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Blutlinien

Hi Dirk ,
in letzter Zeit nutzt Du mir etwas zu oft die Gelegenheit über die schlechte Qualität deutscher Bees zu schreiben. Ich kann das wirklich nicht verstehen. Grundsätzlich gebe ich Dir zwar recht aber ich finde es immer etwas bedenklich wenn sozusagen nur gemäkelt wird und man selbst keine Ambitionen entwickelt diesen Zustand zu verbessern.

Da Du ja wirklich schon sehr lange dabei bist müsstes Du bei Deinen Ansprüchen ja die abloluten Top-Tiere haben und könntest dann doch über die Qualität anderer Züchter müde lächeln. In der Realität wird das nicht so aussehen, da es Dir vermutlich wie vielen anderen ging und diverse Rückschläge Dir die mühsam selektierten Fortschritte immer wieder zunichte gemacht haben.

Da ich es selbst bei meinen Bees nicht schaffe mich langfristig wesentlich zu verbessern und ich eine absolute Hochachtung vor den Züchter habe, die es schaffen eine bessere Qualität anzubieten, lehne ich mich auch nicht so gerne aus den Fenster und mecker über die Qualität der Tiere anderer Leute. Wenn mich etwas stört dann versuche ich das zu ändern und fange da natürlich bei mir selbst an meinem Anspruch gerecht zu werden.

Meiner Meinung nach gibt es auch sehr gute Züchter in Deutschland und an deren Stelle würde ich mich über solch abwertende Beiträge ärgern. Das wollte ich einfach mal loswerden.

Gruß
Dirk
 
Hallo Dirk
Kurz zu Deiner Info:
Ich wollte das Hobby an den Nagel hängen und habe meine Becken komplett leer laufen lassen (außer zwei). Die Gründe sind uninteressant und haben hier auch nichts zu suchen. Soviel zu meinen Ansprüchen...

Meiner Meinung nach haben wir hier in Deutschland "vielleicht" zwei Hände voll Züchter, die in ihren Becken "Top-Tiere" zu schwimmen haben. Wenn man zu diesen nun wie ich nicht gehöre, darf man also auch seine Meinung nicht äußern?
Wo sind denn all die guten Tiere?
Ich kann Dir einige langjährige Züchter nennen, die "Top-Tiere" händeringend suchen. Warum ist dies so?

Naja vielleicht bin ich aber auch schon zu lange aus der Szene raus um dies Objektiv zu beurteilen. Da magst Du recht haben...
 
Ich meine was will man erwarten seit wann wird in Fernost gezüchtet und seit wann hier ..wenn du bedenkst wielange man brauch um eine solche Quali zu erreichen wundert mich auch nicht das wir in Deutschland noch nicht soweit sind..trozdem hört man bei dir die Entäuschung raus , hast wahrscheinlich viel Energie und Geld reingesteckt..aber dann allg. zu sagen in Deutschland is die Quali schlecht stimmt so auch nicht..ich mein gebe Uns Ausgangsmaterial aus Japan ..ich hab selber mal versucht irgendwo an passabele Tiere zu kommen..ohne Erfolg. Wenn die Garnelen ihren Ursprung in unseren Gewässern hätten würden wir über die Japaner lachen.
 
und nicht den "Ausschuss" als diesen weiter verkaufen. Denn das wurde all die Jahre in Deutschland gemacht.

Und es wird heute noch gemacht, teilweise im großen Stil.

Seit November letztes Jahr stocke ich meinen Bestand auf. Derzeit über 60 Arten/Stämme. Einige tausend Euro sind bisher in Garnelen geflossen. Bei Großhändler, bei privaten Züchtern gekauft.
Einige der besten Stämme habe ich von Großhändlern (auf die wird ja oft nur geschimpft) sowie ganz wenige auch von privaten (renomierten) Züchtern.
Vom Gesamtergebnis, wenn ich es bewerten würde, bin ich mit der Mehrzahl an privaten Züchtern schlecht gefahren. Ich habe vielfach das Gefühl gehabt, ich habe mit aussortierten Tieren zum Vollpreis zugeschlagen. Auch das Weibchen / Männchen Verhältnis war teilweise extrem und nicht immer so "natürlich" wie es sein sollte.

