Get your Shrimp here

Filter überdimensionieren ?

bürsti

GF-Mitglied
Mitglied seit
25. Dez 2010
Beiträge
381
Bewertungen
24
Punkte
10
Garneleneier
4.646
tag auch!

ich hab noch einen schicken aussenfilter übrig, geeignet für becken bis 160l. wenn ich den jetzt mal ans 30l-nano (mit yf-garnelen) häng, hübsch auf minimalsten durchfluss stell und dann nach 2 monaten mitlaufzeit den innenfilter rauswerf, haut das hin oder nicht? oder hab ich mit so einem filter einen "orkan" im becken und brauchs gar nicht erst versuchen?

gruß, markus
 
Hi

wenn du ihn entsprechend drosseln kannst steht der Verwendung nichts entgegen ...
die Ansaugseite für Garnelen absichern nicht vergessen sonst landen alle im Filter ;) ...
 
Hi Markus,

ein Orkan im Becken wird es wahrscheinlich schon, aber deshalb halt ich ihn jetzt nicht für ungeeignet.

Das Problem daran, wenn Du einen Filter mit NEUEN, VON BAKTERIEN UNBESIEDELTEN FILTERMATERIALIEN parallel laufen lässt und dran hängst (mit sehr großer Oberläche, was ja bei nem Außenfilter der Fall ist), kann sein, das evtl. einer neuer, nicht zu unterschätzender Nitritpeak ausgelöst wird.
Daher würd ich eher davon abraten. Und wenn, dann unbedingt die neuen Filtermaterialien mit dem alten Innenfilter animpfen.
 
ok...

das mit dem animpfen könnte ich möglicherweise lösen, indem ich mulm von unserem 200l-becken untenrein pack??
 
Jup, das sollte funktionieren. Ich weiß ja nicht um welchen Außenfilter es geht, aber ich würde den Mulm nicht "unten rein packen".

Gib den Mulm direkt (von oben) auf die jeweiligen Filtermaterialen, und falls vorhanden, auf jeden Filterkorb einzeln. So ist der Mulm besser im Filter verteilt und alle Materialen bekommen was davon ab.
 
ein jbl e700 älterer bauart.
ich hätt es jetzt unten in die tonröhrchen gegeben, wobei ich diese ggf durch siporax ersetzen wollte. bei der gelegenheit: noch läuft er ja, der innenfilter, jetzt seit 5 wochen, ich hab auf minimalsten durchfluss gestellt (in der hoffnung, das das austreiben von sauerstoff und stickstoff durch starke wasserbewegung KEIN gerücht ist, dabei zwischenfrage: auströmerrohr weg und das wasser nur noch durch den auslass laufen lassen?) und bisher den filter noch nicht gereinigt. manche leute machen ja, der ba gemäss, das ding wohl alle 3-4 wochen sauber. du bernd, hast glaub ich mal geschrieben, das man den filter erst reinigen soll, wenn nix mehr durchläuft. ich hab wenig erfahrung mit diesen winzigen innenfiltern und es ist mein erstes reines garnelenminibecken...aber wie paranoid muss ich den mit diesem filterchen sein - oder kann man mit einem bakterienbesiedelten filter gar kein giftwasser durch filterung erzeugen?
 
Hallo,

wenn Du den Filter ohnehin eine Zeit lang parallel zum Innenfilter laufen lassen willst,
brauchst Du eigentlich überhaupt keinen Mulm hinzufügen.
Ich habe kürzlich genau das gleiche gemacht. Mit einem Eheim Eco pro an einem 21l Becken.
Allerdings lasse ich den Innenfilter einfach drin, doppelt hält besser.
Die Garnelen kommen mit der Strömung wunderbar zurecht, ich habe den Durchlass an der out-Seite
gerade so eingestellt, dass kein Bodengrund aufgewirbelt wird.
 
zitat bernd:

Das Problem daran, wenn Du einen Filter mit NEUEN, VON BAKTERIEN UNBESIEDELTEN FILTERMATERIALIEN parallel laufen lässt und dran hängst (mit sehr großer Oberläche, was ja bei nem Außenfilter der Fall ist), kann sein, das evtl. einer neuer, nicht zu unterschätzender Nitritpeak ausgelöst wird.

das sind ganz klar unterschiedliche meinungen?!

ich hätte jetzt auch eher auf animpfen getippt.

gruss, markus
 
Hallo,

ich kann da nur meine Erfahrung weitergeben.
Allerdings glaube ich eher nicht, dass es zu einem Nitritpeak kommen würde.
Das Filtermaterial wird ja erst langsam besiedelt, außerdem ist das Becken doch
eingefahren. Zunächst mal wird, rein technisch gesehen,
nur das Wasservolumen vergrößert und mehr Oberfläche geschaffen.
Eigentlich spricht ja auch nichts gegen Animpfen,
aber warum mit Material aus einem anderen Becken?
 
