Nein, Kupfer wurde mit Tröpfchentest ermittelt.
Nicht dass ich jetzt als beratungsresistent daherkommen möchte, aber über die vielgepriesenen wöchentlichen WW habe ich mir schon oft Gedanken gemacht, im Internet recherchiert, Fachbücher gewälzt, mich mit Haltern (auch Züchtern) ausgetauscht etc.
Leider ist es so, dass ich bisher keinen eindeutigen Grund gefunden habe, warum so häufige WW das Nonplusultra sein sollen. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass Vieles, was einigermaßen logisch und plausibel erscheint, immer wieder nachgeplappert und empfohlen wird.
Ja, es passiert sogar recht häufig, dass Becken, in denen wöchentliche/häufige WW gemacht werden, Probleme bereiten. Aber warum?
Wenn hier argumentiert wird, dass unsere Garnelen im Ursprungshabitat in fließenden Gewässern permanente Frischwasserzufuhr erfahren, dann sollten wir aber auch nicht vergessen, dass dort Leitwerte ermittelt wurden, die weit unter denen, in unseren Becken vorhandenen, liegen. Soweit ich mich erinnern kann, sollen dort Leitwerte zwischen 30 und 100 µS gemessen worden sein. Warum halten wir dann unsere Tiere nicht auch bei diesen Leitwerten?
Inzwischen ist genau bei diesem Parameter eine extreme Anpassung nach oben erfolgt (warum auch immer), und unsere Tiere haben sich an diese Werte "gewöhnt". Wieso sollte es dann nicht auch möglich sein, die Wasserwechselintervalle auf 2wöchentlich zu erhöhen?
Im Zusammenhang mit meiner o. g. Recherche bin ich auf Publikationen gestoßen, die völlig andere Erfahrungen, Ergebnisse etc. hervorbrachten, als so oft gepredigt wird. Ich kann mich erinnern, gelesen zu haben, dass ein Garnelenhalter einen 2-3 wöchentlichen WW praktiziert und sich seitdem die Vermehrungsfreudigkeit seiner Tiere auffällig positiv verändert hat.
Ebenso habe ich in einem Forum Beiträge gefunden, die sich mit der Keimdichte in Aquarienwässern beschäftigt haben. Sehr interessant fand ich darin Beiträge von Usern, die beruflich mit chemischen und biologischen Prozessen zu tun haben (leider weiß ich nicht mehr ganz genau, welche das waren). So wurde u. a. publiziert, dass es Bakterienstämme gibt, die sich innerhalb kürzester Zeit (2 bis 5 Stunden) reproduzieren. Aber auch Bakterienstämme mit einer Reproduktionszeit zwischen 10 und 20 Stunden sollen in Aquarienwasser vorhanden sein. Demzufolge wurde dann diskutiert, inwieweit ein wöchentlicher Wasserwechsel überhaupt Sinn macht und was genau durch die Wasserwechsel passiert. Nämlich nichts anderes, als dass die Nahrungsgrundlage der Bakterien "verdünnt" wird. Aber eben nicht nur für die "schlechten" sondern auch für die "guten" Bakterien. Bisher gibt es wohl keine eindeutigen Studien, um welche Bakterienstämme es sich in Aquarienwässern handelt und welche Funktion sie haben.
Sicherlich mag es logisch erscheinen, mit Wasserwechseln vor allem die Ausscheidungen unserer Tiere aus dem Wasser auszutragen. Aber wer räumt denn in der Natur den "Dreck" weg? Selbst in fließenden Gewässern bleibt das irgendwo hängen und dümpelt vor sich hin, bis sich Bakterien darüber hermachen.
Ich persönlich scheue mich davor, ständig in die Becken greifen zu müssen, weil ich dort irgendwelche Verrichtungen tätige (z. B. beim Halten des Mulmsaugers). Selbst wenn man sich vorher intensiv die Hände und Unterarme abgewaschen hat (ich setze mal voraus, dass das Abwaschen ohne Seife etc. passiert), trägt man Bakterien in das Wasser ein, mit denen unsere Tiere wahrscheinlich eher Probleme bekommen, als mit Bakterien, die hauptsächlich im Aquarium vorkommen.
Meine Meinung ist ja, dass wir in unseren Becken vor allem auf eine gute Strömung achten sollten. Mir ist nämlich in meinem Fächergarnelen-Becken aufgefallen, dass die dort mit drin sitzenden Red Fire wesentlich agiler und vermehrungsfreudiger geworden sind.
Außerdem wird es, so vermute ich, eine große Rolle spielen, wie hoch der Besatz in den Becken ist. Es klingt erst einmal viel, dass ich in dem 112 l-Becken 90 Garnelen habe, aber wenn man in das Becken schaut, sieht es so aus, als ob ich nur die Hälfte davon drin habe.
So, und nun wieder zurück zum eigentlichen Thema:
Ich habe gestern Abend die restlichen tragenden Weibchen in ein anderes, eingefahrenes Becken umgesetzt. Soweit ich bis jetzt sehen konnte, geht es ihnen gut. In dem Problembecken schwimmen derzeit nur noch Böcke herum, von denen bis jetzt keiner verstorben ist. Werde heute die "neuen" Pflanzen herausnehmen, einen Wasserwechsel machen und abwarten.
Polytase und Biozyme gebe ich lediglich in Becken ein, in denen Nachwuchs zu erwarten bzw. vorhanden ist.