Passend zum Tread Blutlinie:
Da kamen "Assa" Bees, die so blass von den Farben sind, dass ich heute noch nicht weis was ich mit dem Stamm mache.

Bei der ganzen Sache ging es mir nicht ums Geld. Ich habe von fast allen Arten mehrer Stämme gekauft und erlaube mir aus dieser Erfahrung das Urteil: Bei Privatkauf kann man Glück haben, hat es aber leider kaum. Nur bei renommierten Züchtern fährt man gut. Und diese Top-Garnelen haben halt auch Ihren Preis!

Mir ist klar das ich mit dem Beitrag dem einen oder anderen vll. auf den Schlips trete, aber evtl. kommt ja doch mal Bewegung rein und man verkauft aussortierte Tiere auch als "aussortiert" deklariert und entsprechend dann auch günstiger.
 
Hallo Tom,

Das ist mir auch schon wieder ein bissel pauschal. Ich kenne Züchter, dessen ausselektierte Tiere haben mehr Potential und bessere Qualität als mittlerweile die besten Tiere einiger "Linienstämme". Mit dem Zusatz "aussortiert" werden diese Tiere zum "Ramsch" erklärt. Hier gilt nun mal: japanischer Name=gut, ausselektiert=schlecht. Unabhängig davon, wie die Tiere tatsächlich aussehen.

Für mich erscheint es als beste Möglichkeit, dass wir uns von diesem selbstauferlegten Japan-Namens-Zwang lösen und endlich eigen Linien züchten. Gerne mit Tieren aus japanischen Zuchtstämmen.
Verkaufskriterium sollte einzig die Qualität der Tiere sein. Und Kaufkriterium auch die Qualität und der Name des Züchters, von dem ich sie erwerbe. Wenn im Steckbrief erwähnt ist, dass dieser Stamm ggf. aus direkten "Ueno"- oder "Assa"-Tieren stammen, dann soll mir das recht sein. Aber entscheidend ist ja, was der Züchter in Deutschland daraus gemacht hat.

Viele Grüße aus Koblenz,
Kay
 
Hallo,
sorry hab mir jetzt nicht alles durch gelesen, ist mir zuviel für die Uhrzeit... :D

im Grunde finde ich das auch nicht schlecht, denn es werden ja auch schlecht gefärbte Tiere unter dem Namen des Züchters, der eigentlich nur top Tiere unter seinem Namen abgibt verkauft, zb. als ausselektiert

aber was mich ein wenig an der ganzen Sache stört ist, wenn ich gute Nachzuchten aus einer bestimmten Linie verkaufe, ist es erstmal nicht mein Verdienst wo die Tiere jetzt schon stehen, oder bis wohin der Namensgeber die Tiere gebracht hat, also schmücke ich mich mit fremden Federn wenn ich sie als "meine Linie" anbiete
wenn ich die Linie über Jahre vermehrt habe und sie sich von der ursprünlichen Linie unterscheiden oder ich sie mit anderen Tieren gemischt habe, dann kann ich sie mit ruhigem Gewissen als "meine Linie" abgeben

und solange ich schreibe, die Tiere stammen aus Linie xyz muss das noch lange nicht heissen das es spitzen Tiere sind, man sollte dann allerdings was zur Qualität sagen, wobei es bei der Auffassung von guter Qualität ja auch verschiedene Meinungen gibt, wenn ich sehe was da oft im Auktionshaus oder in anderen Anzeigen im Netz als high Grade oder als sehr gute Qualität angeboten würd krieg ich das kotzen, für mich sind die meistens weit von guten Tieren entfernt
da gibt es nur eins, wie Dirk schon sagt, zum Züchter fahren und sich die Tiere vorher anschauen, dann kann man entscheiden ob einem die Tiere von der Qualität her zusagen oder nicht
aber jeder hat da eine andere Meinung und muss wissen wie er es machen will, für mich würde es jedenfalls nicht in frage kommen, mich mit fremden Federn zu schmücken ;)
also gute Tiere nur als gute Tiere anbieten, Preis bleibt trotzdem hoch :D
denn wer ein Auge für gute Bees hat, zahlt auch einen angemessenen Preis (Deutschland weitesgehend ausgeschlossen) :hehe:
gute Nacht
 