Hi

es gibt da KEINE Unterschiedliche Meinung den die Behauptung das ein zweiter ! neuer Filter eine NO2 Peak auslösen sollte ist Fachlich gesehen grober Unfug ! (auch wenn jetzt wieder wer beleidigt sein sollte es ist Fachlich gesehen nun mal grober Unfug!) ... wo bitte soll der neue NO2 Peak herkommen ? wenn der alte Filter weiter hin im Einsatz ist ? ...

es kann keinen neuen NO2 Peak geben da der alte Filter den Stickstoffkreislauf stabil hält ! was aber passieren wird ist das durch den alten Filter der den Stickstoffkreislauf stabil hält die ansiedlung von Bakterien im neuen Filter verlangsamen wird ! den die Bakterienentwicklung hängt von der Wasserbelastung ab und NICHT vom Volumen des Filters (solange dies nicht zu klein für das AQ ist)
 
hi
ganz einfach, weil das jetzige becken erst 5 wochen läuft, und die garnelen waren bisher so fleissig, das es noch keine verwertbaren mulmansammlungen gibt. und ich fütter nur alle 2-3 tage.
 
@rudy:
dann lässt sich demzufolge durch einen völlig verschmockten filter ein "stickstoffkollaps" auslösen?
 
Hi

auch wenn für deine Aktion 5 Wochen Einfahren für den alten Filter recht knapp ist ... die Entwicklung der Bakterienkolonie hängt alleine von der Wasserbelastung ab und NICHT vom Filter Volumen ....
 
deswegen hätte ich auch mit diesem filter noch mindestens 2 monate gewartet. die wasserbelastung ist wohl bis dahin recht gering, es sind nur 10 garnelen , die regulären pflanzeneinschleppschnecken und und ein paar tds drin, von denen ich gestern 2 ins große becken geworfen habe, weil sie etwas hungrig wirkten. mal sehn, wann und ob fortpflanzung einsetzt und wieviele garnelen es dann werden.
ich stell jetzt erstmal den filter in die badewanne und guck, wies ihm überhaupt geht...
 
... es kann keinen neuen NO2 Peak geben da der alte Filter den Stickstoffkreislauf stabil hält ! was aber passieren wird ist das durch den alten Filter der den Stickstoffkreislauf stabil hält die ansiedlung von Bakterien im neuen Filter verlangsamen wird ! ...
... die Entwicklung der Bakterienkolonie hängt alleine von der Wasserbelastung ab und NICHT vom Filter Volumen ...

Moin Bürsti,

das ist von Enrico einfach nicht zu Ende gedacht ... die zwangsweise Besiedlung durch Bakterien - natürlich abhängig von der Wasserbelastung, was sonst - wird da stattfinden, wo am meisten Nahrung zur Verfügung steht, und die kommt ebenso zwangsläufig mit der Strömung. Wenn Dein neuer Filter also stärker arbeitet als der alte, wird sich dort im Filtermaterial eine komplett neue Abbaukette einrichten - und ein Nitritpeak ist dabei nicht auszuschliessen, kein Muss aber ein Kann. Also würde ich einfach meine Fütterungsgewohnheiten doppelt kontrollieren.

Ansonsten: Filter druckseitig drosseln und gut.
 
Hi,

Enrico, du kannst ja sagen, die Meinung der anderen sei falsch. Spricht ja erst mal nichts dagegen, deinen Standpunkt zu verteidigen. Aber zu sagen es gäbe keine anderen Meinung, wo diese doch offenkundig vorliegen ist ein seltsames Verhalten. Etwa vergleichbar mit der Aussage, es gibt KEINE Volkswagen in Berlin. ;)
Ich habe ja auch gewisse Probleme damit, diese beobachteten Vorgänge zu verstehen. Aber da du die Frage stellst, wo das Nitrit herkommen soll, die Antwort darauf wurde im entsprechenden Thread sehr wohl schon gegeben respektive erklärt, unter welchen Vorraussetzungen das passieren kann ;)
Damit zurück zum eigentlichen Thread und der Warnung wegen erneutem Nitritpeak. Wenn das Becken ausreichend belüftet ist, sollte es nicht zu einem solchen kommen, wenn ich das recht verstanden habe, da dann genug Sauerstoff vorhanden ist, und Nitrat nicht zu Nitrit 'rückreduziert' wird.
 
Hallo,

das halte ich wiederum für nicht zu ende gedacht:) (@Klabauter).
Im Becken sind doch vermutlich alle nötigen Bakterienstämme vorhanden,
Diese können als fertige Abbaukette doch einfach den neuen Filter besiedeln.
wenn also bisher keine Gefahr durch Nitrit bestand,
wüsste ich nicht wie jetzt eine zustande kommen sollte.
Das ginge höchstens, wenn nun soviele Nüährstoffe zugeführt würden,
das die Kulturen im alten Filter überfordert wären.
Wo soll auch sonst der Ammoniak herkommen?
Ist da ein Denkfehler drin? Bitte um Aufklärung.
 
...na, sagt dirk doch. weil sich eine neue abbaukette etablieren muss.
 
