp 20L, gefiltert wird über einen Rucksackfilter mit Schwamm über dem Einsaugrohr, Rückwand, Oxidator und als Bodengrund Dennerle Kies. Das Becken ist 3 Monate eingelaufen.

Ich halte fast konstant 25°C überwacht mit einem digitalen Thermometer. Von den umgesetzen 18 Tieren kann bei Fütterung 15 Tiere sehen und dies nach knapp 2 Wochen. Mehrere Tiere haben sich gehäutet und sind auch in den 2 Wochen sichtbar gut gewachsen.

Im Gegensatz zu den Sulawesi Garnelen, gehen sie aktiv an das Futter. Sie fahren voll auf das Shrimp King Complete ab. Zusätzlich füttere ich noch das Sulawesi Staubfutter und das Nannocloropsis Pulver. Sie gehen aber auch an Algen, da sie die Steine und Anubien Blätter vom Aufwuchs befreit haben.

An Schnecken befinden sich indische Turmdeckelschnecken und Mini Tylos im Becken.

Leider kann man keine Geschlechtsunterschiede erkennen, das größte Tier dürfte so ca. 3cm groß sein. Da der Fundort mit "Lake in Papua near the sea" angegeben wurde, vermute ich leider einen primitiven Fortpflanzungstyp auch wenn sie "Bee" heißen ;)
 

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Wow, Jürgen, die sind ja schön!:)
Besonders (natürlich;)) die Blauen!
Mit gefällt auch, dass sie etwas Größer werden:)
Auch das Becken ist schön eingerichtet, gefällt mir echt sehr gut:)
Ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass sie sich halten und üppig vermehren!
Vielleicht überleg ich mir das mit den Kardinälen ja nochmal und melde mich jetzt schonmal für Nachwuchs an :D
Bitte auf dem Laufenden halten, finde ich Super interessant!
Alles Gute !

Liebe Grüße,Silvana
 
Tolle Tiere! Ich drücke Dir auch ganz fest die Daumen das es mit den Bees klappt und sie sich fleißig vermehren!
Bitte berichte weiter über die hübschen Neuen, das ist sehr interessant! :)
 
echt hammer Tiere...sollte vllt mal vorbeischaun :D
aber wie du schon sagst, dass das Bees sind glaube ich auch nicht...von der körperform her erinnern die mich an die nahorngarnelen
 
Danke, ich hoffe erstmal, dass sie sich halten.

Stimmt, die Körperform erinnert an eine Nashorngarnele. Ich habe Werner Klotz mal einen Link zu diesem Thema geschickt, er weiß bestimmt mehr.
 
Schick, schick!

Erinnern ein wenig an die europäischen Süßwassergarnelen von der Form...
 
interessante farben

bitte berichte weiter über haltungsbedingungen
 
Hallo Jürgen, hallo Leute!

Nach den Philippinen wandern wir jetzt nach Papua ;-))
Kommt mir nicht ungelegen, da ich in ein paar Wochen nach Oxford in Naturhistorische Museum fahren möchte um an meiner Arbeit über die Atyiden Süd-Papauas weiterzuarbeiten. H.G. Evers hat mir von Papua 3 unbeschriebene Arten mitgebracht, für eine davon muss ev. sogar eine neue Gattung errichtet werden. Peter Davie vom Queensland Museum wird mir im Sommer noch eine größere Sammlung aus der Region schicken, da könnte auch noch interessantes Matereial dabei sein. John Short hat von 3-4 nicht zuordenbaren Atyiden in dieser Sammlung gesprochen.
Beim Material von Jürgen ist es ohne mirksokopische Untersuchung nicht zu sagen, um was es sich hier handelt. Wir kennen ja etliche Caridina Arten von dieser Insel, die einen Nashorngarnelen-typischen Körperbau zeigen. am häufigsten fidnet man in den Küstenregionen dieser Insel wohl jene Art, die bisher als Caridina gracilipes beschrieben wurde. In den Unterläufen der Gewässer im Süden und Westen der Insel ist diese Art überall in großer Menge anzutreffen. Aber auch eine Art aus der Gruppe um C. demani kann von den Fotos her nicht ausgeschlossen werden.
Wenn Jürgen gut erhalten Exuvien konservieren kann, kann ich mir die Tiere ja mal ansehen.
Ich würde übrigens Friedrich insoweit zustimmen, dass es sich hier um erkrankte Tiere handelt. Ob Parasiten oder etwas anderes die Ursache ist würde ich offen lassen.

Servus
Werner
 
Hallo Friedrich,
hallo Werner,

vielen Dank, es freut mich, dass so schnell eine Rückmeldung erfolgt.

@Friedrich: Woran machst du die evtl. Innenparasiten fest ? Sind die Garnelen damals daran verstorben ?
@Werner: Ich habe leider vergessen wie ich die Exuvien fachgerecht konservieren kann. War das in reinem Alkohol ?
Auch an Dich die Frage: Was weist auf eine Erkrankung hin ? Die Farbe, die Körperform ? Da dies der 3 Anlauf (in 3 Jahren) ist, kann ich zumindest bestätigen dass alle Tiere (optisch) immer so ausgesehen haben.

Leider leiden auch die meisten Grundeln aus den asiatischen Raum an Darmparasiten, diese sind z.B. mit Nematol sehr gut zu behandeln. Die Frage ist halt, ob eine Behandlung bei den Garnelen möglich ist und mit was ?
 