Hallo Jens
Ich meine was will man erwarten seit wann wird in Fernost gezüchtet und seit wann hier ..wenn du bedenkst wielange man brauch um eine solche Quali zu erreichen wundert mich auch nicht das wir in Deutschland noch nicht soweit sind

So einfach würde ich es mir nicht machen. Ich habe ja bewust den Zeitraum 2006-2012 genannt. Schau einfach Dir mal die Bilder von Bees in Deutschland und von Bees in Asien an, vergleiche diese. Dann fällt Dir etwas auf. Wir hatten wie gesagt auch schon mindestens ab 2009 sehr gutes Ausgangsmaterial. Was wurde aus diesem gemacht von den vielen Züchtern?
So wie Mario es schon schrieb: Die wenigsten machen sich die Mühe die Tiere selbst "life" auszusuchen. Weiterhin ist das Qualitätsempfinden scheinbar doch sehr unterschiedlich und wird dann vom Züchter dem Interessenten so weiter gegeben. Sei es nun direkt bei den Tieren oder aber auch beim Namen. Manche Käufer meinen halt auch das ein Qualitätsmerkmal der Linienname ist...

Ein konkretes Beispiel:
Carsten ******** (Brüder in Hamburg) z.B. hat 2009 ausselektierte K 14 Tiere (direkt nach dem Import) für 10€ verkauft, egal welche Grade. Da waren schon einige richtig gute Tiere drunter. Die Preise waren zu diesem Zeitpunkt für Bees noch sehr hoch, er hätte mit Sicherheit viel Geld machen können. Das wird kaum erwähnt...
Viele Käufer haben die Nachzuchten als K 14 Bees unselektiert für weit mehr Geld weiter verkauft. Da brauchen wir uns nicht wundern was aus diesem Stamm teilweise geworden ist...

Wie gesagt: Wir machen es uns zu einfach indem wir sagen: "...seit wann wird in Fernost gezüchtet und seit wann hier...".
Das Problem sind die Züchter oder die Leute, die diesen Anspruch haben so genannt zu werden.
Das Problem sind dann die Käufer, die "Blutlinien-Bees" mit geringen Aufwand erwerben und diese dann auch so weiter geben. Mit geringen Aufwand...
Es ist ein Teufelskreis.

Nochmal: Ich verurteile nicht uns "Deutsche". So wie wir bei den Bees heute mit "sabbernen Mund" nach Asien schauen, so schauen die Asiaten mit "sabbernen Mund" zum Beispiel bei den Neocaridinas nach Deutschland. Wir sind nicht schlechter. Nur halt wie gesagt bei den Bees...
 
Und wer sich nun bei meinen Aussagen auf den Schlips getreten fühlt soll sich mal die Frage stellen warum...

"Jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt." ;)
 
Alles schön und gut, die Asiaten züchten die besseren Garnelen und wir bauen die besseren Autos :D Aber stimmt das auch? Oder ist unser Blickwinkel verschoben, weil wir natürlich bei den Asiaten nur die guten Tiere sehen, die schlechten zeigen die uns gar nicht.
 
Das ist mir auch schon wieder ein bissel pauschal. Ich kenne Züchter, dessen ausselektierte Tiere haben mehr Potential und bessere Qualität als mittlerweile die besten Tiere einiger "Linienstämme". Mit dem Zusatz "aussortiert" werden diese Tiere zum "Ramsch" erklärt. Hier gilt nun mal: japanischer Name=gut, ausselektiert=schlecht. Unabhängig davon, wie die Tiere tatsächlich aussehen.

