Hallo Anke,
das ist ne interessante Sache, die Du da anbietest. Leider ist der Weg für mich zu lang

, sonst hätte ich mich mal spasseshalber angeschlossen, obwohl ich vor ca. 12 Jahren dort mal ein Praktikum für 3 Monate (im Rahmen meines Studiums) absolviert habe. Ich möchte auf ein paar Dinge eingehen, da hier etwas mehr Hintergrundwissen im Voraus evt. sinnvoll sein kann.
Zum Preis: klar ist das ein No Go, aber leider typisch für die Institution Berliner Aquarium. Als Praktikant bin ich leer ausgegangen - naja, sollte wohl froh sein, dass ich nicht für meine dortige Arbeit bezahlen musste. Soviel zur recht engstirnigen Leitung. Hier sollte man doch interessierten (und evt. organisierten) Aquarianern eine unentgeltliche Führung ermöglichen. Das ist meiner Meinung nach durchaus möglich und wird von mir hier in Norwegen auf einer (aber leider nicht meiner) Lachsfarm genau so gehandhabt, wenn da ab und an Touristen aus D auftauchen.
Zu den Beschäftigten des Berliner Aquariums: Viele Tierpfleger, die im Aquarium arbeiten haben ne ganze Menge drauf, wenns um professionelle Aquaristik geht. Fische (und evt. Korallen im Seewasser) stehen hier jedoch im Vordergrund. Pflanzeninteressierte werden etwas Trauer tragen. Marco Hasselmann und der Leiter der Seewasserabteilung (hiess der Jörg? Ich weiss es nicht mehr. Schande über mich) sind die Leute, die ich für die Führung empfehlen würde und diesen Wunsch evt. auch äussern würde. Da gibts dann wirklich die Chance etwas mehr ins Detail zu kommen. Leider treten die Tierpfleger bei solchen "offiziellen Veranstaltungen oft in den Hintergrund und ein gewisser Herr Kaiser hat seinen grossen Auftritt. Da bekommt man dann nicht viel für sein Geld. Meine Einschätzung beruht allerdings auf dem Wissensstand von damals, evt hat sich da einiges zum Positiven geändert.
Die Backstage-Highlights liegen meiner Meinung nach im Seewasser-Bereich. Die Quallenhaltung und -zucht sucht wohl immer noch seinesgleichen. Das ist sowohl von der Aq.-technik, als auch von der Haltung und Zucht interessant. Die Abteilung der Polypen und Medusen ist evt. erst auf den zweiten Blick einzigartig. Ich würde folgende Fragen stellen: Wie werden räuberische Quallen (Feuerquallen) gefüttert? Wodurch kommt es zur Polypenabschnürung? Wieviel Quallenarten hat das Aq.? Weiter ist im Seewasser sicher die Algenzucht und Zucht der Einzeller und Artemien ein spezieller Teil und arbeitsmässig nicht zu unterschätzen. Die Salzwasseraufbereitung ist ein "must", klar. Bei der Zucht haben mich die Seepferdchen- und Amphipryon-Arten immer fasziniert. Lasst Euch die Steinfische und die "netten" Muränen nicht entgehen (Was passiert eigentlich bei einem Unglücksfall?

Gab es schon mal einen?) Naja, im Seewasser gibts wirklich ne ganze Menge... die Haie fand ich immer langweilig...
Beim Süsswasser gab es zu meiner Zeit nicht ganz soviel spezielles. Meines Wissens war gab es im Berliner Aquarium die erste offizielle Zufallsnachzucht von L46. War damals ein schönes Becken. Gibt es die heute noch dort? Die Landschaftsbecken mit den Piranhas auf der einen Seite und mit Pacus und Arapaimas auf der anderen waren von der Reinigungsarbeit ganz witzig. Marco hat immer ein paar nette Fischarten im Backstage-Bereich mit denen er Zuchtversuche macht. Haltet die Augen offen.
Ich wünsche allen Teilnehmern viel Spass,
Michael