Hallo Jürgen!
Ich habe leider vergessen wie ich die Exuvien fachgerecht konservieren kann. War das in reinem Alkohol ?

Bei Exuvien spielt das keine große Rolle. Nimm Brennspiritus, reinen Alkohol oder 70%igen. Wichtig ist, dass das Transportgefäß wirklich dicht ist und luftblasenfrei mit Alkohol gefüllt wird. Sonst kommt nur Mus an....

Was weist auf eine Erkrankung hin ? Die Farbe, die Körperform ?
Primär die weißliche Verfärbung des Muskelgewebes. Das zeigt deutlich an, dass dort Denaturierungsvorgänge im Gewebe ablaufen. Auch die bläuliche Farbe am Panzer ist in diesem Fall wohl eine Folge des Stresses durch die Erkrankung. Bei indischen Wildfangtieren kann man bei stark befallenen Tieren ähnliches beobachten. In einem älteren Thread (über die von Friedrich angesprochenen Neocaridina) hatte ich eine Bild einer erkrankten C. kempi gezeigt: http://www.garnelenforum.de/board/showthread.php?99089-welche-Garnele
Auch auf den Seiten von Andreas, der damals die Neocaridina zum Besimmen übernommen hat, sind Bilder von weißgefärbten Tieren zu sehen: http://www.caridea.de/archiv/pdf/superwhitetiger.pdf

Anders als etwa bei an der Pozellankrankheit erkrankkten Flusskrebsen oder Macrobrachium bleiben die Zwerggarnelen bei dieser Erkrankung aber weitgehend mobil, können sich häuten und auch fortpflanzen. Betroffen sind interessanterweise bei allen Artel die ich bisher mit diesen Krankheitsbild gesehen habe meist ältere Männchen.

Servus
Werner
 
Hallo Werner,

vielen Dank, dann werde ich mal Exuvien sammeln.
Sehr interessant ob hier dann mit erkrankten Tieren eine "neue Art" geschaffen wird. Ich muss aber sagen, dass keines der Tiere hier ausgewachsen ist und auch kleine Tiere mit ca. 1,5cm die gleiche Färbung aufweisen. Ich werde das einfach mal beobachten und weiter berichten.
Diese Garnelen habe ich eh noch nie im Handel gesehen, was sicherlich auch auf den Preis zurückzuführen ist.

Unter den (angeblichen) Sulawesi Garnelen gibt es auch eine, die sich mit Trivial-Namen "Caridina Snowy" nennt, die auch diese Weißzeichnung ausweist. Diese Garnele hatte ich aber noch nie.

Anmerkung: Mir wurde von Aristocratama erlaubt, Ihre Bilder z.B. für ein Fachforum zu verwenden
 

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sind die kleinen mit 1,5cm auch import? oder konntest du bereits vermehrung in deinem becken feststellen?
 
Habe gerade eben eine tragendes Tier entdeckt. Es ist nicht einmal eines der größten Tiere.
Leider sieht die Anzahl & Größe der Eier wie vermutet nach primitiven Fortpflanzungstyp aus.
Sorry, besseres Bild war leider nicht möglich.
 

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Glückwunsch:) Die Eier sind wirklich sehr klein. Aber vielleicht können die Larven ja in Süßwasser überleben, so wie Babaultis?
Ich drück Dir die Daumen!
 
Glückwunsch:) Die Eier sind wirklich sehr klein. Aber vielleicht können die Larven ja in Süßwasser überleben, so wie Babaultis?
Ich drück Dir die Daumen!

Da kann ich mich nur anschließen! Ich drücke auch ganz fest die Daumen! :punk: (finde den so cool!)
 
Hallo Jürgen,

hat Dich der Virus wieder gepackt ;)

@Werner & Friedrich
Kann man eine solche Erkrankung behandeln??
Ich hatte mal in einem BP Stamm Tiere, die wurden einfach weiß. Man konnte die weißen deutlich von den anderen BP unterscheiden.
Sah zwar cool aus, die sind aber immer nach kurzer Zeit gestorben.
Ist doch sicher was bakterielles - oder??

Gruß
Uwe
 
Hallo Uwe!
Ob es sich hier um eine bakterielle Infektion, einen intramuskulösen Parasiten (wei von Friedrich andiskutiert und bei der Porzellankrankheit ursächlich) um eine virale Infekion oder nur um eine idiopatische Reaktion (was ich in diesen Fällen aber nicht für wahrscheinlich halte) ist völlig offen. Der labortechnische Nachweis einer Ursache dürfte ziemlich schwierig sein, da es zum Thema Infektionen bei Caridinen einfach noch überhaupt keine wissenschaftlichen Publikationen gibt. Da wäre ein junger Veterinärmediziner voll Tatendrang erwünscht). Ganz grundsätzlich ist es viel problematischer als vielfach angenommen wird, die tatsächliche Ursache bzw. den Errefer einer Infektion festzumachen. Ist schon beim Menschen schwierig, bei Wirbellosen gibt es dazu nur sehr wening Literatur und diese betrifft fast ausschließlich marine Arten der Speisegarnelenzucht.
Ich habe mal vor einigen Jahren bei uns hier im Infektionslabor versucht, Erreger bei erkrankten Guppies nachzuweisen. Damals hatten wir alles nur erdenkliche gefunden, in Keimzahlen die (aus humanmedizinischer Sicht) kaum vorstellbar waren.

Servus
Werner
 
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