Hallo bürsti,

madt sagt aber: die Kette ist bereits da.
Das Problem beim Einfahren ist doch, dass erst Nitrit vorliegen muss,
damit sich die Bakterien, die Nitrit zu Nitrat verstoffwechseln entwickeln.
Da also erst mehr Nitrit produziert wird als "gefressen werden kann",
kann es, bei Neueinrichtung, zum Peak kommen.

Nun ist aber bereits Nitrit im Becken und es Gibt bereits Bakterien die sich darum kümmern.
Dementsprechend muss sich keine neue Abbaukette etablieren,
die vorhandenen Stämme müssen sich lediglich vermehren.
 
... Im Becken sind doch vermutlich alle nötigen Bakterienstämme vorhanden ...

Moin madt,

lassen wir mal die Bakterienstämme "im Becken" aussen vor, denn in der Wassersäule sind die wenigsten. Hier wird ja auch davon gesprochen, den neuen Filter anzuimpfen. Generell eine gute Sache, auch wenn viele Leute meinen, Filtermulm = Klärschlamm, was aber doch zwei paar Schuhe sind, da Du gerade beim Ausdrücken irgendwelcher Schwammpatronen mehr ausgefallene Mineralisationsstoffe ins Becken bringst als eigentliche Bakterien, aber anderes Thema. Gehen wir also von einem angeimpften Filter aus, egal wie ...

... Diese können als fertige Abbaukette doch einfach den neuen Filter besiedeln ...

Völlig korrekt, was auch geschehen wird. Nur hat es sich in Versuchen gezeigt, dass der erste Schritt (NH3 zu NO2-, also alles durch Nitroso- ... ausgelöste) immer bevorzugt abläuft und dabei auch zunächst den Hauptteil des verfügbaren Sauerstoffs verbraucht. Das ist in der Vorfilterpatrone (höhere Durchströmung) weniger das Problem als im Filtertopf selber, da sich dort die Durchströmung verlangsamt und zuerst die Nitrosomonas, etc. - ausreichende Nahrung vorausgesetzt, den Hauptanteil des Sauerstoffs verbrauchen. Die zweite Stufe durch die Nitratbakterien gerät immer ins Hintertreffen, meist tatsächlich zunächst durch die Sauerstoffbilanz.

Das ist weder hypothetisch noch Panikmache, das ist ganz einfach von einer Vielzahl von Faktoren abhängig:

  • Das Gleichgewicht der unterschiedlichen Bakterienstämme. Nicht alle Nitrit- und Nitratbakterien reagieren und siedeln gleich (u.a. KUHL, 1960 und HAROLD 1966 et al.; SPIECK & WATERMANN, 2006) - was übrigens von Trägermaterial zu Trägermaterial völlig unterschiedlich ist. Und niemand von uns kann sagen, welches Gleichgewicht er im Becken hat.
  • Immer zu berücksichtigen ist die Wertung des Bodengrundes - ein eingefahrener, stark angeströmter Bodengrund ist ja faktisch der Hauptfilter im Becken. Liegt ein kaum eingefahrener, schwach angeströmter Bodengrund vor, ist er zu vernachlässigen.
  • Das Verhältnis der Anströmung alter Filter : neuer Filter spielt, wie oben beschrieben, eine Rolle. Hat der alte Filter einen ähnlichen Durchsatz wie der neue, ist die Gefahr geringer.
  • Schlussendlich ist der Hauptfaktor das Nahrungsangebot. Bei einem sorglosen Umgang mit Futter in der Zeit einer Paralleleinrichtung führe ich halt zwangsläufig (bei einem stärker durchströmten Filter, Bodengrund aussen vor) die Nahrung dem neuen Filter zu, mit den oben beschriebenen Unwägbarkeiten hinsichtlich des Verhaltens der Bakterien in der Ansiedlung.
Zusammengefasst: Auch wenn die "Teilnehmer" Deiner Abbaukette vorhanden sind und der Tisch gedeckt ist, kannst Du nicht voraussagen, wie schnell die einzelnen Stufen ihre Arbeit aufnehmen können - und ob abhängig vom Nahrungsangebot und anderen Siedlungsflächen (alter Filter, Bodengrund) Spitzen abgefangen werden können.

Man sollte sich halt nur dieser Schritte bewusst sein, dann passiert nichts. Ich finde es korrekter, auf die Möglichkeit hinzuweisen, als anderen Leuten plump "Fachlich gesehen grober Unfug !" vorzuwerfen.

Nachtrag:

Wer noch anderen Leuten aus dem stillen Kämmerlein heraus groben Unfug vorwerfen möchte, hier ein paar Adressaten:

Unterschiede verschiedener Kunststoffe als Biofilter-Material (KRÜNER und ROSENTHAL, 1983; LEKANG und KLEPPE, 2000; SANDU et al., 2002),
Steigerung der Aktivität und die Überlebensfähigkeit von Nitrifikanten durch die Anheftung an Oberflächen (DIAB und SHILO, 1988).
 
Zurück
Oben