Viele Grüße aus Koblenz,
Kay


Hallo Kay,
ich weiss mit dem Zusatz "aussortierte" und dem ggf. dahinterliegenden Potential umzugehen. Wenn es den nötig ist und deklariert wird vor dem Verkauf, sprich wenn man drüber gesprochen hat!
Es gibt hier einfach eine Menge schwarzer Schafe die nur die Dollarzeichen sehen. Oft reicht es nicht mal zu einer Website und man bewegt sich halt agressiv im gesamten Kleinanzeigenmarkt. Dementsprechend ist dann oftmals die "Ware".

Der Fairness halber muss man natürlich auch sagen, dass renommierte Shops teilweise noch eine viel härtere Schiene fahren um ihre Ware an den Mann/Frau zu bekommen als auf Blutlinen Trip zu gehen.
Man schaue sich die Blue Bees vom g******o.de Shop an. Ich habe solche Blue Bees noch nie im Leben in echt gesehen und ich frage mich ob das eine mit Photoshop eingefärbte Red Bee ist. Auf jeden Fall hat das Bild mit einer Blue Bee so viel zu tun wie eine Weißwurst mit einem Apfel.

Aber wie sagte Chris L. schon in einem seiner Vorträge? Ein gutes Bild ist ultrawichtig, den sex sells. Und wenns zu dem guten Bild in echt nicht langt dann basteln wir halt ... ich schweife ab...

Man muss das ganze aber differenziert sehen, es sind ja nicht pauschal alle Züchter auf dem Tripp. Die, die sich einen Namen gemacht haben und die man kennt sind sicher alle in Ordnung. Gefahr geht halt von den vielen Trittbrettfahrern aus.
 
Hallo zusammen,

ich verkaufe meine Red und Black Bee ausschließlich an "meinen" Händler. Er bekommt die zu einem fairen Preis, natürlich nie die besten. Nur so kann ich sicherstellen, dass sich meine Red und Black Bee langfristig verbessern. Diese "ausselektierten" Bee sehen alle viel besser aus als die besten Bee in meinem Fischbecken.
So versuche ich voran zu komme (bin noch lange nicht am Ziel) und es ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Deshalb kann ich nur an jeden appellieren sich die besten Bee zu kaufen die man findet bzw. leisten kann und mit dem selektieren anzufangen.

Der Name der Bee sollte aus meiner Sicht dabei egal sein. Damit sind wir wieder beim Thema. Manchmal hat man wirklich das Gefühl, dass Garnelenkäufer verarscht werden wollen. Wenn ich lese, dass von einem „Züchter“ die Bee besonders stabil, widerstandsfähig, schön, ... sein sollen, fange ich immer an zu grinsen. „Mein“ Händler hat schon häufiger meine Bee ein paar Tage in der Tüte liegen gelassen. Dabei ist die Temperatur auch mal ziemlich tief gefallen. Das haben die immer problemlos überstanden. Sind sie deshalb weniger Anfällig? Wohl kaum. Viele Liebhaber springen trotzdem drauf an.
Wenn ich meine „ausselektierten“ Bee als solche bezeichnen und verkaufen würde, hätte niemand Interesse. Wenn ich von den besten Tieren Fotos machen und dem Stamm einen schönen Namen geben würde, wäre das Interesse viel größer. Besser werden die Bee dadurch natürlich nicht, aber das ist dem Kunden egal und genau da ist das Problem.
Um sich schöne Garnelen zu kaufen muss man sie vorher vergleichen und das geht am besten, wenn man sie im Becken sieht und sich nicht zuschicken lässt. Solange sich jeder Garnelen zuschicken lässt, weil es so einfacher ist, braucht man sich über die Qualität nicht zu wundern.

Das ist meine Meinung und deshalb ist es mir inzwischen auch egal, wenn irgendwo schlechte Bee als super Bee bezeichnet werden. Ich würde sie niemals kaufen.

Schöne Grüße
Mirco
 
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