Ich glaub da vermischt sich was...
nein, das sind zwei verschiedene Themen. Die Reflexionsgrade der Umgebung sind tatsächlich ein ganz großer Faktor bei der Lichtberechnung. Als unsere Werkshallen eine neue Beleuchtung erhielten, gab es viele Angebote. Einige Hersteller versprachen dabei mit deutlich weniger Leistung unsere Hallen beleuchten zu können. Deren Lichtberechnungen zeigten allerdings, dass sie Reflexionsgrade zugrunde gelegt hatten, die vielleicht im Reinstraum oder der Lebensmittelindustrie erreicht werden, aber sicher nicht in der stahlverarbeitenden Industrie. Wenn Boden und Wände dunkelgrau bis schwarz sind, dann brauche ich mehr Licht aus den Quellen um die gleiche Helligkeit zu erzeugen.
Das ändert aber nichts daran, dass auch LED einem Alterungsprozess unterliegen und über die Lebensdauer an Leuchtkraft verlieren. Gute LED sind dabei bis zum Lebensende nahezu nur messbar zu ermitteln, schlechte LED sieht man mit dem Auge. Ich hatte zu Anfang der LED-Leuchten-Entwicklung Spots in meinem Duschbad eingebaut. Nach ein paar Jahren war das Licht extrem funzelig. Auf der Arbeit betreibe ich neue LED-Strahler mit 60 bis 80% der Leistung und wenn die jährlichen Messungen ergeben, dass der Wert nach Arbeitsstättenrichtlinie unterschritten wird (natürlich nach der Lampenreinigung), dann drehe ich da hoch. So kann ich relativ sicher sein, dass die Lampen auch nach 10 Jahren noch die Norm erfüllen. Die Lichtstromabnahme bezeichnet man als Lichtstrom-Degradation. Bei den Industrieleuchten wird das mit dem L-Wert angegeben L80 bedeutet, dass die LED-Leuchte am Ende der angegebenen Lebensdauer (häufig 50.000 h) noch 80% des angegeben Lichtstroms hat.
Was ist denn GFK-Krebs? Den Begriff kenne ich nicht.
Das ganze war ein Werbebetrug im großen Stil.
Der doppelte Gewinn für die Industrie - sie brauchen keine passenden Deckel mehr für Aquarien liefern, sondern lassen sich die Leuchten extra bezahlen.
Das kann ich so nicht bestätigen, aber natürlich freuen sich die Hersteller über zusätzliche Verkäufe. Wie immer gibt es aber deutliche Qualitätsunterschiede - die gab es auch bei Leuchtstofflampen. LED haben enorme Vorteile gegenüber Leuchtstofflampensystemen - mehr Lichtausbeute, keine Reflexionsverluste da das Licht komplett gerichtet ausgestrahlt wird, längere Lebensdauer, geringerer Leuchtkraftverlust über die Lebensdauer. Dabei muss ich aber auf die Qualität achten - das hat leider nicht jeder Hersteller gemacht, da Gewinnmaximierung für die Unternehmen wichtig ist. Mit ein Grund warum z.B. daytime auf dem Markt nicht überlebt hat ( sind mittlerweile nach Insolvenz aufgekauft worden ) - die haben gute Qualität geliefert, waren aber sehr teuer.
Das gleiche war bei Leuchtstofflampen - preiswerte Einbandenleuchten erreichten nur Lebensdauern von unter 10000 h bei schlechtem Pflanzenwachstum. Gute Vollspektrumleuchten dagegen teilweise über 20000h. Der Umstieg auf LED war am Anfang trotzdem Quatsch, da die Anschaffungskosten zu hoch waren, das Spektrum falsch und die theoretische Lebensdauer im Aquarium nicht erreicht wurde, weil die Umgebungsparameter für LED schlechter sind als bei Leuchtstofflampen. Das ist allerdings seit über 10 Jahren vorbei. Der Betrieb mit Leuchtstofflampen ist in allen Faktoren unterlegen. Selbst im Anschaffungspreis bekommt man LED-Leuchten mittlerweile preiswerter. Man darf halt nur nicht Chihiros mit einer Baumarktleuchtstofflampe vergleichen, das wären quasi Äpfel mit Birnen.
Allerdings war die Beleuchtung hier ja nicht das eigentliche Thema, sondern der Kunststoff. Kunststoff ist fast immer Mist - er besteht u.a. aus Erdöl, die Produktion ist erheblich umweltbelastend und das Zeug ist zudem nur im geringen Maß recyclebar. In der Umwelt braucht es lange Zeit bis es abgebaut ist und zerfällt mit der Zeit erst in kleinste Fragmente die noch ewig durch die Umwelt und Organismen touren. Kunststoff ist aber nicht gleich Kunststoff. Selbst gleiche Kunststoffarten sind in vielen Variationen möglich. Generell macht es daher Sinn auf Kunststoffe weitestgehend zu verzichten. Bevor man sich allerdings über Aquarienkies und Deko Gedanken macht, sollte man über unnötigen Verpackungsmüll nachdenken, über unsere "Mehrweg"-Flaschen aus billigstem Thermoplast (hier können sich übrigens Weichmacher lösen) usw. Lustig finde ich immer, das viele Aquarium-Plastik-Basher ihr eigenes Essen in Tupperware oder ähnlichem aufbewahren, ihre Getränke aus Plastikflaschen trinken und ihren Kindern Nukki's in den Mund stopfen (hab ich damals aber auch gemacht). Das ist alles in Ordnung, aber bei den Fischen Kunststeine (Polyresin gehört zu den Kunststeinen - weil aus Polyesterharz und Gesteinsmehl) einzusetzen ist Tierquälerei.
Wie gesagt bin ich auch gegen den Einsatz von unnötigem Kunststoff im Aquarium, aber eine tierschädliche Wirkung ist da einfach nicht zu erwarten. Jedenfalls nicht mehr als durch aufgenommene Kieskörner, Wurzelstücke oder ähnlichem.