200l Gesellschaftsbecken - faces
Hallo Alex,
so ist es auch ein wenig gedacht, die Pflanzen suchen sich ihre Standorte quasi selbst aus und ich entferne sie nur von dort, wo ich sie nicht haben möchte. Mit der Bacopa geht das auch sehr gut, der Farn ist ohnehin sehr Pflegeleicht, er muss nur regelmäßig ausgedünnt werden, denn er schluckt enorm viel Licht. Das Nixkraut kommt auch immer an verschiedenen Stellen hoch, wird aber von mir stark im Zaum gehalten. Ebenso dynamisch wie die Hintergrundpflanzen verhalten sich (gezwungener Maßen) auch die kleinen Pflanzen wie das Christmas-Moos oder Hemianthus und Eleocharis, wächst das Becken zu gehen sie teils stark zurück, wird es frei geschnitten (wie im Moment) dauert es nicht lange bis sie die freien Flächen besiedeln. HC und Eleocharis passen deshalb gut zusammen, weil sie gemeinsam wachsen, sich aber gegenseitig wenig negativ beeinflussen besonders was das Licht betrifft. Sehr schön anzuschauen ist derzeit auch die „Rückkehr“ der Spirodela polyrhiza, sie Überwintert stets mit ihren Überdauerungsorganen (Turionen) am Boden des Beckens und tritt erst im Frühjahr wieder an der Wasseroberfläche auf, wo sie binnen Tagen eine geschlossene Decke bilden kann. Vor Jahren habe ich die Pflanze von einer Libellenkartierung mitgebracht, seither geht sie ihren Jahresgang bei mir. Besonders attraktiv ist die Blattunterseite, die leuchtend violettfarben bis fast pinkfarben wird. Dass die Pflanze etwas größer ist als die Lemmna Arten und sich im Winter selbst zurückzieht, macht sie für mich zur perfekten Schwimmpflanze, die im Sommer den Froschbiss fast völlig ablöst (Abwechselung muss sein). Natürlich muss ich da nachhelfen, denn von selbst gibt Hydrocharis spec. die Wasseroberfläche nicht frei, er ist vermutlich die Pflanze, die ganz zum Schluss über bliebe, wenn man das Becken der Sukzession überließe. Ob die neue Rotala sich hier einfügen kann und ihren Platz findet bleibt noch abzuwarten, sie fällt mit ihrem hellen Grün aber kaum auf und bringt damit eine gute Vorraussetzung zur Integration mit sich. Eigentlich wollte ich keine weiteren Pflanzen einsetzen aber die vergangene Algenplage ließ mich nach jedem Strohalm greifen und so setzte ich die Rotala als schnell wachsenden Nährstoffkiller ein. Wie sich herausstellte, hatte der starke Algenwuchs seine Ursache allerdings in einem Silikatproblem und so konnte diese Pflanze nichts ausrichten, durfte aber bleiben. Es empfielt sich jedoch sie im Auge zu behalten, da sie trotz ihrer leichten filigranen Bauweise sehr dominant ist und mit ihrer Strategie „erst lang machen, dann festwurzeln“ schnell große Bereiche erobern kann. Hier ist ihr Vorteil klar ihr schneller Wuchs, mit dem die anderen Pflanzen wie Bacopa und Microsorum nicht mithalten können. Daher wird sie nun nachdem sie einmal richtig wachsen durfte wohl öfter stark reduziert. Alles in allem ein Pflegeleichtes Becken (WW: 60l jeden Sonntag) das man getrost zwei Wochen alleine lassen kann. Das Layout zu fixieren wäre allerdings eine Sisyphus-Aufgabe, daher der dynamische Ansatz.
Anbei noch ein paar Bilder der verschiedenen Gesichter des Beckens, leider reicht mein Archiv derzeit nicht bis in die Entstehungszeit, wer weiß wo diese Bilder sind.