Hallo Ihr!
Auch ich würde mit einem entschiedenen "Jain" antworten.
vor 25 Jahren hatte ich weder Wassertests (doch, einen pH teststreifen aus dem Labor meiner Mutter, der in ganzen Schritten von ph1 bis 12 gemessen hat
![Grosses Lächeln :D :D](/board/styles/default/xenforo/smilies/grins15x18.gif)
) noch eine aufregende Technik. Dem Becken (100l) waren einige (heute würde man sagen Nano-Becken) vorangegangen: Da waren 6l Vollglasbecken und noch weitere bis max. 50l. Beleuchtet wurde meist mit einer angestellten Schreibtischlampe, Bodengrund war meist feiner Sand... Heizung machte die Raumtemperatur und die angestellte Lampe.
Beim dem 100er Becken nun hatte ich Leuchtstoffröhren, Heizer und einen Schwerkraft-Aussenfilter (selber gebaut, mit Luftheber und 3 Kammern und Rücklauf nur durch Schwerkraft... war sozusagen ein unfreiwiller Intervallfilter, weil das Wasser es alle Minuten mal schaffte hoch genug zu steigen, die SchlauchSchleifen zuüberwinden und dann zurücklief, bis der Filter wieder leer war. (Einmal isser Übergelaufen in 8 Jahren
![Blinzeln ;) ;)](/board/styles/default/xenforo/smilies/blinx15x18.gif)
)
Alles war neu an dem Becken und hier mußte ich einlaufen lassen, allerdings immer mit Besatz nur mit minimaler Fütterung. Damals hatte ich Schwertträger, einen Schwarm Goldstreifen-Panzerwelse, ein paar Schwielenwelse und 2 Zwergrallenfrösche sowie TDS, PHS und AS drin. Die Trübung des Wassers brauchte nach dem Einfüllen einen Tag bis sie verschwand, dann waren auch die Gasbläschen weg. 48Std später habe ich das Becken voll besetzt, Pflanzen waren schon drin, ohne jeden Dünger... Es gab nur einen Verlust (Ein Zwergkrallenfrosch, wollte meine Wohnung besichtigen und fand nicht zurück...)
Gefütter habe ich eh nur Lebendfutter aus dem Tümpel, anfangs sehr wenig, nach 2 Wochen haben ich reingehauen, was immer ich gefangen habe... Sichtbarer Pflanzenwuchs hatte bereits nach wenigen Tagen begonnen (Wasserpest und Valisnerien sowie Schwarzwurzelfarn)
Wasserwechsel gab es keine, nur auffüllen... Damals vertrat man eben die Schule der Altwasserbecken und der damalige Papst der Süßwasseraquaristik Prof. Sterba (der nach dem die Panzerwelse benannt sind) war/ist ein Freund der Familie... naja, das prägt.
Das wichtigste aus heutiger Sicht ist in meinen Augen das gesunde Maß und ein waches Auge. Wasser braucht in der Regel keine Chemie um auqariengeeignet zu sein. Es reicht, wenn es ausreichend abstehen kann. (48 Std.) Danach ist es frei von Chlor und in der Regel für Tiere geeignet. Ich habe immer von Anfang an Schnecken (TDS und PHS) in den Becken, ich bevorzuge benutzten Bodengrund und pflanze in der ersten Zeit vorwiegend schnellwachsende Pflanzen ein, und dass in Massen (alles was aus anderen Becken wegfliegt) Dann noch ein bisschen Filtrermulm und die Fische praktisch gleich dazu... Nun einfach 1 Woche sehr spärlich füttern, Fische halten das locker aus. (Man kann sagen, daß ausnahmlos alle länger als 6 Monate in Aquarien gepflegte Fische ZU FETT sind!!!) in dieser Woche werden von den Fischen so langsam und gleichmäßig Schadstoffe abgegeben, daß die Bakterien genügend Zeit haben, sich zu etablieren. Dann fahre ich die Futtermenge langsam hoch und beobachte dann nicht die gemessenen Wasserwerte, sondern die Pflanzen und Tiere. (Atemfrequenz, Bewegung, Wachstum, Färbung, Verhalten, Wuchsform) Daran orientiere ich mich und nur wenn etwas nicht "normal" ist, teste ich die Wasserwerte. Und bisher habe ich damit kaum Verluste gehabt. Ich habe allerdings nie gewerbsmäßig gezüchtet noch Tiere schnell großgezogen.
Neueinsteigern ohne eingefahrene Becken als Lieferant für Pflanzen, Bodengrund und Filtermulm würde ich allerdings auch empfehlen, dem Becken ohne (höhere) Tiere zunächst etwas Zeit zu geben, selber eine Bakterien-Flora zu entwickeln. Pflanzen können (sollten) gleich rein. Aber auch hier sollte man sich hüten, es nach dem "Rezeptbuch" zu machen... (OK, auf den Tag genau 4 Wochen und nun rein damit...) Auch hier hilft es, zu beobachten und die Lage der "Wasser"-Nation zu eruieren....
Im Zweiffelsfall ist wenig, langsam und gleichmäßig immer besser als das Gegenteil.
Und ja, ich bin immer noch ein Verfechter der "Altwasserbecken". ich wechsle sehr sparsam das Wasser und "jäte" nur regelmäßig das "Wasserunkraut". Schnellwachsende Pflanzen binden so zuverlässig und erfolgreich mein überschüssiges Nitrat. Die gesunde Mischung macht es auch hier... Werte über 30 sind bei meinen sporadischen Messungen noch nie vorgekommen. Nitrit: 0; Ammonium:0 Wasserhärte nicht gemessen, ph um 7,3.
Mein Besatz im 400l Becken: 20 Tanganika Cichliden (T. mori und T.duboisi), 3 Ancistrus spec. 1 Wabenschilderwels (knapp 40cm, der Ärmste saß in einem 1m Becken bei einem Bekannten und bekommt jetzt bald Asyl im Leipziger Zoo). 2 Kuckukswelse.
Filter: Eheim Pro (800l/h) und 2 Schaumstoffpatronen-Innenfilter Marke Eigenbau.
MFG Eru